Aloha :)

Montag ist wie immer Blog-Tag, daher kommt hier mein Blog *juhu* Aber womit unterhalt ich euch heute? Hm, gute Frage. "Writing about a writer's block is better than not writing at all" sagte Bukowski einst. Und er hat recht. Und ich glaub, das machen wir heute. Wir reden ein wenig übers Schreiben. Ich hasse 08/15 Geschichten. Oder 08/15 Blogs. Solche, die zwar inhaltlich ganz nett sind, aber keinen Stil haben. Also keinen eigenen. Und das find ich sehr schade, da viele Leute so ein großes Potential haben, es aber nicht nutzen, weil sie sich nicht trauen, etwas Neues auszuprobieren. Oder auch letztens, da durft ich einen Blog darüber lesen, in dem Tipps gegeben wurde, wie man sein Bloggen verbessern kann. Kurz durchgelesen, "Mäh .." gedacht und das Gelesene wieder aus meinem Kopf verbannt.

Denn, eins müsst ihr über mich wissen: Mich langweilen solche Blogs zu Tode. Nein, ich mein damit nicht Blogs, die den Leuten helfen wollen, solche sind doch immer gern gesehen. Ich rede von dem Inhalt. "Dies und das müsst ihr machen, dann bekommt ihr mehr Klicks, mehr Leser". Klar, für die größeren Blogger hier werden die Klicks wichtig sein. Aber für einen kleinen Blogger wie mich? Ich käme mir da vor, wie eine billige Hure. Ähnlich wie bei Youtube-Videos, bei denen man am Ende den (oder die) Ersteller des Videos immer sagen hört "Wenn euch das gefallen hat, dann lasst doch einen Daumen nach oben da und abonniert meinen Kanal und liked meine Facebook-Seite .. etc." Ich mein, okay vielleicht steh ich ja alleine mit der Meinung da aber, ich kann solche Menschen nicht ernst nehmen. Und ich finds auch ein wenig erbärmlich, wenn man um Likes und so betteln muss. Wenn mir ein Video gefällt, dann geb ich ohnehin einen Daumen nach oben. Wenn mir ein Blog gefällt, geb ich 5 Fische. Wenns mir nicht gefällt, geb ich keine Bewertung. Warum? Nur weil ich es nicht gut finde, heisst es ja nicht, dass es schlecht ist. Und da ich früher auch mal abhängig war davon, was die Leute von mir, oder dem Content den ich kreiere, denken, weiß ich, dass es depremierend sein kann, wenn man schlechte Wertungen bekommt. Daher geb ich keine schlechten Wertungen. Oder ums ganz simpel zu machen: "Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, soll man den Mund halten"

Zurück zum eigentlichen Thema: Ich versuchs mal anders zu vergleichen .. in der Schule haben wir alle gelernt, dass eine gute Geschichte immer eine Einleitung, einen Hautpteil und einen Schluss hat. Und nach diesem Schema werden alle Geschichten verfasst. Haben wir auch damals brav alle in der Schule gemacht und alle immer relativ gute Noten bekommen (außer denen, die den selben Deutsch-Professor wie ich hatten .. ich hatte immer ein "Genügend", an guten Tagen mal ein "Befriedigend";). Meine Geschichten früher waren aber ehrlich gesagt auch alle grausig, also legte ich meine Schriftsteller-Karriere beiseite. Dezember 2008, nach dem Ende einer langjährigen Beziehung, fing ich an, ein wenig zu bloggen. Okay, es war weniger "bloggen", es war eher "meinem Zorn über die Frauenwelt freien Lauf lassen". Ich glaub mein erster Blog-Titel war "Heuchelei, dein Name ist Frau". Und witzigerweise hat das den Leuten gut gefallen. Also schrieb ich immer öfter und immer mehr, bis mal jemand sagte "Warum schreibst du eigentlich kein Buch? Ich würds sofort kaufen." Kurz überlegt, hab ich mich daran gesetzt, eine Story zu verfassen. Ich hab sie also geschrieben, brav nach dem Schema das wir in der Schule gelernt haben und hab sie mir erneut durchgelesen. Nach kurzer Überlegung hab ich die "löschen"-Taste betätigt und die Story in die ewigen Jagdgründe verbannt. Aber die Story selbst war nicht mein Problem. Das Problem war, dass es sich gelesen hat, wie in meiner Gymnasiums-Zeit. Die Story war im allerbesten Fall unterster Durchschnitt und stach nicht hervor.

