Als der Sommer verschwand - Nachwort

Nachwort, März 2016

Es war und ist noch immer eine schwere Zeit. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass wir nicht mehr am Anfang stehen, dafür, dass wir mittlerweile wieder eine ziemlich normale Familie sind. Trotzdem fühlt es sich immer noch so an, als lebten wir große Teile unseres Lebens auf einer eigenen Wolke. Was wir zusammen erlebt haben, hat uns für immer zusammen geschweißt. Wenn wir gemeinsam unterwegs sind, passiert es mir immer wieder, dass Außenstehende mir sagen, wie schön wir als Familie wirken und dann denke ich mir, ja, das haben wir uns verdient. Niemand weiß, wie hart der Weg bis dahin war und durch welche Hölle wir miteinander gehen mussten. Nun, da wir diese Hölle hinter uns haben, empfinde ich jeden einzelnen Schritt als so leicht, so friedlich und so dankenswert.

Ja, ich empfinde tiefe Demut und Dankbarkeit. Dafür, dass wir als Familie eine solche Menge an Ressourcen haben, dafür, dass wir uns dank dieser Ressourcen in schwierigsten Zeiten gegenseitig stützen und tragen können, dafür, dass meine Kinder so sind, wie sie sind.

Ich bin voller Stolz auf M. und ihre Schwester. Sie sind Kriegerinnen, die nicht aufgeben, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Stark sind sie und voller Liebe. Klug und voller Lebensweisheit.

Man hat uns nicht zerstört. Wir sind, im Gegenteil, gewachsen und stärker geworden, noch stärker, noch liebevoller und das Leben noch mehr genießend. Aus verbrannter Erde ließen wir einen Garten wachsen, der in seiner bunten Pracht so schön ist, dass es sich darin gesund und heil werden lässt.

In diesem Garten ist immer Sommer. Ich glaube, es ist der Sommer, der verschwand. Dorthin ist er wohl gereist, nur für uns, damit wir ihn genießen können, wann immer wir es wollen.

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