Menschen können einige Dinge besser als alle anderen Tiere. Neben den offensichtlichen geistigen Fähigkeiten wie zählen und Atomkraftwerke bauen, können wir aber noch andere Dinge erstaunlich gut. Wir können etwas extrem lange laufen. Menschen sind ausgezeichnete Hetzjäger, wir können einem Tier so lange nachlaufen bis es an einem Kreislaufkollaps stirbt. Das können nicht viele Tiere. Was wir aber noch besser können ist Dinge auf andere Dinge zu werfen. Unsere Fähigkeit einen Stein aufzuheben und dann auf zehn Meter ein Ziel in der Größe eines Tiers zu treffen ist nicht weniger erstaunlich als der Sprint eines Geparden.

Und beide Dinge: Laufen und Dinge treffen machen glücklich.

Unser Gehirn ist eine erstaunliche Einrichtung und es tut eines ausgesprochen effizient: uns für Dinge zu strafen die schlecht für uns sind und uns zu belohnen wenn wir Dinge tun die, aus genetischer Sicht, clever sind. Der Akt der Fortpflanzung fühlt sich gut an weil der evolutionär nützlich ist. Das Gleiche gilt für Laufen und Dinge werfen.

Der Mensch ist ein Räuber und unsere Jagdtechniken drehen sich um Hetzen, Hinterhalt und Dinge werfen. Jene Menschen mit einer natürlichen Affinität zu diesen Dingen, Menschen also deren Gehirn Laufen und Werfen mit Glückshormonen belohnten, hatten einen evolutionären Vorteil gegenüber jenen deren Gehirn sie dafür belohnte von Klippen zu springen. Wir alle sind daher Abkömmlinge der Menschen die Laufen und Werfen toll fanden und dieses genetische Erbe ist noch immer in uns. Der durchschnittliche Mensch empfindet Laufen und Dinge treffen als schön, angenehm, nett: als etwas das man gern tut.

Gestern hatte ich Besuch von Freunden die ihrerseits eine Freundin im Schlepptau hatten. Allesamt sehr durchschnittliche Personen die eben taten was man so tut und nicht taten was man eben nicht tut. Die besagte Freundin im Anhang zeigte aber dann im Gespräch, eher unerwartet, Interesse an Waffen. Interesse sollte gefördert werden als schossen wir eben diverse Dinge die man legal im eigenen Garten eben schießen darf.

Es dauerte 20 Schuss bis sie das erste Mal in ihrem Leben das Schwarze in einer Scheibe traf und der damit verbundene Grinser und klar sichtbare Glücksgefühl ist kein alltäglicher Anblick. Sie hatte ein High.

Unser Gehirn hat sich noch nicht darauf eingestellt dass es unser Job ist Tasten zu drücken, es arbeitet noch immer basierend auf der Annahme dass wir einem Tier nachhetzen sollten um es dann aus sicherer Entfernung mit Dingen zu bewerfen bis es nicht mehr laufen kann.

Das Glücksgefühl das wir haben wenn wir eine Stunde ununterbrochen laufen entstammt genau hieraus. Und das gleiche Glücksgefühl empfinden wir wenn wir eine Scheibe mit einem Projektil treffen. Dinge treffen macht glücklich, weil es für Millionen von Jahren überaus nützlich war eine Affinität zum Dinge treffen zu haben.

Die Transhumanisten werden hier argumentieren dass wir uns weiterentwickeln sollten und unsere genetische Programmierung hinter uns lassen sollten. Ich halte dem entgegen dass es sich schlicht gut anfühlt dem Gehirn zu geben was es eben will. Man muss kein Tier zu Tode hetzen oder erschießen um die Dosis Glückshormon zu erhaschen, genauso wie man sich nicht fortpflanzen muss um an eine Dosis Oxytocin zu kommen.

Um den Block laufen oder auf Karton zu schießen reicht. Wesentlich ist nur beim Laufen durchzuhalten und beim Schießen zu treffen. Das Resultat ist eine Dosis Serotonin die eventuell die Antidepressiva unnötig macht. Die Frage steht also im Raum wie viele Depressionen wir mit einer, völlig harmlosen, Luftdruckpistole lindern könnten.

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