„Reich und Arm“ – die wachsende Ungleichheit – Joseph Stiglitz (Nobelpreisträger).

Für wirtschaftlich Interessierte wäre das neue Buch vom prominenten US-Ökonomen und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz „Reich und Arm“ ein heißer Tipp zu Weihnachten.

Er kämpft für eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes und ist auch ein politischer Denker, denn wachsende Ungleichheit ist nicht Folge ökonomisch zwingender Gesetzmäßigkeiten, sondern politischer Regeln der Eliten, die geändert werden müssen.

Warum hat die Politik dies noch nicht in die Tat umgesetzt und warum schauen wir solange zu. 1% der Weltbevölkerung besitzen die Hälfte des weltweiten Vermögens und 10% beinahe 70% des Volksvermögens . Diese Ungleichheit schwächt die Nachfrage für die Gesamtwirtschaft, schadet daher der Wirtschaft und ist auch aus moralischer Sicht entschieden zu bekämpfen. Das TTIP wird die Ungleichheit weiter verschärfen und ist in der jetzigen Form zu bekämpfen. Diese Ungleichheit und der Abstieg des politisch stabilisiernden Mittelstandes ist nicht Folge ökonomischer Gesetzmäßigkeiten, sondern Folge politischer Regeln. Wir müssen daher die Macht der Regeln dieser Eliten brechen,es ist unsere moralische Pflicht und auch politische Pflicht zum Erhalt unserer Demokratie.

Es kann nicht sein, dass „Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert, also vergemeinschaftet werden“, die darf der Steuerzahler tragen, wie uns die Finanzkrise seit 2008 gezeigt hat. Mag sein, dass zur Systemerhaltung die Banken gerettet werden mussten, nicht jedoch die Aktionäre und Banker, die hätten auch einen Teil der Verluste tragen müssen. Auch das Märchen der Eliten von der „trickle down“-Theorie, wonach auch die Armen reicher werden, wenn die Reichen reicher werden, weil Reichtum zu den Armen durchsickere, ist ein Märchen geblieben.

Seit Reagan und Bush wurde die Besteuerung zugunsten der Reichen in den USA massiv gesenkt auf Kosten sozialer Fürsorge. In den USA herrschen 20% und in mediteranen Ländern Europas bis zu 50% Jugendarbeitslosigkeit.15% leben von Lebensmittelkarten in der „reichen“ USA. Die oberen Einkommensschichte hatten einen 18%-igen Einkommensanstieg die letzten Jahre, untere Einkommensschichten einen Rückgang.

Nach dem 2. Weltkrieg erlebte die USA auch als Folge Keynsianischer Politik (New Deal, etc..) einen sagenhaften Aufschwung, ein goldenes Zeitalter brach an.

Spätestens im neuen Jahrtausend hat sich dies drastisch in das Gegenteil verkehrt. Die Eliten des Finanz-und Konzernkapitalismus haben alles eingestreift und viele Großkonzerne (Amazon, Google, Apple, General Electric, etc..) zahlen kaum Steuern.

Zum Erhalt unserer Demokratie ist es daher unsere moralische Pflicht, dafür zu kämpfen, das die politischen Regeln so geändert werden, dass primär 90% der Bevölkerung und nicht die reichen 10% profitieren. Ungleichheit schwächt die Gesamtwirtschaft und ist moralisch im Interesse der großen Bevölkerungsmehrheit und Demokratie proaktiv zu bekämpfen. Das Jammern allein hilft dabei nichts.

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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irmi

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