"Club of Rome" schockiert und fordert zum Umdenken

Die Wachstumskritiker des „Club of Rome“ prangern in ihrem neuen Bericht den „unendlichen Konsum“ an, fordern Belohnung für kinderarme Familien und andere unpopuläre Schritte.

„Kinder in Industriestaaten verbrauchen 30-mal so viele Ressourcen wie Kinder in Entwicklungsländern“

MIT-Prof. Jorgen Randers (IWWF) und Graeme Maxton, die Autoren des "Club of Rome" stellt sich in einem neuen Forderungskatalog entschieden gegen Wirtschaftswachstum. „Ein Prozent ist genug. Mit wenig Wachstum soziale Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und Klimawandel bekämpfen“, lautet der Titel des neuen Berichts an den Club of Rome. Übrigens gibt es auch Bücher, die im "Club of Rome" wiederum eine Weltverschwörung sehen.

Er sieht mehrere Maßnahmen vor, die das Wirtschaftswachstum verringern und die Kinderzahlen senken sollen.

o Einst hatte der „Club of Rome“ mit seinem Bericht „Grenzen des Wachstums“ (1972)die grüne Bewegung angeschoben und für Aufregung gesorgt. Infolge gesetzter Gegenmaßnahmen und des technologischen Fortschrittes haben sich sodann viele Prognosen aus dem Buch nicht bewahrheitet. Exponentielles Bevölkerungswachstum stand zunehmender Nahrungsmittel- und Ressourcenknappheit und sich abzeichnender Umweltzerstörung dargestellt in Simulationen und Charts gegenüber. Dennis Meadows beschreibt in seinem Buch "Die Grenzen des Wachstums" einen Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit und stellt in unzähligen Grafiken,Tabellen und Diagrammen die komplexen Zusammenhänge dar. Auch die Gesamtdarstellung des Weltmodells mit seinen 99 Einflußgrößen fehlt hier nicht. Meadows macht in seinem Buch deutlich, welche Auswirkungen exponentielles Wachstum der Weltbevölkerung und der Weltwirtschaft bereits hatten und wie gravierend der daraus enstehende Schaden sein kann, ändert man beispielsweise nichts am Verbrauch von sich nicht regenderierenden Rohstoffen.

o Die Forderungen des „Club of Rome“ 2016, der sich für eine nachhaltige Entwicklung und den Schutz des Planeten einsetzt:

o Abkehr vom Freihandel,

o Abkehr vom „unendlichen Konsum“

o Abkehr von „marktradikalen Ideologie“ (ungezähmter Kapitalismus).

o schrittweise Anhebung der Erbschaftsteuer auf bis zu 100 Prozent

o Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre.

o höhere Steuern auf ungesunde Produkte

o höhere Steuern auf fossile Brennstoffe.

Andere Vorschläge werden bei manchem auf Gegenliebe stoßen:

o zusätzliche gesetzliche Urlaubstage bei vollem Lohnausgleich.

o den Außenhandel wollen sie beschränken.

o sie positionierten sich als Gegner des Freihandelsabkommens TTIP – mit dem ausdrücklichen Ziel, so das Wirtschaftswachstum zu schwächen.

Die Autoren sprachen sich deutlich gegen weiteres Bevölkerungswachstum bei ihrer Präsentation in Berlin aus. „Meine Tochter ist das gefährlichste Tier der Welt“, sagte Randers bei der Buchvorstellung. Sie verbrauche 30-Mal mehr Ressourcen als Kinder in Entwicklungsländern. Deshalb müssten die Geburtenzahlen auch in Industriestaaten sinken.

Die Präsidenten des Club of Rome, Ernst Ulrich von Weizsäcker und Anders Wijkman, sehen in dem Bericht „eine Vielzahl guter Ansätze“.

Randers und Maxton sagen:

„Wenn die Arbeitslosigkeit zum Hauptproblem wird, kann ein liberalisierter Handel die Situation sogar noch verschlimmern, weil er den Unternehmen die Verlagerung von Jobs ins Ausland erleichtert.“

Mehr Steuererhöhungen:

Reiche und Unternehmen sollten mehr Steuern zahlen. Das Argument, höhere Unternehmenssteuern vernichteten Arbeitsplätze und ließen das Bruttoinlandsprodukt schrumpfen, lassen die Autoren nicht gelten. Sie sagen, das sei eine von Unternehmen und Banken kolportierte Fehleinschätzung.

Geld für Kinderarme:

Familien, die nur ein Kind oder keines haben, sollten belohnt werden. Das Autorenduo erklärt, die Verdoppelung der Weltbevölkerung in den vergangenen 50 Jahren sei die Hauptursache für die fortschreitende Zerstörung unseres Planeten.

Das Wirtschaftswachstum wird nicht mehr so weitergehen können, der Konsum etwa in China wird eingeschränkt werden. Die Demokratie erweist sich als (allzu-) langsam, nach 2052, wo die Probleme immer brennender werden, kommt der Umschwung zur Änderung, spät wenn nicht zu spät. Klimaänderungen bringen mehr Dürren, Hochwasser, Extremwetterereignisse und Insektenplagen. Die Welt ist noch in Betrieb, aber mit höheren Betriebskosten und beängstigenden Aussichten für den Rest des 21. Jahrhunderts. Die Hitze werden zu spüren bekommen die Mitte der Vereinigten Staaten, Osteuropa, Nordafrika, Zentralasien, Westaustralien und die tropischen Wälder rund um den Amazonas. Das BIP wird langsamer wachsen und wir werden lernen, dem Planeten weniger Schaden zuzufügen. Die regionale Verteilung des Anstiegs wird unterschiedlich sein: die Produktivität der Chinesen wird enorm ansteigen, die Amerikaner und Europäer werden auf dem Niveau von 2010 verharren, während der Rest der Welt bedrückend nahe bei dem heutigen Pro-Kopf_BIP bleiben wird.

Wir werden uns sich für die Zukunft mehr Gedanken machen müssen, aber nur nicht so radikale, wie der "Club of Rome", würde ich meinen. Sinnvoller als Geburten in den Industrieländern zu begrenzen ist Geburtenbegrenzung in der Dritten Welt. Und das Elend der aus dem dortigen Bevölkerungsüberschuss resultierenden Migrationsströme hat endlich ein Ende.

"Schaffen wir den Menschen ab, dann geht es der Umwelt gut“, diese Position stößt bei mir auf klare Ablehnung.

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Margaretha G

Margaretha G bewertete diesen Eintrag 14.09.2016 00:32:44

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