Höhlen, Karstgebiete und CO² im Boden

Entstehung: Fast alle Höhlen entstehen durch einen chemischen Prozess. Dazu benötigt man Wasser, mit gelöstem CO². Das Wasser dringt durch den Erdboden und trifft darunter auf das Gestein. Dort löst das Wasser mithilfe von CO² das Gestein. Die Menge des im Wassers gelöstem CO² bestimmt die Menge des Gesteins, welche das Wasser lösen kann und in sich aufnehmen kann. Würde nicht noch ein besonderer Effekt dazukommen, wäre hier das Ende und keine Höhle könnte entstehen.

Das Wasser dringt dann durch Spalten weiter in den Untergrund ein. Wenn sich 2 Spalten kreuzen und das darin enthaltene Wasser einen unterschiedlichen CO²-Gehalt aufweisen, dann kommt es zu den Effekt, dass hier wieder Gestein gelöst werden kann. Im Laufe vieler, vieler Jahre entsteht an einem solchen Kreuzungspunkt somit ein Hohlraum und oder sogar eine Höhle.

CO²-Gehalt im Boden: Der Gehalt des CO² im Wasser entsteht durch die Luft, wo das Regenwasser etwas CO² aufnimmt, aber das reicht bei weitem nicht aus. Im Boden nimmt das Wasser dann erhebliche Mengen an CO² auf. Unbehandelt enthält ein fruchtbarer Boden ca. 30 – 40 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. Mit Düngung sogar über 100 Tonnen. Der im Boden verbleibende Kohlenstoff wird zum Teil durch die Pflanzen über Atmung und den Wurzeln und zum Teil durch die Mikroorganismen im Boden in CO² umgewandelt und ausgestoßen.Link 1, Link 2

Gesteine in denen Höhlen entstehen können: Das sind nur 5 Gesteinsarten. Kalk (Calciumcarbonat), Dolomit (Kalk mit etwas Magnesium, ist etwas härter als Kalk, kann daher durch eine etwas schroffere Formation erkannt werden. Sicher aber kann es nur durch Salzsäure von Kalk unterschieden werden), Gips (Kalk mit Schwefel. Sehr weich, daher sind die Höhlen ohne scharfe Kanten und Ecken und wirken „ausgewaschen“), Anhydrit (Vorstufe zum Gips, kann durch zerkleinern und monatelanges wässern in Gips umgewandelt werden. Es ist ein hartes, leicht glänzendes, weiß-gräuliches Gestein) und Salz (nicht das chemische Salz, sondern Natriumchlorid (Kochsalz) und Kaliumchlorid (daraus wird Dünger hergestellt), dass weiß, gelb, braun sein kann).

Karstgebiete: So nennt man großflächige Gebiete, die ausschließlich aus einem der 5 vorher genannten Gesteine bestehen. Das Wasser fließt dort nicht oberirdisch, sondern unterirdisch ab. Das Wasser fließt dann unterirdisch zum nächsten Bach, der dann auf der Grundwasserebene, meist einiges tiefer als das Karstgebiet fließt. Für die Menschen die auf einem Karstgebiet wohnen hat das einige unangenehme Nachteile. Sie benötigen Tiefbrunnen, die durch das Karstgebiet in den Grundwasserspiegel hineinreichen. Das können schon mal mehrere hundert Meter tief sein. Das Wasser ist auf dem Grundwasserniveau zudem deutlich schlechter als anderswo. Das Wasser wird nämlich deutlich schlechter gefiltert, da es nicht durch feinste Spalten oder durch Substrat hindurchfließt, sondern direkt durch die Höhlen runterrauscht. Speläologen (Höhlenforscher) hatten mir erzählt, dass beim erkunden einer Höhle plötzlich Schlachtabfälle an ihnen vorbeigeschwommen sind. Die Höhlen können miteinander verbunden sein. Und wenn es regnet, dann wird dort deponierter Müll weggeschwemmt. Auch die Pflanzen haben Probleme. Nur auf Karstgebiete wachsen seltene Buchen/Orchideenwälder, oder auch Buchen/Eibenwälder wie in der fränkischen Schweiz. Die Buche ist normalerweise dominant, aber auf den trockenen Karstböden sind sie es nicht und andere Pflanzen haben eine Chance.

Sinter: Wenn das mit Kalk und CO² gesättigte Wasser vom Spalt in das freie einer Höhle oder ins oberirdische dringt, dann löst sich ein Teil vom CO² und das Wasser kann nicht mehr das gelöste Gestein halten. Das gelöste Gestein (meist Kalk) setzt sich ab. In Höhlen werden daraus Stalagmiten, Stalagtiten, Excentrics, oder verschiedenste Fahnen, Becken und andere Sintergebilden. Außerhalb von Höhlen bzw. oberirdisch, bilden sich dann Tuffgesteine (nicht verwechseln mit dem vulkanischen Tuff) oder Sintergebilde wie eine steinerne Rinne. Das Tuffgestein ist recht gut daran zu erkennen, dass es an Talhängen einen Buckel bildet. Wenn die Muttererde über dem Gestein der Höhle fehlt (z.B. Dachsteingebirge, dann reicht das CO² welche das Wasser aus der Luft aufnimmt, nicht mehr aus, um weiterhin Gestein zu lösen. Es reicht noch nicht einmal aus, um die Sintergebilde vor der Erosion u schützen. Die Sintergebilde werden zerfressen.

Weitere Entstehungsmöglichkeiten von Höhlen: Mir ist nur eine weitere Möglichkeit bekannt. In besonders leichtflüssiger Lava kann die Außenschicht erkalten, während die innere, noch heiße Lava abfließt und eine Röhre hinterlässt. Diese Röhre ist meist verästelt. Mir ist nur eine einzige derartige Höhle in der USA bekannt. Die Lava wird unterschieden in Ah-Ah-Lava und Phoephoe-Lava. Ah-Ah-Lava ist besonders Quarzreiche Lava, die deutlich kälter ist, als Phoephoe-Lava und auch schneller erstarrt. Beim erstarren bilden sich scharfkantige Falzen und Kanten. Ah-Ah ist der hawaianische Schmerzenslaut, den die Hawaianer ausstießen, wenn sie über ein derartigen (erkaltetes) Lavafeld barfuß gingen. Phoephoe-Lava dagegen ist quarzarm und deutlich heißer (wenn ich mich recht erinnere, dann um die 1.000°C.) und fließt dadurch viel schneller und weiter.

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