Wer ist Paul KRUGMAN - Nobelpreisträger u. NYT-Starkolumnist

1953/Albany NY geboren - übrigens nicht New York, sondern Albany ist die Hauptstadt vom Bundesstaat New York!, Wirtschaftsprofessor (Princeton,MIT, LSE, Yale, etc..) Nobelpreisträger, Keynsianer, Clintonberater, Antimonetarist und Anti-Friedman, moderat linksliberal, forscht über Ungleichheit - lobt Piketty, freier Markt Befürworter, für Staatseingriffe bei Marktversagen ( es gibt keine "invisible hands" wie bei den Anhängern der neoklassischen “Chicago Boys”, Friedman zählt sich zur “MIT-Gang”), Modelle sind keine Wahrheit - nur Metapher, pro Klimaschutz u. Emissionsrechtshandel - kritisiert Untätigkeit, Eurokrise ist auch Folge dtsch. Austeritätspolitik u. EZB- politik, Bush Feind, erweiterte Ricardos Außenhandelstheorie.

Das 21.Jh. erlebte nach Krugman 4 Perioden, das

1)“Gilded Age” der 20er-Jahre durch Ungleichheit geprägt, das

2)“New Deal Age” (Great Compression) als Antwort Roosevelts auf die WW-Krise. Dies führte zum

3)“Middle Class America” als Folge des New Deals, jedoch seit den 80-Jahren des neoliberalen Zeitalters der

4)“Great Divergence” erleben wir die historisch größte Ungleichheit (Inequality) insb. als Folge einer verfehlten Steuerpolitik…..Was Krugman nicht zu wissen scheint, die Währungsunion besteht aus 19 Staaten, sie ohne Zentralregierung im Ggs. zur USA sich immer wieder zusammenraufen müssen.

Das Deutsche Handelsblatt bringt unter “Paul Krugman Show” eine mehrseitige Krugman-Analyse. Davon einige Aussagen:

o Als Ideengeber der Linken und Nobelpreisträger und Starkolumnist der NYT ist er anerkannt und gleichzeitig auch umstritten.

o Er fährt mit dem Rad zu seinen Vorträgen, wo die Manager in Luxuskarosse vorfahren. Hält sich trotz unpretentiöser Art für unfehlbar. Wer ihn in Frage stellt, wir mit einem rhetorischen Bannstrahl bestraft.

o Welterklärer, Medienstar, Enfant terrible des ökonomischen Etsablishments, politischer Aktivist, etc….

o 2008 erhielt er den Nobelpreis für die Erweiterung von Ricardo’s Freihandelstheorie, wonach sie nicht nur für Länder unterschiedlicher Wirtschaftsstrukturen, sondern und das weist er nach auch für Länder mit gleichen Wirtschaftsstrukturen gilt.

o Weltberühmt machten ihn jedoch seine NYT-Kolumnen “Das Gewissen eines Liberalen” zweimal wöchentlich und auf Twitter folgen ihm 1,5 Mio..

o Er ist umstritten, weil er auch gerne polemisiert oder Kollegen (Kenneth Rogoff, Carmen Reinhart) diffamiert. Die Bush Ära bezeichnet er mit Recht als “Jahre der Schande” für Amerika. Obama wirft er “Realitätsverlust” vor. Merkel kritiserte er wegen ihrer griechischen Demütigungs- und Kapitulationspolitik" vor. Ihren Finanzminister Steinbrück bezeichnete er als “Holzkopf”, weil er sich Konjunkturprogrammen verweigerte. Das EURO-Krisenmanagement sei “fantasy economics”. Die deutsche Tradition angebotsorientierter Wirtschaftspolitik bezeichnet er “eher als Kult als wissenschaftliche Denkschule”. Sie hat die Interessen der Reichen bedient allein schon steuerpolitisch.

o Krugman sieht sich als “einsame Stimme der Wahrheit in einem Meer von Korruption”, Krugman der letzte aufrechte unbeugsame Missionar. Er wandelte sich von einem akademischen Eigenbrötler zu einem scharfzüngigen Sprachrohr der Linken.

o Seine Frau, eine linke Ökonomin treibt ihn an und sie wanderte zeitweise aus Protest gegen Reagan von Amerika nach GB aus. Krugman selbst sieht sich als marktwirtschaftlicher Keynsianer, ohne den Kapitalismus per se in Frage zu stellen. Man müsse den Kapitalismus nur staatlich zähmen durch kluge Finanz- und Steuerpolitik.

o Krugman ist kein Marktgläubiger, wie Neoklassiker Hajek oder der Monetarist Milton Friedman, sondern versteht sich als Wirtschaftsforscher. In seiner Jugend demonstrierte er gegen den Vietnamkrieg und war Wahlhelfer demokratischer Politiker. Sonderbar dabei, dass er trotzdem zwei Jahre Reagans Wirtschaftsberater war mit seinem Freund Larry Summers.

o Obama warf er vor, mit der Wall Street im Zuge der Finanzkrise viel zu milde umgegangen zu sein. Jedoch sein Erzfeind war Bush, dessen “Steuerenkungsprogramm für die Reichen” er scharf kritisierte und desse “neokonservativen Eifer”.

