Stefanie Gaugl Stefanie Gaugl

Sie haben ein Auto? Vorzugsweise recht groß und mit einem Stern auf dem Kühlergrill? Holen dies selten oder nur zu besonderen Anlässen aus seiner Garage? Ihr Nummernkennzeichen beginnt mit einem „W“ (ist aber kein muss) und es geht ihnen einer dabei ab, wenn sie ihre Hupe betätigen können?

Ja dann, dann sind sie genau richtig in der Wachau, wenn die Marillenbäume in voller Blüte stehen!

Hier lesen sie nun eine kleine, aber feine Anleitung, damit Sie sich so richtig beliebt bei den Wachauern machen:

1) Legen sie Stofftiere, gehäkelte Klopapierrollenwärmer, einen Wackeldackel, aber vorzugsweise einen Hut auf die Hutablage in ihrem Auto – die Wachauer sollen gleich wissen, mit wem sie es zu tun haben! Haben sie keine Hutablage, verzieren sie ihren Kofferraumdeckeln mit Aufklebern wie „Ich bremse auch für Käfer“ oder „Aktion Schutzengel“.

2) Fahren Sie nie schneller als 30-50 km/h – außer sie kommen in ein Ortsgebiet. Hier erhöhen sie ihre Fahrgeschwindigkeit auf 70-90 km/h. Scheiß auf die Kinder, Tiere oder andere Verkehrsteilnehmer! Selbst schuld, wenn sie gerade jetzt, wo sie hier die Straße benutzen über die selbige gehen wollen.

3) Versuchen sie so viele Autos hinter sich und ihr „Sternenmonster“ zu sammeln wie es nur irgendwie möglich ist. Will ein Schlangenteilnehmer ausbrechen und überholen, dürfen sie kurzfristig die 50 km/h Schmerzgrenze überschreiten! Hat sich der böse Ausreißer wieder brav hinter ihnen eingeordnet, drosseln sie erneut ihre Fahrgeschwindigkeit!

4) Ingorieren sie das Hupkonzert hinter ihnen – solange sie nicht überholt werden, ist alles gut!

5) Blinken sie nicht! Niemals! Außer sie wollen gar nicht abbiegen – dann schon.

6) Benutzen sie beide Fahrspuren! In der Wachau sind die weißen Striche der Fahrbahn für ihre Orientierung gezogen worden. So können sie die genaue Mitte leichter ausfindig machen. Nutzen sie diese genau so, dass die Linien zwischen Fahrer- und Beifahrerseite verlaufen.

7) Benutzen sie niemals einen Parkplatz! Springen sie mit voller Wucht auf die Bremse, um ihre – wenn vorhanden – automatische Warnblinkanlage zu überprüfen.

8) Reißen sie erst dann die Autotüre auf, wenn die Schlangenteilnehmer zum Überholen ansetzen.

9) Nach dem Verlassen des Autos niemals die Autotüre schließen! Kontrollieren sie gegebenenfalls, ob die Türe auch wirklich bis zum Anschlag geöffnet ist. So verhindern sie, dass sie ihre mühsam gesammelte Schlange zu schnell auflösen könnte.

10) Benutzen sie die Fahrbahn um Fotos von der Gegend zu machen – werden sie angepöpelt oder sogar angehupt, enthüllen sie ihren antrainierten Schimpfwörter-Wortschatz! Beliebt sind Aussprüche wie „Geh in Orsch!“, „Wüst a Gnackwatschen?!“ oder auch „Gusch, sunst poschts!“ mit einer drohenden Faust. Dies überlasse ich aber ihrem Einfallsreichtum.

11) Hat es wiedererwarten ein Schlagenteilnehmer vor ihr Auto geschafft, hauen sie mindestens 30 Sekunden durchgehend auf ihre Hupe – für was haben sie das Teil sonst - und gebärden sich wild hinter ihrem Lenkrad.

Nun, da sie die wichtigsten Regeln einer Wachaufahrt kennen, bleibt mir nur noch zu sagen:

„Ich wünsche ihnen, einen wunderschönen Ausflug in die Wachau und uns Wachauern viele gute Nerven bis zur Marillenernte!“

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