Über Glaube, Hoffnung,Religion und - es sei gestattet - Gott…

Versuchen wir doch einmal uns hier mit realistischem Denken an den offensichtlichen Fakten(!) zu orientieren: Tiefsinnige Grübeleien über Gott, über menschliches Wünschen, Denken und Glauben (= Nichtwissen!) sind so überflüssig wie ein Kropf – da zwingend zur Erfolglosigkeit verdammt.

Bild von Stefan Keller auf Pixabay https://wolodja51.wordpress.com/2022/06/19/uber-glaube-hoffnung-religion-und-gott/

Allem historischen Wissen und logischen Überlegungen zufolge, hat Gott nicht den Menschen erschaffen – sondern der Mensch in seiner Gedankenwelt den Übervater Gott. Um seine Sorgen und Wünsche und seine Unzulänglichkeiten, ihm, dem Heilsbringer und vermeintlichen Erlöser all des Weltenelends, vor die Füße werfen zu können!

Und um dann hoffen zu können, dass Er letztlich alles zum Guten lenkt. Die wahrhaft Gläubigen glauben sogar zu wissen(!), dass Er alle Guten in den Himmel und die Bösen in die Hölle bringt. Irgendwie/irgendwann soll das – auch wenn man nicht weiß, nicht wissen kann, wie das alles geschieht/geschehen soll – passieren.

Doch gibt es wirklich diesen allmächtigen, guten Schöpfergott? Wenn es ihn gäbe, dann ist er jedoch nicht allmächtig und gut. Wäre er allmächtig, dann ist er aber nicht gut, sonst würde er all die Schrecklichkeiten in der Welt nicht zulassen. Sollte er gut sein, dann ist er aber nicht allmächtig, sondern steht ohnmächtig vor all dem Weltenelend. Oder ihm sind sind die Probleme der Erdenbewohner (ob Mensch oder Tier) schlichtweg völlig egal.

So oder so ist es ein Jammertal. Ob Gott oder die Evolution eine so parasitäre, weltzerstörende Spezies-Mutation wie den Menschen hervorgebracht hat…

Um diesem Dilemma zu entfliehen, gibt es nur eine elegante Denklösung für „vorsichtige“ Mitmenschen, die sich mit nichts und niemanden „verderben“ wollen – den Agnostizismus :

Das ist der erkenntnistheoretische Standpunkt, der zwischen Theismus und Atheismus stehend, die bekannte „Gretchenfrage“ bewusst offen lässt: Bei der Frage nach der Existenz eines Gottes enthält sich der Agnostiker der Stimme, weil er meint, dass man von einem Gott nichts wissen könne und daher die Behauptung seiner Existenz unentschieden lassen müsse. Der vermeintliche Gott ist kein Tatbestand, kein Sachverhalt. Ein Gott könne weder verifiziert noch falsifiziert, weder bewiesen noch widerlegt werden. Die Frage nach der Herkunft der Materie und aller Dinge könne nicht beantwortet werden, weil wir über keine Erfahrung oder authentische Mitteilung verfügen, die es uns ermöglicht, eine überzeugende Antwort zu geben. (ágnostos, gr. = nicht erkennbar)

Der Atheist sagt „Es gibt keinen Gott“, der Agnostiker „Ich glaube nicht an einen Gott.“ Letztlich gilt aber immer noch: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ (Sokrates)

Religionen und Glaubenshysterien sind zweifellos auch verantwortlich für milliardenfaches Leid von Mensch und Tier.

Wir könnten alle „Heiligen Schriften“ der verschiedenen Religionen, praktische Hinweise, oder auch langatmige philosophische Abhandlungen über Moral und Ethik, einstampfen – wenn wir uns an dem alle Werte umfassenden schlichten Sprichwort, „Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“, orientieren würden. Der daraus folgende, logische Umkehrschluss, „Was du willst, das man dir tu, das füg auch anderen zu“, beinhaltet auch das Gebot einer allumfassenden Nächstenliebe zu allen unseren tierischen Mitgeschöpfen, was Albert Schweitzer so trefflich mit vier Worten, als die „Ehrfurcht vor dem Leben“ definierte.

Es ist ja so einfach.

Alles ist vielfach gesagt und geschrieben – und auch allen bekannt. Doch ist der Mensch unfähig, all das in dicken Büchern verstaubende, hehre Gedankengut im Alltag umzusetzen. Offenbar ein unlösbares Problem: Der Mensch schließt aus seinem Bewusstsein Leid und Schmerz, den auch das Mitgeschöpf Tier empfindet, vorsätzlich einfach aus. Das wird uns seit Jahrhunderten von den meisten Religionen – nicht uneigennützig – so eingebläut.

Jedoch: Der Mensch ist das einzige Tier, das sich einbildet, keines zu sein. (Gerlinde Nyncke)

Ulrich Dittmann

Wir sind ja angeblich die „Krone der Schöpfung“ und das „Ebenbild Gottes“. Sollte letzteres zutreffen, müsste Gott auch wahrlich ein Abbild des Teufels sein, der diese Erde mit sadistischer Freude mit dieser grausamen Spezies Mensch bevölkert hat - und Mensch und Tier in Kriege, Schlachthäuser führt und mit Krankheit und gesundheitlichem Elend belastet.

So oder so, letztendlich sind WIR unzweifelhaft DIE „Dornenkrone der Schöpfung“, resp. der Evolution, unter der ALLE Kreatur, Mensch und Tier, ächzt und stöhnt.

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