Das "christliche Erbe" und das Übel monotheistischer Religionen.

Der Vatikan mit seinen absolutistischen Strukturen lebt in einer Pseudowelt völlig entkoppelt von der Lebensrealität der Menschen. “Früh krümmt sich, wer ein Kardinälchen werden will” - die dortige Regel. Die Kirche ist von der veränderten Lebensrealität des 21. Jahrhunderts weit entfernt.

Der neu Papst Franziskus, Nachfolger Benedikts, welcher 2013 das Handtuch warf (Kurienskandale, Vatikanbankskandale, Mafiaconnections) bemüht sich zwar redlich und glaubwürdig darum, ein besserer Papst zu sein und für eine bessere Welt einzutreten. Die morbide Kurie scheint ihn jedoch nicht ernst zu nehmen und hat ihm die Gefolgschaft längst aufgekündigt. Man findet sich damit ab, ihn auszusitzen. In der Kirchengeschichte trat ein einziger Papst, Coelestin V.(13.Jh.) nach wenigen Monaten aus Gewissensgründen von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger Bonifaz VIII. ließ ihn einsperren und er starb in Gefangenschaft.

Das wichtigste Gebot Jesu in der Bergpredigt: “Liebe deine Feinde wie dich selbst” wird mit Füßen getreten.

Meine Kritik an den monotheistischen Religionen ist, dass sie ihre Verantwortung für den Frieden in keinster Weise wahrnehmen, das Gebot Jesu daher mit Füßen treten. Der Dogmatismus ihrer Heilslehren verhindert Toleranz anderen Religionen gegenüber, erzeugt Hass und ist Kriegstreiber anstelle Kriegsverhinderer .

Zeugnis dafür geben Beispiele in der Gegenwart, wie der unbefriedete “Nahe Osten” - jahrzehntelanger Nahostkonflikt, Scharia und IS-Terror . Die Vergangenheit erinnert uns an plündernde Kreuzzüge oder die grausame Conquista Lateinamerikas (Pizzaro, etc..), die katholische Reconquista in Spanien unter dem Namen des heute bepilgerten Hl. Jakobs mit dem Ende der maurischen Hochkultur. Auch mit Judenverfolgungen (Augustinus bezeichnete die Juden als „aufgerührten Schmutz“), das christliche Mittelalter der Inquisition, Folterungen und Hexenverbrennungen. Wissenschaftler wurden regelmäßig exkommuniziert (Galilei, etc..).

Die Folgen des erst seit der Synode zu Padua 1022 eingeführten Zölibates haben sich unter anderem auch noch in der Gegenwart mit Kardinal Groer und seinen ebenso vertuschten Missbrauchsfällen pädophiler, homosexuelle Priester in katholischen Institutionen (Schülerheimen, etc..) manifestiert. „Vertuschen und Aussitzen" wurde solange versucht, bis die Medien (Profil, etc..) nicht mehr still hielten. Darüber wurde ausreichend in den Medien berichtet. Man las u.a., dass im Stift Admont noch immer ein der Pädophilie bezichtigter Priester (Name bekannt, jedoch Verjährung) aktiv in der Seelsorge tätig sein soll.

Die Unterdrückung der Indigenes in den faschistischen Diktaturen Lateinamerikas noch vor wenigen Jahrzehnten wurde durch Bekämpfung der „Befreiungstheologie“ durch den Vatikan mitgetragen. In Lateinamerika wurde Bischof Oscar Romero beim Abhalten einer Messe ermordet. Er war Befreiungstheologe und Kämpfer für die Armen.

Diktator General Franko noch vor wenigen Jahrzehnten in Spanien an der Macht war ein Folterknecht und auch Verbündeter der Kirche.

