Zunächst mal  möchte ich mich vorstellen:

Mein Name ist Erwin Schmiedel und ich bin noch ziemlich neu hier.Wer in meinem Geschreibsel Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten!

Ich bin in einem dieser Arbeiterghettos Wiens aufgewachsen und hatte in meiner Jugend einen relativ beschränkten Zugang zu Bildung und Kultur.

Für Politik und Wirtschaft begann ich mich erst mit etwa 25 zu interessieren. Beides ist ja, nach meiner Meinung, untrennbar miteinander verflochten.

Mit der "ethischen Entwicklung" der weltweiten Politiklandschaft bzw. der Wirtschaft bin ich schon viele Jahre unzufrieden.

Ich werde aber trotzdem zu vermeiden suchen eine rein populistische Stammtischrede zu verfassen, denn von denen gibt es ohnehin genug.

Trotzdem sei an dieser Stelle angemerkt, dass wenngleich mancher Verfasser einer ebensolchen genau, wie das von ihm Gesagte, vielleicht fragwürdig ist, man den allgemeinen Unmut zu gewissen "Entwicklungen" schon verstehen kann.

Im übrigen hat in einer Demokratie jeder das Recht seine Meinung zu sagen und angesichts der, durch die immer präsenteren Medien immer weiter wachsenden, Mündigkeit des sogenannten kleinen Mannes, sowie im Kontext zu den diversen Geschehnissen in nationaler und internationaler Polit Ebene, kann wohl niemand verwundert sein, dass  sich auch das Volk irgendwo Luft macht (ja Luft machen muss).

Es gibt so viele Punkte an Handelnden und deren "Heldentaten" in Politik und Wirtschaft bzw. dessen Zusammenspiel, dass ich gar nicht weis, wo ich anfangen soll.

Das Stehen zum eigenen Wort oder ethische Werte sucht man zudem heute allerorts ohnehin vergebens und dies lässt sich leider nicht einmal an einer Partei/Gruppe... im Besonderen festmachen.

Eine entsprechende Geisteshaltung findet man auch in der Wirtschaft, Bankwesen usw. ja es ist geradezu Programm.

Unterm Strich steht ein Wort: Geld.

Nicht Geld als Mittel zum Zweck, sondern Geld als Kaiser, König, als Anbetung der Materie, als höchster Gott, der mehr zählt, als irgendwelche Menschen Völker.....

Immerhin und das gestehe ich zu, ist es mit Sicherheit nicht leicht gewisse idealistische Vorsätze in der heutige Politik/Wirtschaft oder sonst wo umzusetzen. Dafür braucht es außerdem Charakter und Durchsetzungsvermögen, eine Eigenschaft, die man ja bei weitem nicht nur in diesen Sparten schmerzlich vermisst.

Ich versuche mal, aus meiner ungeschulten und in hohem Maße laienhaften Betrachtung heraus, gewisse wenige politische/ wirtschaftliche Entwicklungen, die mir wichtig erscheinen, zu beleuchten und wozu sie geführt haben:

Mitte der 70 er Jahre begannen die Geschäfte an der Börse durch Spekulanten mit so genannten Überbewertungen und Leerwetten.... in eine Richtung abzugleiten, deren "Ergebnisse" uns vor allem in der Gegenwart, in all`ihrem negativen Wirken, beschäftigen.

Heute nach 40 Jahren sind viele Börsennotierte Firmen zig fach höher bewertet als ihr eigentlicher Wert. Es liegt also nicht an der Arbeitsleistung von Menschen oder real erzielten Gewinnen, sondern an irgendwelchen Bewertungen von Geldgeiern was (mindestens Börsennotierte) Firmen oder deren Besitz wert sind. Ein Acker der 1000€ im Jahr abwirft, wird + - immer einen vergleichbaren Betrag abwerfen, auch wenn ich behaupte, dass er plötzlich 100x so viel wert ist. So also entstehen Luftblasen. Im Grunde basiert dieses "Geschäft" auf einer einzigen großen Lüge!

Und wozu das alles?

Solche Geschäfte dienen einzig und allein der reinen Gier und weil es eben heute nicht mehr ausreicht Gewinne zu machen, nein, das müssen schon astronomische Gewinne sein.

Wie kann es sein, dass man, rechtlich gedeckt, z.B. ungestraft ein ganzes Land oder eine Währung unter Druck setzen kann, indem man auf ihren Niedergang spekuliert. Und dann sitzen diese selbstgefälligen Spekulanten Arschlöcher im Massanzug im Bordell und wissen nicht was sie mit dem Geld anfangen sollen, während das Unheil, das sie anrichten unter Millionen von Menschen und ganzen Völkern seinen Lauf nimmt.

