Kürzlich aus Zentralamerika und den USA zurückgekehrt, hat es ein wenig gedauert, den Inhalt diverser, langer Diskussionen über den derzeitigen Zustand Europas zu verdauen. Beklemmend dabei war, dass sowohl Geschäftsleute aus Panama, Ecuador, Costa Rica, Mexico, als auch aus den USA eine ziemliche gleichlautende Meinung zu unserem Kontinent hatten, und die ist nicht rosig.

Es bedurfte nicht erst den Meinungen der vielen Diskussionsteilnehmer, Europas Ausblick als negativ zu beurteilen, das weiß ich schon selber, und schon lange. Die Wurzel des Niederganges wurde mit der Finanzkrise eingeläutet. Sicher, Europa hat diese nicht ausgelöst, aber die rasante Ausbreitung eines Waldbrandes bedarf einer entsprechenden Menge Bruchholz im Wald und dieses Bruchholz war die teils fahrlässig schwache finanzielle Grundlage bei einem Großteil der heimischen Banken. Während man in Europa schnell eine Bank als „systemrelevant“ einstufte und diese dann mit Steuermittel am Leben zu halten versuchte, mit zweifelhaftem Erfolg, hat man in den USA diese Banken überwiegend den Bach hinunter gehen lassen. Gewiss, der Kollateralschaden amerikanischer Kontobesitzer war enorm, heute sind ein Großteil der überlebenden Banken saniert, zumindest nach Ansicht der Fed und es wird auch schon wieder gezockt, als wäre nichts gewesen, mal sehen, wie der nächste Crash dann ausfallen wird.

Europa hingegen liegt wirtschaftlich noch immer in der Intensivstation, zwar selbstständig atmend, aber von Remobilisierung ist noch keine Rede. Europa, mit Ausnahme Deutschlands, lebt weiterhin über seine Verhältnisse, Regierungskandidaten tun das, was sie am besten können: Wählerstimmen mit uneinlösbaren Versprechungen kaufen und dieses Muster kennt keine ideologischen Grenzen.

Im Zustand steigender Arbeitslosigkeit, mit Ausnahme Deutschlands, kommt jetzt ein Problem hinzu, welches den Namen „made in Germany“ trägt: Angela Merkels wahnwitzige „all refugees are welcome“-Aktion, ohne vorher beim Rest der EU abzuklopfen, wer da überhaupt mitkann. Gleichzeitig erleben wir eine Ent-Demokratisierung im Kern-Europa, wie wir das aus Geschichtsbüchern zuletzt aus 1933 kennen. 1. Die Gleichschaltung der Medien 2. das Mainstreaming über die einzunehmende Haltung gegenüber Flüchtlingen sowie 3. die einzunehmende Haltung gegenüber jenen EU-Staaten, welche sich weigern – angesichts der noch immer ausbleibenden Angleichung der Kaufkraft eigener Bürger an das EU-Niveau – tausende, nein, wohl eher zehntausende Flüchtlingen aufzunehmen

Die von der Politik verursachte und von den Medien befeuerte Radikalisierung der öffentlichen Meinung zu diesen Themen, schafft täglich ein zündfähiges Gemisch in der Bevölkerung. Wer gegen ungezügelten Zuzug schwer integrationsfähiger Menschen (aus welchen Gründen auch immer) ist, wird automatisch zum Nazi gestempelt, wer das Gegenteil fordert oder fördert, ist automatisch ein Linker. Genau diese Polarisierungen in beide Richtungen haben schon einmal zu einer Katastrophe in Europa geführt.

Wenn man sich ansieht, wie Europa angesichts der nicht zu übersehenden Unlösbarkeit der Flüchtlingswelle mit Kritikern umgeht, läutet eigentlich bereits das Ende der EU als politische Union ein, welche in Wahrheit ja nie wirklich bestanden hatte.

Und weil das alles zur nachhaltigen wirtschaftlichen Beschädigung Europas noch nicht ausreicht, gießt man weiter Öl in die schon in Flammen stehenden Beziehungen zu Russland und verursacht nach Aussagen diverser Fachleute in Europa etwa 400.000 Arbeitslose mehr, ganz abgesehen davon, daß der wirtschaftliche Schaden auf Jahrzehnte bestehen wird. Um das vernichtende Bild Europa zu vervollständigen, hat man auch noch die Arroganz Russland auszurichten, wie Demokratie eigentlich zu funktionieren hat.

Wenn man sich dann ansieht, welche Personen diese „Politik“ in Europa vertreten, kommt man schnell zur Ansicht, daß gefühlte 90% der Akteure fachlich, psychisch und intellektuell überfordert sind. Man stelle sich vor, als Passagier in einem Flugzeug im Crosswind-Anflug auf Larnaka zu sein und beide Piloten werfen bei 3000ft die Nerven weg. Und genau das ist der Zustand Europas. Angela Merkel hat irgend etwas geritten, niemand weiß genau, was es ist, sind es die Amerikaner, welche das mit dem Ziel der Schwächung Europas ausgelöst haben, ist es ein gewisser Herr Soros, welcher auf irgend etwas spekuliert, ist es das Unvermögen Europas im Vorfeld die richtigen Maßnahmen getroffen zu haben oder ist das der Preis für eine „demokratische Missionierung“ Nordafrikas, welche ordentlich in die Hose ging? Niemand weiß es und es wird wohl Generationen bedürfen, die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Spätestens nächstes Jahr wird die Diskussion um Flüchtlingssteuern beginnen (müssen) oder aber, man hat die Wähler über die Finanzen jahrelang angelogen, denn für Bildung, Forschung, Infrastruktur gab es nie genug Geld und jetzt plötzlich ist eine Milliarde aufgetaucht...

Am Ende jedoch werden wir gleich mehrere Parallelgesellschaften erleben, die Integration 1.0 (Türkei) ist gescheitert, die Integration 1.5 (nachfolgende Generation mit türkischen Ursprung) ist ebenfalls gescheitert und die Integration 2.0 wird genauso scheitern. Die Integration aus Ex-Jugoslawien, Ungarn, Tschechien war nie ein Problem, weil sie keiner Integration bedurfte, warum wohl ??

Gefährlich aber sind jene politischen Kräfte in Österreich und Deutschland, welche das Wohl der Zuwanderer über die eigene Bevölkerung stellen und jene Parteien, welche mit diesen Kräften Koalitionen zum Machterhalt schmieden.....

Wirtschaftlich kann dieses sinkende Vertrauen in Europa bereits klar erkannt werden, die Investitionen gehen mittlerweile in ganz andere Märkte und ich kann das aus eigenen Quellen bestätigen.

Wer heute mit guter Ausbildung, Fremdsprachenkenntnissen, (Fach)hochschulabschluß und wenig Vermögensbindung in Österreich im mittleren Arbeitsleben steht und nach mehr strebt, sollte sich jetzt nach Auslandsjobs umschauen, denn die paradiesischen Zeiten sind vorbei, wir erleben jetzt nach dem Aufstieg seit 1945 erstmals den Sinkflug, wir haben das Kapital unserer Eltern und Großeltern verbraucht, wir haben die Assets des Staates großteils verscherbelt, wir haben die Souveränität des Staatsgebietes aufgegeben, wir haben notwendige Reformen verschlafen oder aktiv bekämpft, wir haben es vermasselt.....

Shutterstock/symbiot

3
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

dohle

dohle bewertete diesen Eintrag 23.12.2015 11:49:42

Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 23.12.2015 09:31:32

anti3anti

anti3anti bewertete diesen Eintrag 22.12.2015 20:21:00

13 Kommentare

Mehr von awelledits