Wenn Gott ein liebender Gott ist, dann kann es nicht sein Wille sein, dass die einen im Überfluss und die anderen mit so gut wie nichts leben. Den Armen mit freiwilliger Charity beizustehen , reicht aus Sicht der Befreiungstheologie nicht aus. Die Befreiung ist nur durch soziale Gerechtigkeit und Gleichheit möglich. Dafür müssen die Armen organisiert und die Verhältnisse geändert werden.

Nur Veränderung kann Bestehendes erhalten, das gilt für uns alle und viel mehr noch für die Kirchen, die monotheistischen Religionen insgesamt. Der Glaube wird aus dem Kosmos der Vernunft ausgeschlossen. Ein Fundamentalismus, der das Korrektiv der Vernunft in Fragen der Religion ausschaltet, das ist auch für den Philosophen Jürgen Habermas zentrale Herausforderungen im Religionsdiskurs.

Beim Thema Dogmatismus nehme ich auch politische Ideologien nicht aus, die anfällig für Unterdrückung und Gewalt sind, ob Faschismus in der Vergangenheit (Hitler, Dollfuß, etc..), oder in der Gegenwart der autoritäre Staatskapitalismus in China, Putins Diktatur und Verstöße gegen Rechtsstaatlichkeit mit ihrer korrupten, russische Oligarchenwirtschaft oder das indische Kastenwesen und die Stellung der Frau in Indien oder in der islamischen Welt.

Innerkirchliche Streitthemen waren Reformvorschläge wie die Forderung nach Frauenordination oder Aufhebung des Zölibats. Sinn des Zölibats, kirchliches Vermögen sollte nicht durch Vererbung an Priesterkinder zerrissen werden. Weitere Themen waren Befreiungstheologie in Lateinamerika, Homosexuelle, Pille und Kondome zur Verhütung, Abtreibung (einer vergewaltigten Frau eingeliefert in eine katholische Privatklinik in Köln wurde die Pille danach verweigert . Eine Eizelle ist der Kirche schützenswerter, als eine vergewaltigte Frau.

Was darf die Religion, was der Staat? Im Konfliktfall hat der Staat das Primat auf Basis der Gesetze (Rechtsstaatlichkeits-Prinzip), das gilt natürlich auch für vom Staat geförderte, katholische Privatspitäler. Thema Relativismus die kirchlichen Dogmen betreffend , keine Sakramente für wiederverheiratete Geschiedene , ökumenische Eiszeit – Primat der katholischen Kirche und provokative Sager anderen Glaubengemeinschaften gegenüber , etc…..

Überdies wird an für Vernunftmenschen leicht grotesk wirkenden Dogmen, wie die Trinität (erst im 5.Jh. entstanden) oder Jungfrauengeburt Jesu oder Auferstehung oder Erbsünde (= kollektiver Schuldkomplex) oder Höllen-u.bis vor Kurzem noch Fehgefeuerlehre festgehalten, völlig abstrus. An der Entstehung dieser Dogmen hat wesentlich der theologische Kirchenvater Augustinus, Vorbild von Papst Benedikt, mitgearbeitet. Jesus wusste von all dem nichts, was ihm da alles angedichtet wurde und würde sich nachträglich im Grab umdrehen, davon zu hören.

Der Grossteil unserer Gesellschaft kümmert sich abgesehen von Traditionspflege überhaupt nicht mehr um Religionen. Und das ist gut so. Man erlebte, wie religiös-fundamentalistische Regierungen nach dem "arabischen Frühlings" ans Ruder kommen, Schreckensherrschaften. In fast allen Staaten des Mittleren Ostens ist die Gesellschaft sozusagen in archaische Zeiten zurückgeworfen worden. Um ein ethisch wertvoller Mensch zu sein benötigt niemand die Vorschriften von abgehobenen religiösen Führern.

Das Wesen des Christentums sollte sein:

Sich am persönlichen Lebensweg von Jesus Christus, von dem es jedoch kaum authentische Überlieferungen gibt, zu orientieren . Was wir von Jesus authentisch wissen, hat auf einem Bierdeckel Platz, der Rest sind Narrative späterer Evangelisten, die Jesus gar nicht persönlich mehr kannten.