Da wären wir also wieder bei Ethik und Moral. Ja solche Formulierungen dürfen auch in Politik und Marktwirtschaft ein Begriff, ja ein Wert, sein.

Darauf basiert nämlich eine soziale moderne und demokratische Gesellschaft.

Vermutlich ist der "Kategorische Imperativ" an diversen sogenannten Führungspersönlichkeiten spurlos vorrüber gegangen oder und das kann man annehmen, er ist ihnen einfach egal.

Jedenfalls.... 2008 begann sozusagen offiziell die "Wirtschaftskrise" und wurde alsbald auch wieder für beendet erklärt. Dies brächte mich, wären die Auswirkungen für das Volk nicht so eklatant, ja regelrecht zum Lachen, weil die Wahrheit ist, dass wir die Krise bis zum heutigen Tage nie überwunden haben und sie sich im Gegenteil immer wieder neu zuspitzt. Heute wird sogar noch mehr spekuliert, weil die unbelehrbaren Verursacher ja straffrei davon kommen und sich in ihren Schlössern dumm und dämlich lachen.

Nun ja diese Krise hat ja ursprünglich in Amerika begonnen, wo 2007 die größenwahnsinnige Investmant Bank Lehmann Brother Holdings Inc. den Rachen einfach nicht voll bekommen konnte  und mit einem Partner zusammen für 22 Mrd. Dollar den zweitgrößten Immobilien Besitzer Amerikas aufkaufte.

Die Folgen sind hinlänglich bekannt: Kleine Hausbesitzer verloren zunächst in Übersee ihr gesamtes Hab und Gut und nachdem der, mit dem obersten Bankdirektor "verfeindete" amerikanische, Finanzminister mit dem Grundsatz brach, nie eine Bank/Unternehmen dieser Größenordnung fallen zu lassen, brachen alle Dämme.

2008 schlitterte das Unternehmen dann in die Insolvenz.

Diverse Banken misstrauten sich nun als Folge aus den diversen Verknüpfungen mit anderen Banken und den Folgen der Lehmann Pleite und vergaben untereinander keine Kredite mehr.

Das alles ist natürlich eine stark verkürzte und einfache Darstellung der Ereignisse, aber es würde zu weit führen die Dinge in ihrer unglaublichen Komplexität hier genauer darzustellen.

Aus der ganzen Amerikakrise resultierte jedenfalls jene in Europa, da natürlich Banken dieser Größenordnungen weltweit agieren.

Bestes Beispiel und hier erwähnenswert ist Goldmann und Sachs bei denen die meisten Gelder der EZB für irgendwelche angeblich so wichtige Rettungen von Banken und Völkern (auch mehrheitlich das Geld aus der Griechenland "Rettung";) landen und die in praktisch jeder europäischen Regierung einen ehemaligen, zukünftigen oder wie auch immer mit der Bank verbundenen Mitarbeiter sitzen haben. Das sind übrigens keine kleinen Handlanger, sondern teilweise Minister, Staatssekretäre usw...

Amerika also "wusste" ja aber mit der Krise umzugehen und druckte einfach neues Geld in rauen Mengen. Gleichzeitig setzten seine Ratingagenturen die Konkurrenzwährung Euro unter Druck in dem sie einfach diverse Länder der Eurozone und auch der EU minder bewerteten, wohlwissend, dass dies die, mittlerweile in Europa angekommene, Krise noch weit verschärfen würde.... Ein Schelm der dabei Böses denkt. (Vielleicht hatte es auch damit zu tun, dass man in der OPEC Überlegungen anstellte den Dollar durch den Euro zu ersetzen. (warum wohl ;) )

Gäbe es eine Ratingagentur, die nicht an  Amerika gebunden ist, wie würde da die Bewertung für Amerika ausfallen? Ramschniveau wäre in diesem Zusammenhang wohl noch eine höfliche Umschreibung. Aber hier wird, wie bei vielen anderen Dingen, mit zweierlei Maß gemessen. Zum damaligen Zeitpunkt betrug das Budgetdefizit dieserorts übrigens etwa 10% des BiPs.

(Was sind da schon die 3% oder etwas mehr bei uns in der EU? Die Staatsverschuldung der USA betrug übrigens 2014 - 18527 Billionen US Dollar)

Im Übrigen sorgt aber China mit seinen unerschöpflichen Geldreserven und als Hauptgläubiger der USA, dass selbiger nichts geschieht, weil wer würde sonst die diversen minderwertigen Produkte aus Fernost kaufen.