Irgendwann hab ich mal ein Buch von "Charles Bukowski" in die Finger bekommen ("Das Liebesleben der Hyäne";) und war begeistert. Ich hab mittlerweile glaub ich 15 Bücher von ihm, egal ob Roman oder Sammlungen an Short-Stories. Auch ein paar Gedichtbände hab ich von ihm. Und das, obwohl ich Gedichte als die sinnloseste aller kreativen Schreibstile empfinde. (Ich mag Gedichte die nach dem "AABA - BBCB - CCDC - DDAD"-Schema aufgebaut sind, alles andere find ich zu unkreativ.) Aber da Bukowskis Gedichte nicht wirklich Gedichte im eigentlichen Sinn waren, fand ich sie gut. Und irgendwann hab ich es nochmal gewagt eine Short-Story zu verfassen. Diesmal hab ich allerdings alles in der Schule gelernte über den Haufen geworfen und hab mich von Bukowski's Werken und seinem Stil inspirieren lassen. Ich hatte keinen Helden, sondern einen Anti-Helden. Ich hatte kein Happy End, sondern ein Sad End (etwas, was mittlerweile Standard in meinen Short-Stories geworden ist). Und so weiter. Und fertig war sie. "Eine kleine Weihnachtsgeschichte". Eine Geschichte über einen Trinker, dessen Leben total mieserabel ist und der seine Einsamkeit in der Weihnachtszeit in Whisky (kommt auch fast immer vor, dass meine Protagonisten Whisky trinken) ertränkt. Die Geschichte wurde online gestellt und die Leute verlangten nach mehr. Also hab ich mehr geschrieben. Und den Leuten hat auch das gefallen. (Toll fand ich den Kommentar: "Duni, ich will ein Buch von dir!!!!";) Und das, obwohl ich mich nicht an die "Regeln" fürs "gute Geschichten schreiben" gehalten hab. Mach ich übrigens immer noch. Wer meinen Beitrag zum FM4-Autoren-Wettbewerb gelesen hat, weiß was ich mein. Ich hab keine wirkliche Einleitung oder einen Schluss. Ich werf die Leute mitten ins Geschehen, alles andere (wie Charakterzeichnung etc.) wird einfach mit der Zeit offenbart. Natürlich können auch einige mit dieser Art von Gescichtenerzählung nichts anfangen, wenn eine Story zum Beispiel kein ordentliches Ende hat, sondern einfach aufhört. Was ich aber auch ein wenig schade finde, da die eigene Phantasie doch die Story zuende führen könnte. Und ich will dem Leser die Türen zu allen möglichen "Was wohl danach passiert ist?"-Variationen offen halten.

So, das reicht mal wieder für heute. Für all diejenigen die sich diesen Text da oben nicht durchlesen wollen (was macht ihr dann eigentlich hier?), eine kurze Zusammenfassung: Vergesst die Regeln und versucht etwas neues. Wagt es auch, die Regeln offensichtlich oder gar provokant zu brechen. Denn das "altbewährte", bzw. die Norm, ist langweilig und lockt kein Publikum mehr hinter dem Ofen hervor, egal ob es Blogs oder Stories betrifft. Und dafür schreiben wir ja alle, nicht wahr? Fürs Publikum.

"Auch Schulbildung war nur eine Falle. Das bißchen Bildung, das zu mir durchgedrungen war, hatte mich nur noch misstrauischer gemacht. Was waren denn Ärzte, Anwälte, Wissenschaftler? Doch auch nur Menschen, die sich die Freiheit nehmen ließen, selbständig zu denken und zu handeln."

euer Duni

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Herbert Erregger

Herbert Erregger bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:08

Mindwave

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Silvia Jelincic

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