Was haben Geschäftsleute und Intellektuelle gemeinsam? Nicht viel über das es sich zu reden lohnt. Der Intellektuelle kümmert sich um die geistigen Dinge im Leben der Menschheit.

Er kümmert sich um Theorien und Ideen und die „Niederungen der Praxis“ sind ihm ein Graus.

Geschäftsleute hingegen interessieren sich sehr wohl für die Praxis, vor allem den lukrativen Teil davon. Große Philosophie ist ihnen eher gleichgültig.

Im Bezug auf die Freiheit, also die Möglichkeit eigene Entscheidungen zu treffen und dann die Konsequenzen entweder auszukosten oder zu ertragen, je nachdem wie gewogen einem das Glück war, ist etwas das die beiden völlig unterschiedlich angehen.

Der Intellektuelle will vollständige Freiheit für sich. Er will sagen und denken können was er will. Da er aus seiner Bildung und Klugheit eine Überlegenheit ableitet, plädiert er aber für die Einschränkung der Freiheiten aller andren. Die intellektuelle Elite sollte die Geschäfte führen, die Produktion steuern, die Gesetze definieren. Nicht weil besagte Elite machthungrig wäre, sondern weil sie es nun mal besser weiß. Aus dieser fürchterlichen Bürde wird ein entsprechender Herrschaftsanspruch abgeleitet.

Der Intellektuelle will also völlige Freiheit für sich aber nicht für seine Mitmenschen.

Der Geschäftsmann will davon nichts wissen. Er ist für vollständige Freiheit für alle andren, vor allem für die Freiheit seine Waren zu kaufen. Ihn selber soll aber diese Freiheit nicht treffen. Eine Subvention hier, eine Förderung da, Patente und Bailouts sind eine wunderbare Idee, aus der Sicht des Geschäftsmanns, solange es seinen Betrieb fördert, der Rest ist ihm egal.

Ein klassisches Beispiel sind Zölle. In den USA etwa gibt es eine Quote zum Import von Zucker. Das führt dazu dass die Zuckerbauern mit dem Weltpreis mithalten können.

Eine wunderbare Sache.

Für die Bauern.

Die Konsequenz ist, dass Zucker in den USA ein Vielfaches des Weltmarktpreises kostet. Von dieser Politik profitiert also ein winziger Teil der Bevölkerung, der Rest zahlt die Konsequenz.

Das gleiche gilt natürlich für alle Produkte die entsprechend geschützt oder gefördert werden.

Hier also gehen die Intellektuellen Hand in Hand mit den Geschäftsleuten: beide hassen den freien Markt wo da eben sowohl jeder einzelne als auch alle andren frei sind.

Es ist eine eigenartige Allianz geboren aus Zielen die nicht unterschiedlicher sein könnten.

Beide Seiten aber sehen den Wert des Staates der Freiheiten einschränkt. Zwar wollen die beiden Seiten sich vorwiegend gegenseitig beschränken um an das eigene Ideal zu gelangen, aber auf dem Weg dahin fördern sie eben die Kräfte die Freiheit in jeder Form als etwas Gefährliches ansehen. Organisationen die diese Ansicht vertreten sind nicht selten: weder Religionsgemeinschaften noch andere Ideologien die Herrschaftsansprüche stellen, mögen Freiheit.

Das Resultat ist ein Misstand den diese Gruppe von Mächtigen "Kapitalismus" nennt, der aber mit einem freien Markt nichts gemeinsam hat.

Wer aber würde von der Freiheit profitieren? Wer hätte etwas davon wenn die Preise sinken würden und wirklich jeder sagen könnte was er möchte?

Die Unsichtbaren.

Die Kleinen.

Die Arbeiter.

Das Volk.

Diejenigen ohne Lobby.

Diejenigen auf die keiner hört.

Die 99% von denen so oft gesprochen wird.

Die Sichtbaren aber, Geschäftsleute mit ihrer Lobby, die Medien, der Universitätsprofessor für Impulstanz, all diese finden sind in einem ständigen Kampf gegen die Unsichtbaren und damit gegen das System das als einziges System in der Geschichte und der heutigen Welt, die kleinen Reicher gemacht hat: den Kapitalismus.

Große Versprechungen, Große Worte und ständiges Diskreditieren der Unsichtbaren von Seiten der Intellektuellen und der Geschäftsleute zur gleichen Zeit ist ein Kampf der natürlich alles andere als fair ist.

Aber einen Vorteil haben die Unsichtbaren: wir sind viel mehr und das Volk ist fähig zu lernen. Das Internet macht es im Moment möglich diese, lange verschleierten, Zusammenhänge zu erkennen und diese skurrilen Mechanismen zu verstehen.

Dazu gehört die Einsicht dass der Kampf gegen die Freiheit immer nur von Leuten geführt wird die selber Freiheiten haben wollen die sie anderen verwehren möchten, zum Teil aus Gewinnsucht, zum Teil aus Hochmut.

Die Frage ist ob wir weiterhin unser Knie vor diesen Leuten beugen wollen oder beginnen die exotische Idee des Kapitalismus zu untersuchen.

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