Wien-Favoriten: Kümmert euch endlich um unsere Sicherheit!

Vor neun Monaten bin ich von Salzburg nach Wien gezogen. Eine Entscheidung, die mein Leben verändert hat. Die Stadt ist einfach super. Leistbare, pünktliche und schnelle Öffis, eine riesige Auswahl an Clubs, eine bessere Universität und Essen an jeder Ecke. Es ist die perfekte Stadt fürs Studentenleben!

Allerdings gibt es ein kleines Problem. Nämlich wohne ich in Wien-Favoriten. Einem Problembezirk.

Anfangs ließ ich mir das nicht durch den Kopf gehen. Ich hatte gehört, dass dort viele Ausländer wohnen und dass es eine hohe Kriminalitätsrate gibt. Aber auch wenn gewisse Personen in meinem behüteten Salzburger Umfeld das glauben wollten – ich war nie der Meinung, dass die Herkunft eines Menschen bestimmt, wie ein Mensch ist.

Nach drei Monaten darauf wurde ich von zwei kriminellen Ausländern ausgeraubt.

Mein Umfeld war schockiert. Viele an der Universität, die ihr Leben lang schon in Wien sind, haben noch nie etwas Derartiges erlebt. Noch dazu, weil die Täter eine Schusswaffe hatten. Mir wurde in der Nacht, auf dem Heimweg von einer Party, aufgelauert. Betrunken, alleine und im Anzug war ich ein gefundenes Fressen. Die ganze Story gibt's hier. Nach einer Panikattacke und einigen paranoiden Wochen wurde es aber okay, darüber zu lachen.

Als mein neuer Mitbewohner einzog, passierte ihm dasselbe nach drei Wochen.

Bei ihm kamen sie mit einem Messer, allerdings ebenfalls zwei Täter, die in der Nacht am Heimweg auflauerten. Der Reumannplatz scheint wirklich einer dieser Orte zu sein, wo sich nicht mal mehr die Polizei hin traut. Tagsüber sehe ich sie, wie sie Personen ausländischer Abstammung routinemäßig filzen. In der Nacht allerdings passt niemand in diesem Gebiet auf. Obwohl man in ganz Wien weiß, dass dieser Platz das Zentrum eines Problembezirks ist.

Gestern wurde mein Mitbewohner um 17:00 Uhr aufgehalten. Jemand wurde ausgeraubt und die Polizei suche nach dem Täter.

Um 17:00 Uhr, am hellichten Tag, wird jemand in Wien-Favoriten ausgeraubt. So weit ist es also schon gekommen.

Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen des HC Strache. Der spricht schon ewig davon, dass die kriminellen Ausländer und der Islam eine Bedrohung für unsere friedliche Gesellschaft, unser christliches Abendland seien. Und auch, wenn man in einem Multikulti-Bezirk lebt und absolut nicht ausländerfeindlich ist, kann man das Kriminalitätsproblem einfach nicht wegleugnen. In Wien-Favoriten hält HC am Viktor-Adler-Platz seine Reden – und kriegt regelmäßig großen Zuspruch von den Leuten. Sie fühlen sich nicht mehr sicher.

Und sonst? Sonst nimmt sich niemand dem Problem an. Wenn man die Parteien fragt, was sie in Wien ändern möchten, werden andere Themen angesprochen. Wir bauen wieder Gemeindewohnungen – obwohl wir noch im Jänner behauptet haben, das sei wirtschaftlich nicht sinnvoll. Wir wollen mehr Begegnungszonen und Gratis-WLAN. Wir wollen einen neuen politischen Stil und ein neues Wahlrecht. Das sind alles schöne Worte – aber sie alle stehen in der Prioritätenliste unter der der Sicherheit. Dies ist die Kernaufgabe des Staates und seiner Länder. Und die Parteien sollten sich diesem Thema schnell annehmen, bevor die Sicherheitspolitik der Stadt Wien eventuell bald Ausländerfeinden überlassen wird …

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Bernhard Juranek

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Herbert Erregger

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Hansjuergen Gaugl

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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