Die Botschaft der Bergpredigt, Solidaridät und Liebe den Mitmenschen und Armen gegenüber zu zeigen, Egoismus und Genusssucht zu bekämpfen und für Gewaltlosigkeit, Barmherzigkeit und Frieden einzutreten. Ghandi hat einmal gesagt, die Realität der katholischen Kirche ist eine Negation der christlichen Lehre Jesu.

Küng (vom Freund Benedikt mit Lehrverbot belegt) initiierte sein Weltethos (Konferenz in Chicago 1993):

o Gewaltlosigkeit und Ehrfurcht vor dem Leben „du sollst nicht töten“ o Gerechtigkeit und Solidarität (gerechte Wirtschaftsordnung) o Toleranz und Wahrhaftigkeit (gegen Ideologen, Demagogen, Giftmischer,..) o Gegenseitige Achtung und Partnerschaft (zwischen Mann und Frau)

Die Besonderheit des Küng’schen Weltethos liegt darin, dass es auch für Atheisten, Agnostiker und Andersgläubige annehmbar ist und nichts mit Gott zu tun hat. Auch Buddhisten und die Chinesen glauben an keinen Gott – also nicht wenige!. Atheisten sind oft auch Wissenschaftler, die ein hohes Werteethos haben, jedoch ohne Gotteserfahrung.

Sowohl das Christentum, aber noch mehr der Islam und Judentum tun sich schwer mit der Stellung der Frau, die sich im Informationszeitalter gewandelt hat, wo die Geisteskraft und nicht mehr Muskelkraft gefragt ist.

Bergpredigt:

Für in der christlichen Lehre weniger bewanderte Menschen sollte

zumindest die „Bergpredigt“ ein Begriff sein. Es handelt sich dabei (wissenschaftlich nicht belegbare) authentische Interpretationen von Jesus_Predigten überliefert durch die Evangelisten Matthäus (5 - 7) und Lukas (6/17-49). Legt man wissenschaftliche Maßstäbe an, wüssten wir von Jesus selbst nicht mehr, als auf einem Bierdeckel Platz hätte. Wir müssen daher zwischen „Religionsphilosophie = Wissenschaft“ und

„Theologie= Heilslehre=Glaube“ differenzieren. Vernunft und Glaube folgen jeweils unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten.

Am Anfang der Bergpredigt stehen die Seligpreisungen, die jenen Menschen Mut zusprechen sollen, die auf dieser Welt leiden müssen:

o Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich…..

o Selig die Trauernden, Hungernden, Machtlosen, Verfolgung Leidenden, etc… ihnen allen wird geholfen werden , denn ihnen ist das Himmelreich, etc….

Weiters werden die 10 Gebote des Alten Testamentes (AT, Thora) von Jesus in realitätsferner Radikalisierung in der Bergpredigt interpretiert. War es eine Belehrung für die Judenchristen? Man könnte auch sagen, wir müssen deswegen das ganze Leben mit einem Sünder-Taferl herumlaufen und ob unserer Sündhaftigkeit immer ein schlechtes Gewissen haben. Wir sind alle Sünder!! ...unglaublich.

Ich persönlich kann mit dieser Botschaft gar nichts anfangen und mich belustigt auch immer wieder, wenn man Gläubige mit der Theodizee-Frage (zB. warum hat ein gütiger Gott zugelassen, dass im 20.Jh. über 150 Mio. Menschen durch Kriege und Rassenverfolgungn ermordet wurden, wie kann ein gerechter, barmherziger und allmächtiger Gott so etwas zulassen) konfrontiert. Akrobatische Rhetorik-Klimmzüge werden einem dann aufgetischt. Die Evolution hat uns zwar mit Vernunft ausgestattet, sie bleibt jedoch bei vielen Menschen nur ein zartes Pflänzchen.

