400 000 deutsche Männer – Ja, aber…

Ich habe mir den Blog und die Kommentare der @Lena Reiner reingezogen – mein Unmut über so viel Einseitigkeit ist aber immer grösser geworden, alleine die Überschrift ist irreführend. In dem einen Bild werden besagte deutsche Männer unmittelbar mit dem Durchschnittsalter der Prostituierten in Bangladesh in Beziehung gebracht. Das ist Effekthascherei, der allerkleinste Prozentsatz der deutschen Sextouris fährt nach Bangladesh!

Ich lebe mit meiner Frau ca. 2/3 des Jahres in Pattaya, DEM (Synonym des) Sündenpfuhl schlechthin. Ich kenne und schätze das Seebad seit nunmehr 30 Jahren, lebte im vorigen Jahrhundert (mit Familie) bereits ein Jahr hier und verbringe nun hier seit etlichen Jahren meinen Ruhestand –

ich würde mich also als Kenner der örtlichen Szene bezeichnen.

Netzfundstück

Zuerst einmal Geschichtliches:

Prostitution ist in Thailand (wie wahrscheinlich überall auf der Welt) das buchstäblich „älteste Gewerbe der Welt“. Gab es schon immer und wird es immer geben.

In Thailand gab es noch vor ca. 100 Jahren Leibeigenschaft – aber in anderer Form als landläufig bekannt. Wenn ein Mensch in finanzielle oder sonstwie geartete Schwierigkeiten kam, hatte er die Möglichkeit, sich (und mitunter auch die Seinen) in die Sklaverei zu verkaufen. Der Eigentümer zahlte einen verhandelten Betrag aus und war ab diesem Datum verpflichtet, für den Lebensunterhalt der Sklaven aufzukommen, die wiederum zur Arbeit für ihn verpflichtet waren.

Ob sich daraus die Prostitution entwickelt hat? Definitiv nicht, ist aber schwer zu belegen, zumal die Thai-Sprache kein Vokabel für dies hat. Allerdings habe ich schon vor besagten 30 Jahren nachgeforscht, wie das lange Zeit abgelaufen ist, zumal mich auch meine (inzwischen verstorbene) Frau permanent ob der „Misstände“ genervt hat.

Mädchen im Alter von ca. 16 Jahren verdingten sich in sog. Einheimischen-Puffs für einen einmaligen Fixbetrag, den sie an die Familie ablieferten.

Einkünfte aus der Tätigkeit wurden fifty-fifty mit dem Betreiber geteilt, bis der Betrag abbezahlt war, wobei der Eigner noch für kleines Geld Kost und Logis bereitstellte.

Na, kommt das Modell jemandem bekannt vor? – Richtig, eine Weiterentwicklung des Sklaventums, mit dem Unterschied, dass die Mädchen nach Abstottern des Betrages frei waren UND Geld verdienten.

Und natürlich ob der Verdienstmöglichkeiten zu annähernd 100% in dem Job blieben.

Netzfundstück

So ungefähr war der Stand der Dinge, bevor der „pöhse weisse Mann“ ( inkl. der 400.000 Deutschen) hier in Scharen auftauchte.

Heute wandern Scharen von Frauen nach Pattaya, Phuket, Bangkok als „Küchenhilfe“, „Zimmermädchen“ und ähnliches – zumindest wird es so in ihrem Heimatdorf erzählt.

Es sind meist Frauen, die nach ein bis zwei Beziehungen (inklusive Kindern) mit Thaimännern die Schnauze voll davon haben, arm zu sein.

Die Kinder werden bei den Eltern deponiert und der Bus bestiegen. Das ist so oder so ein muss.

Während ein Grossteil der Frauen (und Männer) in die Industriezonen fahren, um dort für max. 300 Baht/Tag zu arbeiten, zieht es eben ein gewisser Prozentsatz der Frauen (und Männer und alles dazwischen) vor, im Sexgewerbe 1000 Baht/Tag zu verdienen, die meisten allerdings ein Vielfaches davon.

Und mitunter gelingt es einer Thaifrau, sich einen „Farang“ (Fremden) zu angeln und zu ehelichen.

Ja, auch ein nicht geringer Prozentsatz dieser oben zitierten 400.000 deutscher Männer hat schon hier sein Glück gefunden – aber derer Legionen sind abgezockt und sprichwörtlich „aufs Maul gefallen“.

Nur zur Info: Mit Stand 2014 flossen jeden MONAT 1,8 MILLIARDEN Baht an Devisen nach Thailand. Der Grossteil davon stammt von Männern, die „ihre“ Freundin hier finanziell unterstützen…

Dies nur ein kurzer Exkurs, wer wen ausnützt…

Btw., in Thailand sind langjährige Haftstrafen für Geschlechtsverkehr mit Menschen unter 18 Jahren vorgesehen, im Vatikan hat man erst kürzlich das Schutzalter von 12 Jahren angehoben…

Nachtrag: wir haben einige noch tätige oder bereits „Im Ruhestand lebende“ Frauen in unserem Bekanntenkreis, nichts läge mir ferner, als sie zu be- oder gar ver-urteilen!

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