Wenn der Hund auf den Hund gekommen ist ... Tierliebhaberei im Irrsinn!

Viele Artikel beschäftigen sich hier auf FischundFleisch mit Tierschutz, Tierliebhaberei und sogar um die Frage, ob der geliebte Wau im Bett nächtigen soll/darf/kann/gar muss. Hier möchte ich etwas Wichtiges ergänzen – speziell HundeliebhaberInnen sollte das zu denken geben. Überlegt Euch also bitte gut, welchen Hund Ihr überhaupt habt.

Fotolia/Elya Vatel

Zitiert nach Wikipediaeintrag: In Österreich verbietet § 5 Abs. 2 des Bundestierschutzgesetzes Züchtungen, „die für das Tier oder dessen Nachkommen mit starken Schmerzen, Leiden, Schäden oder mit schwerer Angst verbunden sind. (Qualzüchtungen),“ Dabei ist sowohl die Zucht als auch der Import, Erwerb, die Weitergabe und die Ausstellung verboten.[2][3] Im Gesetz sind die folgenden Merkmale zur Erkennung untersagter Züchtungen genannt:

Blue-dog-Syndrom (Blauer-Dobermann-Syndrom)

Definition: Blaugraue Farbaufhellung mit Disposition zur Alopezie und Hautentzündung. Pigmentmangel-Syndrom.

Auftreten: Sporadisch, familiär gehäuft bei Dobermann, Dogge, Greyhound, Irish Setter, Teckel,

Genetik: Autosomal unvollständig dominant.

Symptomatik: Durch eine gestörte Verhornung des Haarfollikel-Epithels kommt es zu Haarausfall mit Schuppenbildung, Papeln und Pusteln, sowie sekundärer follikulärer Pyodermie. Das Lymphsystem kann sich verändern, Ödeme können entstehen und eine Nebennierendysplasie. Grundlage des Defekts ist eine Nebennieren-Insuffizienz mit Immunkomplexstörung. Homozygote Tiere sind scheinbar stärker betroffen als heterozygote Tiere (unvollständig dominant).

Brachy- und Anurie sowie Verkrüppelung der Schwanzwirbelsäule

Definition: Unterschiedlich ausgeprägte Verkürzung der Schwanzwirbelsäule bis zur Stummelschwänzigkeit, mit oder ohne Verkrüppelung des Schwanzes (Knick-, Korkenzieherschwanz).

Auftreten: Sporadisch, familiär gehäuft bei Französischer Bulldogge, Englischer Bulldog, Mops, Teckel, Bobtail, Cocker Spaniel, Entlebucher Sennenhund, Rottweiler

Genetik: Knick- und Korkenzieherschwänze autosomal rezessiv, Brachy- und Anurie wahrscheinlich autosomal rezessiv, u.U. polygenetisch, möglicherweise mit Umweltfaktor.

Symptomatik: Knick- und Korkenzieherschwanz sowie Verkürzung der Schwanzwirbelsäule tritt häufig mit Missbildungen an weiteren Abschnitten der Wirbelsäule auf (Block-, Schmetterlings- und Keilwirbelbildung, Spina bifida). Folge können Störungen der Bewegungsabläufe der Hintergliedmaßen bis zur Lähmung sein, sowie Harn- und Kot-Inkontinenz.

Chondrodysplasie

Definition: Zwergwuchs mit Verkürzung der langen Röhrenknochen, damit der Gliedmaßen. Möglicherweise ist die Ursache eine hormonelle Fehlsteuerung des Calcium- und Phosphor-Stoffwechsels.

Auftreten: Basset Hund, Französische Bulldogge, Pekinese, Scottish Terrier, Sealyham Terrier, Welsh Corgis

Genetik: Scheinbar autosomal unvollständig dominant.

Symptomatik: Starke Disposition zur frühzeitigen Fehlbildung der Zwischenwirbelscheiben, was zu einem Bandscheibenvorfall führen kann.

Dermoid / Dermoidzysten

Definition: Hauteinstülpungen am Rücken, die bis in den Wirbelkanal hineinreichen können.

Auftreten: Rhodesian Ridgeback

Genetik: Wahrscheinlich autosomal unvollständig dominant mit Kopplung an das Gen „Ridge“ (Haarstrich mit gegenläufigem Wuchs).

Symptomatik: Vor und hinter dem „Ridge“ treten am Rücken Zysten auf, dis sich im Embryo aus einer unvollkommenen oder ausbleibenden Trennung von Haut und Rückenmark entwickeln. Bleibt die Verbindung zu Wirbelkanal und Rückenmark bestehen, kann dies zur Lähmung der Hinterläufe und zu Schmerzempfindlichkeit führen. Außerdem treten durch Infektionen entzündliche Veränderungen auf (Meningitis, Myelitis).

Grey-Collie-Syndrom

Definition : Silbergraue Farbaufhellung, verbunden mit einer Störung der Blutbildung.

Auftreten: Verschiedene Collie-Zuchtlinien

Genetik: Autosomal rezessiv mit Semiletalfaktor

Symptomatik: Durch die Störung der Blutbildung (Verminderung der neutrophilen Granulozyten) tritt eine starke Disposition für Infektionen auf, besonders der Schleimhäute. Die mangelnde Infektionsabwehr führt häufig zum Tod vor der Geschlechtsreife.

