Die AfD und die Wehrpflicht – da haben wir ein herrliches Schauspiel. Offiziell steht die Partei natürlich für die Wiedereinführung der Wehrpflicht, und Alice Weidel schlägt gleich mal eine Verlängerung auf zwei Jahre vor. Klar, was wären schon zwei Jahre Jugendjahre ohne militärische Grundausbildung? Vielleicht lernen sie dort endlich, besser Befehle zu befolgen, was ja auch nicht schaden. Parteichef Tino Chrupalla allerdings sieht von Russland angeblich keine Gefahr, denn "Putin hat ihm ja nichts getan". Da fragt man sich doch: Warum genau braucht man dann ausgerechnet so einen langen Wehrdienst? Soll das Militär etwa für den Krieg gegen imaginäre Feinde geformt werden?
Wenn Polen die neue Bedrohung ist – AfDs geheime Kriegspläne im Schatten der Wehrpflicht
Und wenn Russland angeblich keinen Schrecken einjagt, wie sieht es denn mit Polen aus? Ist das Nachbarland wirklich so bedrohlich, dass die Bundeswehr auf einen starken, vielleicht sogar präventiven Einsatz vorbereitet werden muss? Chrupalla hat es öffentlich geäußert, dass Polen zur Gefahr werden kann. Oder ist das Ganze doch eher eine Tarnung für die altbekannte Parole „Vorbeugen ist besser als Nachsorgen“ – nur, dass die AfD nicht wirklich sagt, wovor sie uns beschützen will. Will Chrupalla gar das Land seiner Vorfahren "heim ins Reich" holen, wie es schonmal
jemand seiner Gesinnungsgenossen getan hat.
Bundeswehr im Innern statt gegen Feinde – AfD träumt vom Einsatz gegen die eigene Bevölkerung
Noch spannender wird es, wenn man bedenkt, dass die AfD auch einen „erweiterten militärischen Einsatz im Inland“ fordert. Da klingt die Warnung fast wie ein Drehbuch für einen dystopischen Film: Soll die Bundeswehr etwa gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt werden? Ganz in der Manier von Trump und seiner Nationalgarde, die Demonstranten einschüchterte?
AfD-„Verteidigungsstrategie“ oder doch nur Autoritarismus in Uniform?
Was hier geplant wird, erinnert mehr an die Vorbereitungen eines autoritären Regimes als an eine konstruktive Verteidigungspolitik. Ein uneinheitliches Chaos, bei dem die einen Waffenlängen empfehlen, während die anderen das Luftschloss von einer friedlichen Russlandpolitik träumen. Unterm Strich scheint die AfD inklusive Weidel und Chrupalla mehr daran zu arbeiten, den Staat von innen zu destabilisieren – all das unter dem Deckmantel patriotischer Wehrpflicht. Ein Schauspiel, das eher an einen schlecht inszenierten Theaterabend erinnert denn an ernsthafte Politik. Wer braucht schon klare Antworten, wenn man Widersprüche mit der Aura der Stärke verkaufen kann? So sieht moderne Politik aus, wenn man sie AfD nennt.