Welcher Teil in uns macht uns zu dem was wir sind? Ist es Klumpen grauer Masse unter unserer Schädeldecke, oder ist das mehr? Ist da eine göttliche, übernatürliche Sache die wir unter anderem „Seele“(, „Geist“, „Funken“ usw.) nennen die aus uns macht was wir sind?

Diese Frage beschäftigt Menschen seit Anbeginn der Zeit und wird gern als eitle Zeitverschwendung angesehen, als Zeitvertreib der Bücherwürmer ohne einen echten Nutzen. Wir werden uns heute mit der Anwendung dieser Frage beschäftigen und zeigen, dass es genau diese Frage ist die auch heute noch breite Teil der Bevölkerung trennt.

Zuerst gilt es den Unterschied zwischen diesen beiden Sichtweisen zu verstehen. Bevor wir das tun gilt es festzustellen, dass es unklar ist ob man sich aussuchen kann welche der beiden Sichtweisen man als die eigene adoptiert. Eventuell haben wir keine Wahl was wir glauben und können daher niemals überzeugt werden. Es gilt also zu verstehen, dass es wohl immer beide Sichtweisen geben wird.

Der Unterschied zwischen der Idee, dass wir eine oder keine Seele hätten liegt im Wesentlichen darin wie wir den Körper sehen. Für Menschen die an das Konzept der Seele glauben ist der Körper etwas das die Seele zurückhält, etwas das sie korrumpiert. Für Menschen die nicht an eine Seele glauben sind etwa unsere Instinkte und Triebe teil von uns, keine Korruption die es auszutilgen gilt.

Für Menschen die nicht an eine Seele glauben ist das „Bestmögliche“ nicht perfekt. Es ist nur so gut es eben sein kann.

Für Menschen hingegen die an eine Seele glauben, ist das „Bestmögliche“ nicht weniger als perfekt.

Und hier kommen wir zu der sehr realen Anwendung dieser unterschiedlichen Ansichten. Für Menschen die an eine Seele glauben (auch wenn sie sie anders nennen) erscheint es absolut vernünftig anzunehmen, dass ein idealer Zustand erreichbar sein muss den noch nie jemand erreicht hat. Das Paradies ist für sie kein Ideal, sondern ein erreichbares Ziel. Alles was es gilt zu tun ist die Korruption des Körpers zu überwinden. Für diesen Menschenschlag ist die Idee einer Gesellschaft in der etwa jeder nimmt was er braucht und gibt was er kann nicht theoretisch, sondern ein vernünftiges Ideal das sie als absolut erreichbar einschätzen.

Für Menschen die hingegen nicht an Magie glauben stellt sich die Sache anders dar. Für sie ist das „Beste“ schlicht das Ding das besser ist als jedes andere existierende Ding. Und das ist messbar.

Ein Beispiel: Wenn wir etwa überprüfen wollen ob Schokoladeeis oder Vanilleeis besser ist kann man entweder wild emotional debattieren oder sich die Verkaufszahlen ansehen und feststellen, dass Schokoladeeis ein wenig beliebter ist als Vanilleeis.

Im Bezug auf die Politik betrachtet man Migrationsbewegungen und kann daher recht eindeutig sagen, dass die Systeme aus denen Menschen weggehen schlechter sind als jene zu denen Menschen zuziehen.

Das ist so objektiv feststellbar wie Verkaufszahlen von Eis.

Das Land in das die meisten rein wollen und die wenigsten raus, hat daher das beste System. Umgekehrt sind jene Systeme in die keiner rein will aber viele raus eben schlecht, ungeachtet der Tatsache, dass sich viele Menschen in den miesen Systemen wohl fühlen. Vor allem die mit den Palästen.

Für Menschen die an die Seele und damit an das Paradies glauben kann aber ein mieses System gut sein, wenn es verspricht sie ins Paradies zu führen. Für die Glaubenslosen ist dieses Versprechen aber nicht gut genug. Für sie zählt nicht was eines Tages eventuell mal sein wird sondern was ist.

Der Gläubige lebt von der Hoffnung auf eine bessere Welt, eine Welt in der der Mensch in seiner reinsten Form, also der unkorrumpierten Seele, existieren kann.

Die einen erwarten diesen Zustand nach dem Tod, andere denken, dass sie dieses Paradies auf der Erde erschaffen können und sie zu diesem Zweck nur die Korruption (und die hoffnungslos Korrumpierten) auslöschen müssten.

Die Ungläubigen hingegen machen das Beste aus einer nicht idealen Situation. Es mag zwar nicht perfekt sein, aber wenigstens ist es real.

Dieser Konflikt ist vermutlich nicht auflösbar, aber es ist gut zu verstehen was zwischen uns steht um eventuell doch zu einem friedlichen Nebeneinander zu finden.

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Matt Elger

Matt Elger bewertete diesen Eintrag 23.01.2022 20:01:55

Claudia56

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