Über (In-)Toleranz, Gleichberechtigung und Heuchlerei

Es war einer der größten Aufreger des Abends. Die Rede ist von Andreas Gabaliers Aussage beim Amadeus Austrian Music Award. Er meinte heutzutage hätte man es schwer, wenn man "als Manderl noch auf ein Weiberl steht". Natürlich ist es absoluter Blödsinn, dass es Homosexuelle leichter haben als Heterosexuelle, doch dass sich darüber gleich das ganze Land dermaßen aufregen muss verstehe ich nicht.

Denn somit hat er genau das erreicht was er wollte: Aufmerksamkeit. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass es an diesem Abend nur darum ging, wer den größten "Skandal-Sager" liefert und am meisten aufregt.Ich habe zwar nur ein paar Miuten des Abends im TV gesehen, doch wenn ich mir die Berichte in den Medien so durchlese, kann ich fast nur zu diesem Eindruck kommen. Der Eine spricht von Hurensöhnen in der Politik, der Andere regt sich über Gleichberechtigung und Toleranz auf oder wirft gewissen Journalisten vor, weit stärkere Drogen als Marihuana zu sich zu nehmen. Zugegeben, die Frage "Für welchen Diktator würden Sie am liebsten singen?" ist wirklich etwas komisch.

Am schlimmsten an der Sache finde ich aber die Medien. Denn sie machen genau das, was die Künstler von ihnen erwarten: Sie regen sich über sie auf. Und weil ihnen offensichtlich nicht genügend "Stoff" geliefert wurde, regen sie sich auch noch über Aussagen auf, die meiner Meinung nach völlig verständlich und in Ordnung sind. Der Kurier schreibt dass Gabalier seine Aussage mit den Manderln und Weiberln mit jener noch getopt habe: "Ich bin dafür, dass meine Frau nach der Geburt nicht zu früh wieder arbeiten geht. Ich fände es gut wenn sie länger bei den Kindern bleibt und sich um sie kümmert."

Was ist daran bitte schlecht? Ist das frauenfeindlich? Wohl kaum! Was sollte daran schlecht sein, wenn eine Mutter länger als nur ein paar wenige Monate bei ihren Kindern zu Hause bliebe um sich um sie zu kümmern? Jetzt kommen bestimmt Diejenigen, die meinen mit solchen Aussagen wolle man sagen, Frauen gehören hinter den Herd. Aber das Eine hat doch mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun! Es ist doch wohl logisch, dass es für Kinder gut ist, wenn ihre Mutter so lange wie möglich bei ihnen bleibt.

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Bernhard Juranek

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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