China hingegen hat im internationalen Vergleich ein immer noch fantastisches Wirtschaftswachstum und muss sich eher darum sorgen, dass die eigene Wirtschaft überhitzt.

Notitz am Rande: Noch vor 3 oder 4 Jahren war der Stand so, dass China weniger in der EU einkaufte, als beispielsweise die Schweiz, aber wir wollen nicht schon wieder böse denken ;) Im Gegensatz dazu oder vielleicht auch als eine Art Ausgleich mutierte Russland zum wichtigsten Handelspartner der EU. Wie ungelegen kommt da die Krise. Aber wer hat Vorteile daraus?

Immerhin, wenn auch aus politisch diskutablen Hintergründen, hatte man in Amerika und im Gegensatz zu Europa die Chuzpe eine Bank wie Lehmann Brothers fallen zu lassen und so wenigstens den scheinbaren Eindruck zu erwecken, dass es so etwas wie "Freie Marktwirtschaft" wirklich gäbe.

Der Schuldenberg der davon übrig blieb, belief sich jedoch auf etwa 200 Milliarden Dollar. Nun kann sich jeder die Frage stellen, wer die wohl und in welcher Form auch immer, bezahlen muss.

Schauplatzwechsel: In unserem wunderschönen Österreich erzählen uns Politiker von der "zu entfesselnden Wirtschaft" und dass diese wachsen muss (Ich frag mich manchmal wohin? Auf den Mond vielleicht?), damit es neue Arbeitsplätze gibt.... Soweit, so immerhin teilweise, nachvollziehbar. Trotzdem ist es illusorisch zu glauben, dass irgendetwas immer weiter wachsen könne (und müsse).

Ein wenig kommt einem das vielzitierte Wort von der freien Marktwirtschaft schon wieder in den Sinn und man fragt sich was an dieser Marktwirtschaft denn noch so toll oder frei ist, wenn Wettbewerbsbehörden Fusionen von Riesenkonzernen nicht mehr verhindern und damit zulassen, dass als Reaktion dieser Verschmelzungen wieder zig tausende Arbeitsplätze verloren gehen, nur damit der Konzern, der im Vorjahr 300 Mio Gewinn gemacht hat, nun 600 Mio. macht. Es entstehen Monopol Situationen die jenen der staatlichen Kontrolle gleichen, jedoch nicht hinsichtlich sozialer Verantwortung den Beschäftigten gegenüber. Dieses Prinzip macht Schule und einzelne Konzerne sind mächtiger als ganze Länder.

Österreich hat auch Übung mit Konzernen und deren staatlicher Förderung. Semperit beispielsweise hatte man Milliarden in den Arsch geschoben, die von diesem Konzern willig angenommen wurde, ein paar Jahre später baute man das Werk kommentarlos ab entließ die Belegschaft und verzupfte sich in billigere Lohnländer. Im Grunde ein Versäumnis unserer Politiker die keine Bindung an die geflossenen Gelder vertraglich festhielten und noch schlimmer, seit Jahrzehnten unfähig sind, die Lohnnebenkosten die sogar noch höher sind, als in Deutschland, endlich auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken. Vom Steuersatz insgesamt wollen wir erst gar nicht reden.

Immerhin wird nun von einer Steuerreformen geredet, aber nicht davon, dass sie das Volk selbst bezahlen muss. Ein angeblich großer Wurf sollte es werden, was allein das zu erwartende Volumen von gerade einmal 5 Milliarden Euro gar nicht zulässt, da für entscheidende Veränderungen, laut Experten, etwa die dreifache Summe notwendig wäre.

Betrachtet man dieses "Steuerreförmchen" im Zusammenhang mit dem Hypo Skandal, wird man in unangenehmer Weise sogleich wieder an die Ereignisse in den USA erinnert, jedoch hierzulande zog niemand die Notbremse.

Doch zurück zur Steuerreform. Was bitte soll es bringen, wenn ich dem Volk Geld wegnehme und es ihm in anderer Form wieder zurück gebe ( Wobei ich das in Frage stelle). Im Börsel soll mehr drinnen sein, beim kleinen Mann und das ist gut, weil anderswo wird ihm ja dafür mehr weggenommen.

Warum aber wird denen die am wenigsten haben, immer am meisten weggenommen? Ganz einfach, weil sie sich nicht wehren können!

Im Grunde bin ich persönlich ein Anhänger des Systems, dass aus ehrlicher Arbeit auch Wohlstand entstehen soll und mit Pauschal Verurteilungen "der Reichen" ist niemand gedient. Davon halte ich nichts!

