Die Schwerkraft hat heute keine Lust mehr. Sie hockt im Eck und kaut auf einem alten Atlas, während die Städte leise ploppen wie Seifenblasen unter der Sonne. Aus der Morgenröte tropft Milch, die sich in den Stromleitungen sammelt und schnurrt, bis die Wolken ihren Takt verlieren.
Ein Vogel wirft seinen Schatten rückwärts, und plötzlich wächst aus dem Asphalt ein Ohr, das versucht, das Verstummen der Motoren zu überhören. Manche nennen es Stille, andere nennen es Dienstag. Der Wind schreibt Gedichte in die Bäckerauslage, doch niemand liest sie, weil die Semmeln jetzt aus Glas sind und das Kauen zu laut wäre.
Hinter der Schwelle zu nichts dröhnt die Schwellenangst selbst, trägt einen Hut aus Gedanken und murmelt: „Nur einer darf heute noch träumen.“ Sie meint sich selbst und lacht, sodass die Fenster zittern. Aus einem Splitterlicht tropft Geschichte – brennend, schmelzend, lautlos.
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Die Welt taumelt, aber nicht vor Müdigkeit. Sie tanzt, ganz ohne Rhythmus, ein tastender Walzer aus Staub. Niemand führt, niemand folgt. Häuser wachsen ins Wasser hinein, Fische in die Steckdosen, und irgendwo zwischen beidem liegt jemand, der still „morgen“ sagt und vergisst, worum es ging.
Vielleicht dreht sich die Erde weiter, aber schräg, wie ein Gedanke, der die Richtung verliert. Alles rollt, rollt, rollt, bis es nicht mehr rund ist. Und dann steht sie still – oder lacht, wer weiß das schon.