In einer aktuellen Umfrage von Axios wurden Studenten gefragt, wie sie mit Menschen umgehen, die nicht ihre eigene politische Meinung teilen.

Dabei wurde festgestellt, dass der linke Flügel etwa zu 37% angibt, nicht Freund mit „den Anderen“ sein zu wollen, wohingegen der rechte Flügel nur in 5% der Fälle das Gleiche sagt. Eine entsprechende europäische Umfrage konnte ich nicht finden, mich würde aber wundern, wenn sie anders aussehen würde.

https://www.axios.com/ https://www.axios.com/poll-political-polarization-students-a31e9888-9987-4715-9a2e-b5c448ed3e5a.html

Die Art und Weise, wie man das interpretieren kann, ist begrenzt und läuft daraus hinaus, dass (rezente) Linke eher in ihrer Bubble bleiben, sich eher nicht mit anderen Ideen konfrontieren und generell eher intolerant sind.

Nichts davon ist wahnsinnig neu.

Parteien sind wie Firmen und wenn eine Firma darauf pocht wie umweltfreundlich sie ist, dann hat sie zu mindestens 4 Spezies auf dem Gewissen. Werbung ist oftmals Überkompensation: man behauptet etwas zu sein von dem jeder weiß, dass man es nicht ist.

Die Linke pocht auf Toleranz, weil sie tief intolerant ist.

Um den Glauben aufrecht zu erhalten, dass man aber selber der Tolerante ist und die Gegenseite die Intoleranten, muss man seine Ohren zuklappen und Augen schließen und jede Kontamination der Bubble durch „die Anderen“ verhindern.

Das führt aber immer in den Fanatismus und es führt zu einer Situation, in der die Fanatiker „die Anderen“ hassen und der festen Überzeugung sind, dass die Anderen sie sogar noch mehr hassen.

Was aber oftmals gar nicht der Fall ist.

Und das Problem ist nicht inhärent ein links/rechts Problem. Es ist ein Problem der Gruppe, die es leichter hat in ihrer Bubble zu sitzen, sprich den Mainstream stellt oder hinter sich hat.

Jetzt im Moment, und das ist nicht wie es in den 1980igern war, ist die Linke getrieben von Hass auf die Rechte und lehnt jede Debatte und jeden Kompromiss ab. Die dominante Denkweise der Linken ist, dass die Rechten moralisch unterlegen und oder böse sind. Jeder Schritt in Richtung der Rechten wäre daher ein Schritt weg von der Wahrheit, dem Guten und des Fortschritts.

Die Linke geht davon aus, dass die Rechte eben "böse" ist.

Auf der Seite der Rechten ist diese Denkweise auch vorhanden, sie ist aber, mit Blick auf die oben zitierte Statistik, weniger weit verbreitet. Die größere Anzahl der Rechten denkt nicht, dass Linke böse sind. Sie denken nur, dass sie Sirenengesängen und Werbeslogans auf den Leim gegangen sind. Die Rechte versucht nicht, die Linke zu vernichten, sondern ihr die Augen für eine Welt zu öffnen, in der „aber wäre es nicht schön, wenn“ kein Gewicht hat, sondern alles was zählt, die Machbarkeit ist.

Der durchschnittliche Rechte hält den Linken nicht für übel, der durchschnittliche Linke aber hält den Rechten sehr wohl für übel.

Diese Asymmetrie der Irrationalität hat aber eine Wirkung auf die Mitte. Die Mitte ist typischerweise rationaler und tendiert zu der Seite, die sie eher für fähig hält ihre Probleme zu lösen.

Hass löst aber eben keine Probleme.

Kompromissbereitschaft löst Probleme.

Und um zu einem Kompromiss zu kommen, hilft es eben besser, wenn nur 7% statt 30% der eigenen Gruppe sagen, dass sie mit „den Anderen“ nicht mal arbeiten wollen.

mohamedmatar/pixabay https://pixabay.com/de/photos/gesichter-heuchler-l%c3%bcgner-4731977/

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