[Innenpolitik] Die CDU und der "Import" von Wählern

In Deutschland im Jahr 2016 hatten 9,2 Millionen Menschen oder 11,2 Prozent der Bevölkerung eine ausländische Staatsangehörigkeit. Mit 70 Prozent kamen die meisten von ihnen aus Europa. Die größten Gruppen darunter waren türkische mit 15 Prozent, polnische mit 8 Prozent, syrische mit 6 Prozent, italienische mit 6 Prozent und rumänische Staatsangehörige mit 5 Prozent. Insgesamt betrug die Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland im Jahr 2016 rund 18,6 Millionen. Davon haben 2,3 Millionen Menschen in Deutschland ihre Wurzeln im Nahen und Mittleren Osten und 740 000 Menschen sind afrikanischer Herkunft. Die Tendenz ist steigend. [1]

Schon 58 Prozent wünschen sich in Deutschland weniger oder gar keine Einwanderung. Damit ist Deutschland noch über dem europäischen Durchschnitt von 51. Nur 10 Prozent wollen mehr Einwanderung während 30 Prozent mit der derzeitigen Lage zufrieden sind. Die schweigende Mehrheit ist also doch gegen mehr Einwanderung. [2]

In Deutschland im Jahr 2015 bekennen sich 5,4 Prozent zum Islam. Bis 2050 und je nach Zuwanderung wird sich der Anteil derjenigen die sich zum Islam bekennen auf 8,7 bis zu 19,7 Prozent erhöhen. Interessant ist, dass drei Viertel dies als unterschiedlich große Bedrohung sehen. Weniger als ein Viertel sieht darin keine Bedrohung. [3]

Dies kann zum Problem werden. Parteien mit einem konservativen Profil oder solche, die kritisch gegenüber Einwanderung sind, könnte der demographische Wandel in Bedrängnis bringen. Im Juli 2014 wurde das Strategiepapier "Die großen Städte zurückerobern" vom CDU-Politiker Kai Wegner veröffentlicht. Darin wird der CDU sinkende Attraktivität infolge des demographischen Wandels attestiert. Wegner beschreibt Metropolen, die sich infolge der Migration verändern und plädiert für sogenannte Metropolpolitiker die in solchen Metropolen mehr Wähler gewinnen können. [4]

Das Strategiepapier scheint sich ausgezahlt zu haben. Im September 2018 veröffentlichte der Sachverständigenrat der deutschen Stiftungen für Integration und Migration eine Studie über das Wahlverhalten von Menschen mit Migrationshintergrund. Im Jahr 2016 hielten rund 40 Prozent die SPD für die beste Partei. Im Jahr 2018 hielten nur noch 25 Prozent von ihnen die SPD für die beste Partei. Der Zuspruch für die Grünen sank von 13,2 auf 10 Prozent. Der Zuspruch für die CDU/CSU stieg dagegen von 27,6 Prozent in 2016 auf 43,2 Prozent in 2018. Die Politik der offenen Grenzen hat also doch Sinn. Es sind nur nicht die Wähler die davon profitieren. [5]

Dieser Beitrag erschien zuerst auf:

https://einfache-standards.blogspot.com/

[1] Migration in Zeiten des demografischen Wandels

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/_Querschnitt/DemografischerWandel/DemMigration.html

[2] Many worldwide oppose more migration – both into and out of their countries 2018-01-01

http://www.pewresearch.org/fact-tank/2018/12/10/many-worldwide-oppose-more-migration-both-into-and-out-of-their-countries/

[3] The Growth of Germany’s Muslim Population 2017-11-29

http://www.pewforum.org/essay/the-growth-of-germanys-muslim-population/

[4] Die großen Städte zurückerobern 2014-06-18

https://www.tagesschau.de/inland/cdu-papier-100.pdf

[5] CDU und CSU sind erstmals die beliebtesten Parteien bei Zuwanderinnen und Zuwanderern 2018-09-27

https://www.svr-migration.de/presse/presse-forschung/parteipraeferenzen2018/

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