Matthäus 5-7:

zB) Wer dir auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die linke Wage hin.

Im AT hieß es noch „Aug um Aug, Zahn um Zahn“

zB) Bereits eine Frau begehrlich anzusehen ist Ehebruch und Sünde

(aus „Antithesen“…ich aber sage euch…Matth. 5/22-48)

zB) Liebe deine Feinde wie dich selbst

Gerade mit der Feindesliebe radikalisiert Jesus das Gebot der Nächstenliebe in Richtung einer unerfüllbaren, utopischen Gesellschaft. Damit wird der Mensch jedoch automatisch zum Dauer-Sünder gestempelt und muss Gott immer um Vergebung bitten.

zB) Nicht auf Erden, sondern im Himmel Schätze sammeln

Matth. 7(12) = „Goldene Regel“, bereits Gegenstand der asiatischen Philosophie (bei I-Ging, Konfuzius, Lao Tse) nachzulesen und später wieder bei Kant („kategorischer Imperativ“).

Sie besagt ganz einfach:

„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ Diese einfache Regel ist die wichtigste aller Regeln und sollte für alle Menschen gelten. Für Unkundige sei in Erinnerung gerufen, dass das „Alte Testament“ alle in der Bibel an die 1000 Jahre zusammengetragenen Geschichten vor Jesu Geburt betrifft. Die Propheten-Geschichten von Abraham und Moses (Auszug aus der ägyptischen Gefangenschaft), etc…Abraham und Moses wird von allen drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) anerkannt. Im Islam und Judentum wird jedoch Jesus nur als Prophet, nicht als Gottes Sohn anerkannt.

Nach Jesu Geburt beginnt das „Neue Testament“, archaische Bibelstellen („Aug um Aug“) des AT hat Jesus in der Bergpredigt neu interpretiert. Die Autoren des NT sind die Aposteln und 4 Evangelisten (Lukas, Johannes,Matthäus, Markus).

„Bibel“ (= Heilige Schrift):

Besteht aus AT und NT und umfasst 1200 bis 1500 Seiten je nach Bebilderung. Ich bin kein Theologe, daher kann ich in der Kürze nur ein paar Fragen und Diskussionsthemen aufwerfen, von der Bibel selbst verstehe ich nichts.

Konstantinische Wende im 4. Jh. n. Chr:

Das Christentum wird von Kaiser Konstantin, der selbst Frau und Sohn ermorden ließ, Staatsreligion mit dem Zentrum Byzanz (Konstantinopel) und nicht Rom. Das Römische Reich ging im 6.Jh. überhaupt unter. In der „Hagia Sophia“ (christliche Kirche m 6.Jh. erbaut) wurde die Bannbulle anlässlich der Spaltung in römische und byzantinische Kirche (Schisma 1054) hinterlegt.

1453 wird Byzanz von den türkischen Muslimen erobert, die Blüte des Osmanischen Reiches (Wurzel Anatolien) weitgehend dem heutigen Nahen Osten mit Nordafrika und Türkei entsprechend.

Nicht zu vergessen, dass bei uns während der kulturellen Finsternis des Mittelalters in anderen Kulturen (China, Islam) eine Blütezeit herrschte und das spätere 21.Jh. wird wiederum von China beherrscht werden.

Das Blatt begann sich erst allmählich in der Renaissace wieder zu wenden und erlebte seine Blüte im Zeitalter des Kolonialismus (British Empire, etc..) und Industrialisierung Europas.

In Moskau entstand übrigens eine dritte, orthodoxe christliche Religion. Trotz all dieser Spaltungen hält der Papst noch immer am Primat Roms fest und Päpste eckten durch undiplomatische Reden bei den anderen, monotheistischen und abgespaltenen Religion immer wieder an. Auch die Protestanten seien in den Augen des Papstes keine eigene christliche Glaubensgemeinschaft und so konterkarriert er immer wieder den Geist der Ökumene.

