Ohne Pressefreiheit keine Demokratie ("Freedom of Press"-Index) mit Österreich

Die Pressefreiheit gehört zu den höchsten Gütern der Demokratie. Die NGO-Reporter ohne Grenzen publizieren seit 2002 den Index Pressefreiheit. Dabei analysieren sie 180 Staaten und Österreich schneidet mit Platz 11 sehr gut ab. Die USA dagegen rangieren erst an 41. Stelle und verbesserten sich um 8 Plätze. Das Hauptproblem in den USA, es gibt noch immer kein gesetzlich geschütztes Redaktionsgeheimnis ("shield law" ), das es Journalisten erlaubt, vertrauliche Infos über Behördenarbeit nicht preisgeben zu müssen oder Journalisten deswegen auch nicht als Zeuge aussagen müssen. Weiters wird der "goverments war on whistlblower" in Amerika kritisiert (gegen Aufdeckerjournalismus).

Aber auch England (Rang 38) wegen drakonischer Antiterror-Gesetze und Frankreich (Rang 45) - Charlie Hebdo-Effekt und Druck der Verlagsinhaber wegen einseitig selektivem Agendasetting und kritisch berichtende Journalisten, die auf Veranstaltungen attackiert werden - schnitten schlechter, als erwartet ab.

Ranking siehe:

https://rsf.org/en/ranking

Die "Bösen":

Den letzten 180.Rang nimmt Eretraia vor Nord-Korea ein. Afrikanische Länder und einige arabisches Staaten schneiden besinders schlecht ab (Iran, Saudis, etc..). Staaten mit brutalem Vorgehen gegen Kritiker - Folter, Atrbeitslager bis Todesstrafe.

Dazu zählt genauso CHINA mit einem Rang der Schande: 176!!, neuerdings besonders die Türkei (151) mit Erdogan's Schandtaten. Man spricht von "predator of pressfreedom" - Jäger der Pressefreiheit.

Was mit persönlich positiv auffällt, dass Südamerika relativ gut dasteht und hat sich aus den faschistischen Diktaturen weitestgehend emanzipiert.

Nur kann mir einer erklären, was mit dem "failed state Afrika" los ist, ist es der Tribalismus, sind es die Stammeskulturen, jeder gegen jeden, ist es der Neo-Kolonialismus.

Vielleicht gibt es einen Experten auf dieser Plattform, der mir das erklären könnte - ein wunderschönes Land z.T. reich an Bodenschätzen.

https://www.fischundfleisch.com/ebgraz/afrika-failed-states-failed-continent-trotz-reicher-bodenschaetze-ein-verlorener-kontinent-mit-1-12229

Österreich (um 4 Plätze verschlechterter Rang 11):

Trotz hervorradendem Rang 11 gibt es hier zu kritisieren, dass hohe Eigentümerkonzentrationen bestehen und in meinen Augen werden kritische Berichterstattungen immer gleich beim Presserichter (üble Nachrede), wo insb. eine politische Partei besonders auffällt. Politiker müssen mehr Kritik aushalten (=Jobprofil), dass über sie auch gelästert wird, ja sogar verleumdet wird - ansonsten sollen sie einen anderen Beruf wählen. Die große Anzahl an offenen oder versteckten Regierungsinseraten ist auch zu kritisieren. Wer nicht gefällig berichtet, erhält keine Inserate (=Einnahmenausfall). Mir persönlich fällt besonders stark auf, dass bis auf gesellschaftlich anerkannte Raunzereien über Politiker ansonsten die Eliten in Österreich völlig in Ruhe gelassen werden, weil sich "wichtige" Journalisten selbst als Teil der Elitenkaste empfindet. wer kritisiert schon jenen Stall, aus dem er selbst zu kommen glaubt. Ich habe das mehrmals bei Medien aufgezeigt, was mir die Kritik eines "Elitenverfolgungswahnes" einbrachte. Auch die mangelnde Transparenz wegen des Amtsgeheimnisses bei Behörden ist kritisch zu sehen. In speziell einem bis zwei Medien sind auffallen hohe Konzentrationen von Regierungsinseraten zu beobachten - die Hand, die einen füttert, beißt man nicht.

Reporter ohne Grenzen/RSF (Reporters sans frontieres) wurde in Motpellier/Südfrankreich 1985 gegründet mit Beobachterstatus bei UNO, UNESCO, etc.

Der INDEX wird mit Hilfe eines in 20 Sprachen übersetzten Fragebogens 87 Fragen beinhaltend erstellt. Die Kriterien dieses Fragebogens sind:

o Pluralismus (Meinungsvielfalt im Land)

o Medienvielfalt (keine Zensur durch den Druck politischer, religiöser oder auch ökonomische Eliten)

o Arbeitsumgebung + Selbstzensur (vorauseilender Gehorsam ggü. Eliten)

o Legislative Rahmenbedingungen (zB. kein Redaktionsgeheimnis in den USA, wie es Österreich im § 31 Mediengesetz kennt und durch die EMRK sogar Verfassungsrang erhalten hat)

o Infrastruktur (Qualität möglicher Medienverbreitung)

o Transparenz (bezieht sich auf die Medienorgane selbst und Redaktionsdruck)

o Abuses (Missbrauch und Tötung von Journalisten, da schnitten Mexiko/9! Journalistentote und Syrien/7! Journalistentote ganz schlecht ab. Im Irak starben mehr 3 Journalisten. Auch Afghanistan und generell schneiden die asiatischen Staaten viel schlechter ab.

Dagegen am besten schneiden:

Mitteleuropa zusammen mit skandinavischen Staaten und auch Irland, Neuseeland und interessanterweise Jamaika und Costa Rica ab.

Art.10 EMRK: Jede Person hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht schließt die Meinungsfreiheit und die Freiheit ein, Informationen und Ideen ohne behördliche Eingriffe und ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen zu empfangen und weiterzugeben.

Zum Thema Transparenz fällt mir ein, dass wir Propagandamedien, wie "RT" (Russia Today) oder dem transatlantischen Consensus unterworfene VOA (Voice of America), eventuell sogar DW(Deutsche Welle) oder natürlich genauso "China Daily" mit dem Bewusstsein konsumieren sollten, aus welchem Stall sie kommen - ob russisch oder transatlantisch oder chinesisch.

Wer zB. die "Russia Today" (RT) ab und zu kritisch ließt und ich schaue auch ab und zu hinein, wird dabei insofern verführt, dass abgesehen von der selektiven Artikelauswahl diese Medium darauf Acht gibt, das seine Erzählungen in sich logisch, stimmig, konsistent und vertrauenswürdig rüberkommen.

Mord, Totschlag und Verhaftungen:

2016 wurden bis Ende August bereits 46 Medienmenschen getötet.

Weieter 146 Journalisten wurden inhaftiert wegen kritischer Berichterstattung. Hinzu kommen weitere 146 Netizen.

Den Ausdruck "Netizen" kannte ich bisher nicht, Google verrät, dass es sich dabei um Netcitizen/Netzbürger handelt, die wird vor allem für hoch-engagierte Mitglieder des Internets verwendet, die diesen neuen Raum zu einer intellektuellen und sozialen Ressource aller machen und das Internet verbessern (in Hinblick auf Open Access, Netzneutralität, freie Meinungsäußerung, etc.).

Seit 2013 wird auch die Qualität der weltweiten Pressefreiheit mit einer Durchschnittsziffer gemessen. Dabei wurde sichtbar, dass sie gegenüber 2015 einen Rückgang von fast 14% auf.

Links: www.rog.at

rsf.org/en

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