Juhu! Endlich können wir Diversity messen!

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Menschen in Kategorien einzuteilen, ist alt. Schon immer saßen Gelehrte in ihren dunklen Kammern und überlegten, warum sie besser sind als die anderen. Rasse, Klasse, Bildung, Zustimmung zu Politik, Zugehörigkeit zu Volksgruppen, Nationen oder Religionen waren die üblichen Lösungen. Aber was passiert, wenn man über einen der Punkte hinweggeht und beginnt, diese Dinge zu kombinieren? Wie findet man heraus, ob jemand, der zwar an den richtigen Gott glaubt, aber die falsche Hautfarbe hat, besser oder eben schlechter ist als jemand der die richtige Hautfarbe hat, aber an den falschen Gott glaubt?

Hier tritt die Intersektionalität auf den Plan und in ihrem Fahrwasser entstand ein wunderbares Werkzeug, ein Werkzeug von dem die Deutschen in den 30igern nur träumen konnten: das Activision Blizzards Diversity Space Tool.

buffed.de https://www.buffed.de/Activision-Blizzard-Firma-212069/News/Statement-Overwatch-Diversity-Tool-1395136/galerie/3622753/

Dieses wunderbare kleine Werkzeug soll Entwicklern des Softwaregiganten helfen, Figuren zu erschaffen, die divers sind. Denn nur solche Figuren haben Wert. Jedenfalls mehr als die nicht Diversen. Weil die haben keinen Wert. Die müssen weg.

Der Schreiber muss also seinen fiktiven Figuren in fiktiven Welten die in fiktiven Realitäten eingebettet sind Eigenschaften zuordnen: welcher Kultur sie angehören, welche sexuelle Orientierung sie haben, als welches Geschlecht sie sich identifizieren etc. Denn das alles ist eben besonders bedeutend, wenn ein Cybergorilla einen Untoten mit einem leuchtenden Schwert verprügelt, denn was ist den Spielern wichtiger als zu wissen, was der Cybergorilla in seinem Bett nach Dienstschluss macht?

Was aber tut das Werkzeug nun?

Im Wesentlichen wirft es eine Zahl aus. Konstruiert man einen weißen heterosexuellen Mann spuckt das System eine Null aus. Null ist unterhalb des Schwellenwertes also muss man ihn eben anders machen. Man kann ihn zum Beispiel ethnisch zu einem Araber machen (Auch in einer Welt, in der es keine Araber gibt).

Araber bringt aber natürlich nicht die gleichen Punkte wie etwa Schwarzafrikaner, den Schwarzafrikaner sind diverser als Araber.

Laut diesem System eben.

Eine Ansicht, die die Deutschen in den 30igern übrigens teilten. Aber das nur so am Rande.

Wir haben hier also ein Werkzeug, das es gestattet, Menschen mit einer Zahl einzuschätzen und je nachdem, ob diese Zahl hoch oder niedrig ist, ist diese Person würdig, in einem Produkt vorzukommen oder eben nicht. Der weiße heterosexuelle Mann hat nur eine Chance ins Spiel zu kommen, wenn er dumm, arm oder fett ist. Denn das bringt Punkte. Dumme, arme und fette Menschen sind eben mehr wert. In Diversitypunkten. Eben. Laut dem Tool.

Das wirft natürlich eine interessante Kontroverse auf: wenn der Vektor von klug zu dumm in die gleiche Richtung weist wie der Vektor hellhäutig zu dunkelhäutig, sagt das etwas über die Weltsicht der Anhänger dieser Theorie aus. Eine Weltsicht, die der Autor als verachtenswert empfindet.

Interessant ist zudem, dass in diesem Tool „was jemand tut“ natürlich völlig unerheblich ist. Alles was zählt, sind die Dinge, die dieser Charakter nicht ändern kann.

Und genau hier ist der Hund begraben.

Für zurechnungsfähige Menschen zählt nicht, was jemand ist. Es zählt, was dieser Mensch tut. Und genau so bewerten wir Menschen.

Aus diesem Grund haben wir eben mehr Respekt vor Gehirnchirurgien als vor Einbrechern. Und genau so sollte es sein.

Wir müssen zurück zu der Idee einer farbenblinden Gesellschaft, zur Idee, dass nur zählt, was Menschen tun. Was wir sind, was unsere Identitäten sind, zu welchen Gruppen uns irgendwelche Gelehrten zuordnen wollen, darf keine Rolle spielen, wenn wir in einer Gesellschaft leben wollen, die auch nur einen Hauch einer Chance haben möchte, friedlich miteinander zu leben, denn nur in so einer Gesellschaft haben die besonders viel Ansehen, die Gutes tun und weil fast jeder nach Ansehen strebt, motiviert uns das alle so gut zu sein wie wir nur sein können.

Dem gegenüber steht die Identitäspolitik, eine Politik die sagt, dass man mit einem Zahlenwert geboren wird und es unerheblich ist was man tut und nur zählt was man ist. Und nur die fürchterlichsten Menschen können in so einer Welt als erstrebenswert ansehen.

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