Luther (16.Jh. Thesen zu Wittenberg) , der protestantische Gründungsvater bekämpfte übrigens den Zentralismus, das Zölibat und den Ablasshandel (sich mit Geld von Sünden freikaufen).

Gesinnungsgenossen Calvin und Zwingli in der Schweiz verdanken wir die pervertierte Ideologie der Prädestinationslehre, Wegbereiter das Kapitalismus (siehe Max Weber). Natürlich könnte man auch positiv einwenden, dass deren presbyterial synodale Kirchenverfassung auch Einfluss auf das Demokratiemodell Amerikas hatte.

Die große Zäsur kam zum 1. Weltkrieg:

a) Untergang des Osmanischen Reiches

b) Untergang des Wilhelminischen, Deutschen Kaiserreiches

c) Untergangs der Österreich/Ungarischen Monarchie

d) Untergang des russischen Zarenreiches

Mit einem Fehlglauben möchte ich noch aufräumen:

Man hört immer wieder von der unauslöschlichen, christlichen Kultur unseres Abendlandes und der gläubige, szt. ÖVP-GenSekr. Khol unter Schüssels Regierung wollte deshalb auch den Gottesbezug – wenn auch erfolglos – in die nicht zustande gekommene EU - Verfassung reklamieren.

Die Unterdrücker des Volkes waren lange Zeit König, Adel, Klerus und Grundherr – das Volk diente in Leibeigenschaft und war ohne Rechte. Erst im Zuge der US- Unabhängigkeitserklärung und US-Constitution, der Französichen Revolution und Aufgeklärtheit des Bürgertums und Kaufleute mit dem ausgehenden 18.Jh. und früher schon die Ideen der Renaissancephilosophen (Rousseau, Montesquieu, Hobbes, Hume, etc..)und Wissenschaftler, aber auch den Ideen des Freimaurertums verdanken wir unsere Menschenrechte und unsere Freiheit (hat mit chrsitlichem Erbe wenig zu tun) in einem weitgehend säkularisierten Europa.

Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechte:

Sind keine Kinder der christl. Religionen, sondern ganz im Gegenteil im Kampf gegen die Privilegien des christliche Klerus und weltlichen Adels (mit seiner ungerechten Bluterbfolge) entstanden.

Der Kampf um Demokratie und Menschenrechte wurde daher vom intellektuellen Bürgertum, Kaufleuten, Freimaurern, etc…geführt. Ein Ausfluss dieser Tatsache ist die strenge Trennung von Kirche und Staat in den modernen, demokratischen Verfassungen.

Die Menschenrechte und der Mensch , nicht die Kirche sollen daher das Maß aller Dinge sein !!.

Der Kölner Kardinal Meissner ortet bei Biophysikern, Hirnforschern und Evolutionisten ein „atheistisches Gesindel“.

Papst Pius VI sprach von der „verabscheuungswürdigen Philosophie der Menschenrechte“ .

Gerhard Bronner/Karbarettist und Vater vom Standard-Herausgeber zur Religion:

"Religion ist für Leute, die Krücken im Leben brauchen".

Mir half kein Gott, als ich vor den Nazis bis nach Israel flüchten musste. Auf der Flucht nachts über die Donau nach Rustschuck/Rumänien schwamm ich mit meinem Freund. Wir kamen in eine Strömung, mein Freund ertrank. Es war die Stunde im eisigen Fluss, in dem mir klar wurde, dass ich wirklich allein war. Kein Gott, kein Freund, kein Mensch niemand auf der Welt konnte mir helfen.

