Wenn der "Freund und Helfer" zum Opfer wird - Polizei sieht sich wachsender Gewaltbereitschaft ausgesetzt.

Das Pfingstwochenende hatte es in sich - bei mehreren Einsätzen im Zuge von Massenschlägereien, Streitschlichtungen und Straßenkontrollen wurden in Summe allein in Wien acht Exekutivbeamte verletzt. Die Ereignisse der letzten Tage bestätigen aber nur, was auch auf Führungsebene der Wiener Polizei, bzw. Seitens der Polizeigewerkschafter laufend berichtet und bestätigt wird: Die Einsätze werden mehr, die Rahmenbedingungen laufend gefährlicher (Stichwort Kampfhund an der U6, Einkesselung von Beamten am Praterstern,...), und es zeichnet sich einfach ab, dass ein bestimmtes Kernklientel welches regelmässig im Fokus von Polizeieinsätzen steht, die Beamten auch definitiv nicht als "Freund und Helfer" sieht, sondern als Bedrohung, die man mit allen Mitteln bekämpfen muß.

Diese Erkenntnis ist nun mittlerweile offensichtlich auch in der Führungsebene der Wiener Polizei angekommen. Das Problem ist aber offensichtlich, dass die Entwicklung der Fluchtbewegungen der letzten 6-12 Monate Ergebnisse gezeitigt hat. Angesichts der Personalreduktionen der letzten Jahre im Exekutivbereich sind diese Probleme nur schwer wieder unter Kontrolle zu bekommen. Mit der U6 und dem Praterstern haben sich Hotspots herausgebildet, die annähernd permanenter Kontrollen erfordern (von dem Faktum, dass man Suchtgiftgesetze beschliesst, die Dealen nahezu nicht mehr rechtlich verfolgbar machen einmal abgesehen). Zusätzlich werden bestimmte Bezirksteile(z.B. Brunnenmarkt/Ottakring) auch von z.B. Drogenkriminalität erreicht.

Das Verbrecherklientel wird immer internationaler (Schwarzafrika, Algerien, Afghanistan...) und eben auch gewaltbereiter (was laut Polizeiführung aus dem gelerntern Bild der Exekutive in den jeweiligen Heimatländern kommt). Vieles deutet auch darauf hin, dass Neuankömmlinge sich ihren Teil am bereits bestehenden Markt für Suchtgifte sichern wollen (siehe Schlägerei unter algerischen Dealern). Zusätzlich hatten wir ja in den letzten Wochen und Monaten auch einiges an Erfahrungen bezüglich Sexualverbrechen mit internationalem Täterkreisen gemacht. Bis jetzt waren die Verletzungen der eingesetzten Beamten zumeist leicht, doch auch hier ist es nur die Frage der Zeit, bis es zu einer Eskalation kommen kann.

Augenscheinlich hat sich die Wiener Politik bis jetzt damit schwer getan, der Polizei ihren Job auch leichter zu machen. Allzugern wird das Bild des "nur freundlichen" Grätzel-Inspektors strapaziert - blickt man in Länder mit Erfahrung in großflächigen Integrationsbewegungen(z.B. Frankreich), dann kann man sehen, dass es diesen auch dort gibt. Allerdings gibt es in Frankreich auch wesentlich mehr Polizeikräfte die der Wiener WEGA vergleichbar sind).

Es bleibt zu hoffen, dass mit dem neuen Bundeskanzler vielleicht auch in der Stadt Wien Bewegung in den Themenbereich "öffentliche Sicherheit" kommt. Bundeskanzler Kern hat es jüngst in der ZIB 2 explizit als berechtigtes Thema der Bürger angesprochen, sich in ihrem Heimatland sicher zu fühlen. Dann muß man den Frauen und Männern der Exekutive aber auch taugliche und ausreichende Mittel in die Hand geben, damit sie ihren Job möglichst effektiv und unter maximaler Eigensicherung ausüben können. Und natürlich: Sie brauchen ein "robustes Mandat" durch ihren Dienstherren. Rudolf Guillianis "Zero Tolerance"-Projekt in New York war sicher radikal und zum Teil überzogen. Sicherer wurde New York dadurch auf jeden Fall.

shutterstock/Jaromir Chalabala

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