o Krugman hält sich auch für einen verhinderten Historiker. Seine Vorträge waren sogar im jüdischen Veranstaltungszentrum “Y” in der 92. Street in Manhattan gefragt. Er ist schlagfertig und bisweilen witzig. Die Chinesen würden uns “vergiftetes Spielzeug schicken” und wir revanchieren uns mit “betrügerischen Wertpapieren, die wir ihnen andrehen”.

o Keinen Spaß versteht er im Kampf gegen “Austeritätspolitik”. In der Finanzkrise müsse die Nachfragelücke "keynsianisch" mit Investitionen geschlossen werden und nicht “austerity policy”. Mit dem Historiker Ferguson hatte er diesbezüglich scharfe Auseinandersetzungen.

o Merkel ist Krugman’s Hauptfeindin mit ihrer “Austeritätspolitik”, die schon einstens die Weimarer Republik zu Fall gebracht habe. Ihre Politik sei “monströse Torheit”.

Übrigens dieses Interview stammt schon aus Zeiten vor der entbrannten Flüchtlingskrise, daher kein Kommentar dazu....

o Krugman ist überzeugt, dass der Staat in Krisen nicht!! sparen darf, sondern er müsse fiskalpolitische Konjunkturprogramme auflegen. Überdies würde in einer deflationären Entwicklung bei mangelnder Nachfrage der Schuldenberg noch größer im Ggs. zu einer inflationären Entwicklung.

o Krugman gehört zur “MIT-Gang” (Bernanke/exFED, Draghi/EZB,Blanchard, Obstfeld beide IWF-Chefs, Fisher FED-Vicechef, etc..), die das Gegenstück zu den neoklassischen “Chicagos boys” (The Austrians!!!) ist. Milton Friedman ist ein Chicago boys-Anhänger, sie warfen die Lehren Keynes über Bord.

o Die MIT mit seiner Gang löste Chicago als Brutstätte ab. Die marktgläubigen Chicago Boys lehnen jeglichen Staatseingriff ab und waren ideologische Basis für Reagan und Thatcher. Krugman war deren erklärter Feind.

o Was nach der Finanzkrise passierte, war ja an sich Keynsianismus pur, Rettungspakete, Geldschwemme, riesige ETAT-Defizite werden in Kauf genommen, um Banken zu retten und in Infrastruktur zu investieren. Allein in der EURO-Zone erhöhte sich die durchschnittliche Staatsverschuldung von 70% auf 114% des BIP im Verlauf der Krise.

o Krugman muss aber auch widersprochen werden, den Staaten (Griechenland, etc..) mit ausuferndem Haushaltsdefizit erhalten am Kapitalmarkt kein Geld mehr. Dagegen haben Spanien, Potugal und Irland mit Konsolidierungsmaßnahmen sehr wohl die Krise inzwischen einigermaßen gemeistert.

o Neo neoklassische Ökonomen scheinen aber inzwischen auch zu glauben, dass es ganz ohne staatliche Eingriffe in Krisen auch nicht geht durch Glätten von Konjunkturzyklen oder Stabislisierungsmaßnahmen.

o Das Handeln des Menschen ist auch von “animal spirits” geprägt, wie Keynes sich ausdrückte und “nicht immer rational und berechenbar”.

o Kritisch anzumerken ist auch, dass die von Krugman behauptete Multiplikatorwirkung durch eine schuldenfinanzierte Erhöhung der Staatsausgaben über 1 ist, somit zu einer Erhöhung des BIP führt.. Die Praxis zeigte das Gegenteil. Die Gefahr eines perpetuum mobile einer Geldverbrennungsmaschine steht im Raum. Wachstum auf Pump?, geht das.?

o Merkels Sparkurs hätte schon längst zum EURO-Kollaps führen müssen nach Krugmans Voraussagenbereits seit 2011. Nicht eingetroffen, der Euro lebt noch immer und seine europäischen Apokalypsen sind nicht eingetroffen. Weder Griechenland, noch Spanien oder Irland sind aus dem Euro ausgeschieden.

o Schäuble warf Krugman vor, keine Ahnung vom Aufbau und Grundlagen der Europäischen Währungsunion zu haben. Anders als in den USA gibt es in Der EU keine Zentralregierung, da müssen sich alle 19 Euro-Mitgliedsstaaten einigen. Herr Krugman scheint das nicht zu wissen.

o Krugman hat Tsipras in der Griechenlandkrise massiv unterstützt und dadurch nach Expertenmeinung viel Schaden angerichtet.

o Im Mai 2015 stimmten die Briten mit großer Mehrheit für die Wiederwahl Cameron, ein Schock für Krugman. Er konnte sich das nicht erklären. Krugman kritisiert Osborns Politik, öffentliche Ausgaben zusammenzustreichen, um den Staathaushalt zu sanieren und das Vertrauen in die beitische Wirtschaft wieder herzustellen. Die britische Wirtschaft erholte sich trotzdem und steht gut da. Aus einer “Todesspirale mit einer sich selbst vernichtenden Sparpolitik” wurde nichts für GB.

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