Linksextremisten und Islamisten mit Mainstreammedien einverstanden?

Ich nahm am 5. und 6.Oktober an einem Symposion zum Thema "Internet-Plattformen und Algorithmen" teil.

Eine/r der Vortragenden, der/die Untersuchungen gemacht hatte, behauptete, Leute, die der Aussage "Zu viele Flüchtlinge" am eindeutigsten zustimmten, hätten die höchste Nutzung von APN (algorithmisierte, personalisierte Medien, in etwa Internet-Plattformen) und die geringste Nutzung klassischer Medien wie Fernsehen und Zeitungen, hingegen Leute, die die Aussage "Zu viele Flüchtlinge" am radikalsten ablehnten, hätten die geringste Nutzung von APN und die höchste von klassischen Medien. Unter den Leuten, die die Aussage "Zu viele Flüchtlinge" an heftigsten ablehnten, sind einerseits Linksextreme, die die Meinung vertreten, die Deutschen bzw. Österreicher seien ein genetisch nazistisches Volk und jede Zuwanderung, wie auch immer sie geartet sei, würde das deutsche bzw. österreichische Volk verbessern, und andererseits Islamisten, die Europa in Eurabien umwandeln wollen und aus Europa einen islamischen Kontinent, bzw. aus Deutschland bzw. Österreich ein islamisches Land machen wollen.

Laut Statistik sind Linksextremisten und Radikalislamisten am zufriedensten mit den klassischen Medien (Fernsehen und Zeitungen), was diesen zu denken geben sollte.

Zu den klassischen Medien, mit denen die extreme Linken und Radikalislamisten zufrieden sind, gehört auch beispielsweise die TAZ mit ihren Artikeln wie "Deutschland schafft sich ab ? Hurra !" von Denis Yücel. Und die Medien, die die George-Soros-Artikel "EU muss Zuwanderung von mindestens jährlich einer Million akzeptieren" brachten, die zu den Wahlsiegen rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien in ganz Europa beitrugen, auch zum Aufstieg von FPÖ und AfD.

Dass die Wählenden genau das Gegenteil dessen taten, was die Mainstreammedien beabsichtigten, nämlich genau die Parteien wählen, vor denen die Medien gewarnt hatten, bestätigt einerseits Heinrich Heines Sprichwort "Das Volk ist eine Art Lümmmel und pfeifft auf seine Gouvernanten", andererseits passt es auch ins Schema "Haider wurde an die Macht gewarnt" (das Zitat stammt mutmasslich von Peter Sloterdijk).

Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Alter, APN-Vielnutzung und Zustimmung zur Aussage "Zu viele Flüchtlinge". Auf dieser Tagung wurde mehrere Erklärungsmöglichkeiten nicht erwähnt, bzw. nicht erwogen, z.B. dass tendenziell Ältere schlechte Erfahrungen mit Zuwanderern/Migranten gemacht haben und Jüngere nicht, z.B. dass das Schulsystem bzw. Universitätssystem die Jungen falsch informieren könnte, was Vor- und Nachteile von Zuwanderung/Flüchtlingsaufnahme betrifft. Internationalität auf Uni-Ebene ist etwas völlig anderes als Internationalität auf Unterschicht-Ebene. Der Elfenbeinturm-Universität-Mentalität entsprechend wurde diese Tagung in der Skylounge 13 Stockwerke über Wien, abgehalten.

Bei derselben Veranstaltung wurden Broschüren wie "Human Rights Online" dem Müllkübel zugeführt. Die Motive, Broschüren wie "Human Rights Online" dem Müllkübel zuzuführen, wären interessant. Ich hab´s sie mir aus dem Müllkübel gefischt und fand sie nicht besonders gut, vielleicht sogar eher reine Spendenkeilerei (wenn man vorgibt, sich für Menschenrechte einzusetzen, hat man gute Chancen, Spender zu finden) und keine wirklich gute, wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas.

Vielleicht dachte sich der/die In-Den-Müll-Werfende dasselbe.

Bei derselben Veranstaltung hielt auch eine (privat recht nett erscheinende) Microsoft-Mitarbeiter einen Vortrag, in dem sie behauptet, Microsoft habe bei keinem der vier in einem vorangegangenen Vorträge als Marktbeherrscher angeführten Sektoren eine marktbeherrschende Stellung. Das ist nur deswegen richtig, weil der Sektor "Betriebssysteme" nicht abgefragt wurde, sondern nur die Sektoren Suchmaschinen, Buchkaufsportale, Videoplattformen und soziale Netzwerke.

Videoplattformen: Marktführer youtube mit 53%

Online-Shops: Marktführer Amazon, ca. dreimal so groß wie der nächstgrösste

Soziale Netzwerke: Marktführer Facebook, ca. viermal so groß wie der nächstgrösste

Suchmaschinen: Marktführer Google, ca. 24-mal so groß wie der nächstgrösste

Generell haben neue Medien und Technologien eine starke Tendenz hin zu Monopolen, auch deswegen, weil Gesetzgeber unfähig sind, und von Leuten besetzt sind, die vielfach zu alt oder zu technisch ungebildet sind, um neue Medien zu verstehen.

Die Microsoft-Vertreterin konnte unwidersprochen nahelegen, Microsoft sei harmlos, weil es keine der vier Marktführerschaften bei den Sektoren Videoplattformen, Suchmaschinen, Onlinehandel und Soziale Netzwerke hatte und den Sektor Betriebssysteme unwidersprochen verschweigen, was darauf hinweist, dass auch Wissenschafter (die Veranstaltung war von Juristen und Juristinnen dominiert) wenig Ahnung von neuen Technologien haben.

Der Vorteil von physischen Tagungen, die über reine Online-Kontakte hinausgehen, ist, dass man die Erfahrung machen kann, dass eine Person, die beruflich einseitig berichtet, privat nett sein kann. Und diese Erfahrung ermöglichen reine Online-Kontakte nicht.

Falls Interesse besteht, mehr Fotos und Berichte von dieser Veranstaltung zu erhalten, so ersuche ich darum, das in den Kommentarbereich zu posten.

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