Das Kinderrechtskomitee der UNO erhebt schwere Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen die katholische Kirche. Die UNO fordert den Heiligen Stuhl als eigenes Völkerrechtssubjekt neben dem Vatikanstaat auf:

1) Kinderschänder dürfen nicht mehr von Pfarre zu Pfarre versetzt werden (jahrzehntelange Praxis)

2) Erstmals völkerrechtliche Verantwortung für alle katholischen Institutionen auf der Welt als Heiliger Stuhl

3) In der bisherigen Lehre geltende Dogmen zu veränden!! (dagegen schäumt der Hl. Stuhl jetzt ganz besonders,der Bericht sei “verzerrt, unfair und ideologisch voreingenommen”).

4) Ihre Haltung zu Verhütungsmittel zu ändern !!

5) Ihre Haltung zur Homosexualität zu ändern

6) Ihre Haltung zur Abtreibung zu ändern, den Canon 1398 des "Codex Iuris Canonici" (Kirchenrecht) zu ändern

Der englische Text dazu:

United Nations CRC/C/VAT/CO/2

Bericht an den Heiligen Stuhl

Convention on the

Rights of the Child

Distr.: General

31 January 2014

Original: English

ADVANCE UNEDITED

VERSION

Bis heute habe der Heilige Stuhl das Ausmaß an Kindesmissbrauch und struktureller Gewalt an Kindern nicht anerkannt und setze Kinder bis heute einem “hohen Risiko” aus.

Dutzende Pfarrer, die sich an Kindern vergangen haben, sind nach wie vor im Dienst, kritisiert das Kinderrechtskomitee der UNO. Und sie haben nach wie vor Kontakt zu Kindern. Die Kirche setze so “Kinder in vielen Ländern einem hohen Risiko von sexuellem Missbrauch aus”.

Es sind deutliche Worte, die das Kinderrechtskomitee der UNO in seinem Bericht an den Heiligen Stuhl richtet.

Deutlich vor allem, wenn man die diplomatisch-juristische Sprache bedenkt, in der das 16-seitige Dokument geschrieben ist. Dieses Risiko, so das Komitee, sei Ergebnis der jahrzehntelangen Praxis, bekannte Kinderschänder von Pfarre zu Pfarre zu versetzen.

Die Experten kommen zum Schluss, dass sich die katholische Kirche dem Problem bis heute nicht gestellt hat. „Das Komitee ist sehr besorgt, dass der Heilige Stuhl das Ausmaß der Verbrechen nicht anerkannt hat und nicht die notwendigen Maßnahmen gesetzt hat, um die Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch anzusprechen und Kinder zu schützen.“ Vatikan weigerte sich, alle Akten zu übergeben. Die UNO-Experten kritisieren, dass sich die Glaubenskongregation geweigert hat, ihr alle Akten der Kongregation über Kindesmissbrauch zu übergeben.

Die Maßnahmen der Vergangenheit hätten dazu geführt, dass der Missbrauch fortgesetzt wurde und die Täter straflos blieben. Wenn Geistliche mutmaßliche Kinderschänder angezeigt hätten, seien sie häufig exkommuniziert worden.

o Erstmals völkerrechtliche Verantwortung für "Heiligen Stuhl"

Auch an der Aufarbeitung im Nachhinein hapert es, wie der Fall der Kinder in den so genannten Magdalenenheimen in Irland zeigt. Der Bericht fordert den Heiligen Stuhl nicht nur zu einer genauen Untersuchung auf. Gefordert wird auch, dass “vollständige Entschädigung an die Opfer und ihre Familien gezahlt wird. Entweder durch die Orden (die die Mädchenheime betrieben) oder durch den Heiligen Stuhl, der oberste Instanz der Kirche ist und rechtlich verantwortlich für seine Untergebenen in katholischen Orden, die unter seiner Autorität stehen.”Die harte Kritik richtet sich direkt an den Papst. Er ist als so genannter Heiliger Stuhl ein eigenständiges völkerrechtliches Subjekt. Und dieses völkerrechtliche Subjekt hat die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet und ratifiziert.