Haarlosigkeit

Definition: Haarlosigkeit

Auftreten: Chinesischer Nackthund, Mexikanischer Nackthund

Genetik: Autosomal unvollständig dominant mit Letal- / Semiletalfaktor

Symptomatik: Schwerwiegende Gebissanomalien, fehlende Prämolaren, Canini oder Incisivi. Immundefizienz, empfindliche Haut (Sonnenbrand, Allergien, Verletzungen, Fliegenbefall) und klimatische Adaptionsstörungen.

Merlesyndrom

Definition: „Tigerung“, bei homozygoten Tieren „Weißtiger“. Depigmentierung mit variabel ausgeprägten Sinnesorgandefekten.

Auftreten: Bobtail, Collie, Deutsche Dogge, Dunkerhund, Sheltie, Teckel, Welsh Corgis.

Genetik: Autosomal unvollständig dominant, Subvitalgen.

Symptomatik: Bei homozygoten Tieren sind 50% bis 100% der Körperoberfläche unpigmentiert. Es treten dabei auch Anomalien der Augen und des Ohres auf, deshalb eine mehr oder weniger eingeschränkte Seh- und Hörfähigkeit. Außerdem treten Störungen des Gleichgewichtsorgans und der Reproduktion auf. Weißtiger haben eine perinatale Sterblichkeit bis zu 47%.

Brachyzephalie / Brachygnathie

Definition: Breiter, runder Schädel bis hin zu primatenähnlichem Rundkopf und / oder Verkürzung der Kiefer- und Nasenknochen

Auftreten: Boxer, Bulldoggen, Chihuahua, Mops, Pekinese, King Charles Spaniel, Shi Tzu, Toy Spaniel,

Genetik: Polygenie

Symptomatik: Schwergeburten. Bei Brachyzephalie und Chondrodysplasie Neigung zu Gehirntumoren und Hydrocephalus. Bei höherem Grad der Verzwergung nimmt die Dicke des Schädeldaches ab, verbunden mit persitierenden Fontanellen was zur Schädelverletzungen führen kann. Durch das unproportionierte Wachstum der Schädelknochen werden die Nebenhöhlen verkleinert, es treten Stenosen in den Nasenöffnungen und –gängen auf, der Gaumen wird zu lang und weich. Folge sind Atembeschwerden und Störungen der Thermoregulation sowie Schluckbeschwerden. Durch einen ausgeprägten Vorbiss kann auch die Gebissfunktion mangelhaft sein.

Ektropium

Definition: Auswärtsrollen des unteren Augenlidrandes.

Auftreten: Gehäuft bei Basset, Bernhardiner, Bluthund, Bulldoggen, Cocker Spaniel, Neufundländer, Shar Pei

Genetik: Polygenie mit Disposition bei faltenreicher Haut.

Symptomatik: Der Lidschluss bleibt durch das Auswärtsdrehen des unteren Lidrandes unvollständig. Dies führt zu Tränenfluss, Konjunktivitis und eventuell Veränderungen der Hornhaut.

Entropium

Definition: Einwärtsrollen des Augenlidrandes.

Auftreten: Insbesondere Bullterrier, Chow-Chow, Pudel, Rottweiler, Sennenhund und Shar Pei, aber auch bei vielen anderen Rassen.

Genetik: Wahrscheinlich Polygenie, familiär gehäuft bei Zuchten mit tiefliegenden und / oder kleinen Augen.

Symptomatik: Der einwärts gerollte untere oder obere Augenlidrand führt zu sekundärer Trichiasis mit Hornhaut- und Bindehautirritationen, bis hin zu Konjunktivitis und Keratitis.

übermäßige, permanente Hautfaltenbildung

Definition: Hautfalten, die teilweise oder überall in Erscheinung treten.

Auftreten: Teilweise Faltenbildung bei Pekinese und Toy Spaniel, generalisierte Faltenbildung bei Basset, Bluthund und vor allem Shar Pei.

Genetik: Wahrscheinlich Polygenie.

Symptomatik: Disposition zu Mucinosen und Dermatitiden, bei brachyzephalen Rassen außerdem Reizung der Cornea mit Keratitis als Folge.

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Definition: Mangelhafte Ausprägung des Hüftgelenks.

Auftreten: Bei schweren Rassen wie Bernhardiner, Boxer, Deutsche Dogge, Deutscher Schäferhund, Leonberger, Mastiff, Neufundländer, Retriever, Rottweiler, Sennenhund, zum Teil aber auch bei kleineren Rassen.

Genetik: Polygenie.

Symptomatik: Die knöchernen Gelenkanteile (Acetabulum, Caput femoris) werden nur ungenügend ausgebildet. Das Gelenk wird instabil, es können eine Verformung des Caput femoris, Osteoarthrose und Kapselfibrose auftreten mit spontaner schmerzhafter Lahmheit. Die Schmerzen gehen von den Muskeln aus, die versuchen, das Gelenk wieder zu stabilisieren.

Hypertrophie des Aggressionsverhaltens

Definition: Übersteigertes Angriffs- und Kampfverhalten, das leicht auslösbar und biologisch weder bezüglich Zweck noch Ziel sinnvoll ist.

Auftreten: Grundsätzlich bei vielen Rassen, besonders ausgeprägt aber bei American Staffordshire Terrier, Pit Bull Terrier („Kampfhunde“)

Genetik: Ungeklärt. Sicherlich aber mit genetisch determiniert.

Symptomatik: Jeder Sozialkontakt wird mit Aggression und Beschädigungsbeißen beantwortet. Die Beißhemmung gegenüber Sozialpartnern kann sich nicht entwickeln.

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dohle

dohle bewertete diesen Eintrag 27.12.2015 07:47:52

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