Auf der anderen Seite muss aber auch klar sein, dass der, der mehr hat, auch eine größere soziale Verantwortung trägt und es eben nicht sein kann, dass alle Vermögenswerte, unantastbar, in Stiftungen geparkt werden usw.

Unsere Politiker sind unfähig durch eine ausgewogene Politik einen neuerlichen Klassenkampf zu verhindern.

Alleine die unüberlegte Rhetorik, welche beispielsweise junge Menschen gegen Pensionisten aufhetzt und umgekehrt ist schon bezeichnend für die Gedankenlosigkeit mit der Politik betrieben wird. "Die Alten nehmen den Jungen die Pensionen weg...." und ähnliche Slogans hört man da, aber das "Die Alten" in der Vergangenheit und unter Entbehrungen den Boden gesät und bearbeitet haben, auf welchem heute unser Wohlstand fusst, darüber denkt man nicht nach. Auf der anderen Seite Disskussionen über Studiengebüren... "Die sollen zahlen, wenn sie studieren wollen...." ohne Überlegung, was das z.B. für Menschen aus unteren Schichten bedeutet................... oder dass Bildung der höchste Reichtum eines Landes ist und die beste Investition in die Zukunft.

Hauptsache in der Politik ist, die eigene Klientel wird bedient, aber gibt es so etwas wie eine eigene Klientel überhaupt, oder besser, darf es so etwas geben?

Haben nicht alle Menschen in gleichem Maße das Recht, dass man versucht ihnen politisch und sozial gerecht zu werden.

Was ist mit dem Volk als oberster Souverän für den Staat und seine Vertreter? Hat das überhaupt noch Gültigkeit, oder ist es bloss ein schöner Leitsatz zur Beruhigung der Masse?

Mit Parteipolitik und Proporz werden wir unsere heutigen Probleme wohl kaum lösen, auch nicht mit der Geldpolitik der EZB, die sich das amerikanische Vorbild zu eigen gemacht hat und einfach mehr und mehr Geld druckt. Was für eine glorreiche Idee!!

Immerhin hat man als Konsequenz aus den diversen Banken Problemen eine Anhebung des Eigenkapitals verfügt und dafür gleich sicherheitshalber Unmengen an Steuergeldern mit wenig Verzinsung zur Verfügung gestellt. So durften also die Menschen mit ihrem Geld jene retten die sie zuvor mit horrenden Zinsen auf Kredite für Hausbau usw. ausgesaugt haben, bzw. mit ihren Spekulationen Mitverursacher ihrer eigenen Krise waren. Im Klartext bedeutet das nichts anderes, als dass Opfer für die "Resozialisierung" ihrer Täter aufkommen!

Aber zurück zur Steuerreform.

Die Steuerreform nun also, soll uns allen das Leben leichter machen. Keiner will mehr Schulden machen und jeder sparen - am besten beim jeweils anderen und die Banken halten, wie die Geier, das Geld zusammen.

Mit einer Steuerreform alleine kann man aber wenig bewegen, allerhöchstens Impulse setzen. Dazu allerdings müsste man wissen, wie und wo man damit ansetzt.

Der wesentliche Impuls geht jedoch von großen Kapitalbewegungen aus - heißt, die Banken müssen Kredite vergeben, die auch jemand in Anspruch nehmen will. Menschen müssen Häuser bauen und Firmen Aufträge bekommen usw.

Hier wird klar, dass sich jegliche Entwicklung rund um Kapital, Wirtschaft, Wachstum, Banken, Geld im Kreis dreht.

Egal ob Amerika, Europa oder sonst wo auf der Welt. Wenn man Menschen andauernd neuen Gesetzen unterwirft, dann muss man auch die Eier haben es bei Banken, Spekulanten, Regierungen usw. tun, um zu verhindern, dass ganze Völker und künftige Generationen in eine Art neuer Versklavung durch einige wenige getrieben werden.

Sollte sich irgendjemand aus diesen Kreisen angesprochen - bzw. auf den Schlips getreten - fühlen, so möge er doch gerne einmal drüber nachdenken, ob er besser riecht wenn er zur Toilette schreitet als ein einfacher Arbeiter....

Solange man mit Geld mehr verdienen kann, als mit einfacher Hände Arbeit, muss man sich die Frage nach der Moral und Ethik dahinter gefallen lassen.

Mit freundlichen Grüssen von einem Hacklerkind!

6
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
5 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:06

Thomas Herzig

Thomas Herzig bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:06

Herbert Erregger

Herbert Erregger bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:06

Bernhard Juranek

Bernhard Juranek bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:06

irmi

irmi bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:06

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:06

5 Kommentare

Mehr von Erwin Schmiedel