Mit dieser Unterschrift hat nach Auffassung des Expertenkomitees die Konvention nicht nur Gültigkeit im Vatikanstaat als eigenem Völkerechtssubjekt, dessen Oberhaupt der Papst ist. Sondern in allen Bereichen der katholischen Kirche, auf die der Papst direkten Zugriff hat. So etwa in den Orden, deren Mitglieder ihm persönlichen Gehorsam schwören.

Mit dieser Interpretation muss sich der Heilige Stuhl erstmals einer völkerrechtlichen Verantwortung stellen. Und mit ihm de facto die gesamte katholische Kirche – und ihre Lehre.

o Heftige Rüge wegen deren Haltung zu Verhütungsmitteln und Homosexualität

So heißt es auf Seite 13 des Berichts: “Das Komitee ist ernsthaft besorgt über die negativen Folgen über die Position und die Praxis des Heiligen Stuhls, Jugendlichen den Zugang zu Verhütungsmitteln und zu sexueller Aufklärung zu verweigern.” Eine Rüge, die sich ausdrücklich nicht nur auf vatikanisches Staatsgebiet bezieht. Sondern etwa auch auf katholische Schulen.

o Die UN-Experten legen dem Heiligen Stuhl als Kirchenoberhaupt unmissverständlich nahe, eine Reihe katholischer Dogmen zu ändern. Um die Kinderrechte zu schützen, die der Heilige Stuhl mitunterzeichnet hat, sollen etwa Kinder von Priestern erfahren dürfen, wer ihr Vater ist. Die katholische Kirche soll die Prügelstrafe unmissverständlich verurteilen. Mit ihrem Einfluss auf katholische Eltern könne die Kirche beitragen, die Kinder dieser Eltern vor häuslicher Gewalt zu schützen, heißt es.

o Der Heilige Stuhl möge doch seine Haltung zur Homosexualität überdenken und endlich anerkennen, dass es verschiedene Formen der Familien gebe.

o Komitee fordert andere Haltung zu Abtreibung

Am schwersten zu schlucken hat man im Vatikan vermutlich an dieser Passage des Berichts: “Das Komitee ersucht den Heiligen Stuhl (dringend), seine Haltung zur Abtreibung zu überdenken, die ein offensichtliches Risiko für das Leben und die Gesundheit schwangerer Mädchen darstellt, und Canon 1398 dahingehend zu ergänzen, dass die Umstände genannt werden, unter denen Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch gestattet werden kann.”Die Rüge bezieht sich auf ein neunjähriges Mädchen aus Brasilien, das sein Stiefvater vergewaltigt und geschwängert hatte. Der zuständige Bischof verurteilte den Arzt, der den folgenden Schwangerschaftsabbruch an dem Mädchen durchgeführt hatte, ebenso wie die Mutter der Neunjährigen, die dem Eingriff zugestimmt hatte.

o Vatikan schäumt

Silvano Maria Tomasi, ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO wird von Radio Vatikan mit den Worten zitiert: “Den Heiligen Stuhl aufzufordern, seine Lehren zu ändern, ist nicht verhandelbar.” Der Bericht sei “verzerrt, unfair und ideologisch voreingenommen”.

o Opfervertreter erfreut

Erfreut zeigen sich Opfervertreter wie Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt. Gegenüber dem hpd beurteilt er es als Fortschritt, dass es einen solchen Bericht gibt: “Wie sollen je Verbrechen aufgearbeitet und abgestellt werden, wenn diese Arbeit der Verbrecherorganisation selbst überlassen wird? Genau aber das versucht die katholische Kirche mit dem Protest des Vatikans, wenn er sogar Eingriff in seine Lehre beklagt. Ist die Kirche schon soweit in diesem Sumpf verfangen, dass Kindesmisshandlung zu ihrer Lehre gehört? Was muss noch passieren, dass ‘aufrechte Christen’ erkennen, welcher Organisation sie angehören, und endlich aus ihr austreten.”

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Erkrath

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