Ich bin kein Demogeher; solche Veranstaltungen sind nichts für mich - lauter laute Leute! Dabei viele, die einfach so mitgehen; andere, die zwar vielleicht die gleiche Meinung haben wie ich, aber aus abstrusesten Gründen dazu gekommen sind - nein, das ist nichts für mich. <schauder> Und nur weil man viele ist, hat man noch lange nicht recht!

Und so kam ich heute auch eher zufällig zur lange angekündigten, von mir aber eher verdrängten Demo auf der Mariahilfer Straße zurecht (eigentlich wollte ich nur "kurz" einkaufen und eine Kleinigkeit essen - am ersten Einkaufssamstag im Advent. I am not a smart person).

Die letzte "linke" Demo, die ich aus nächster Nähe verfolgen "durfte", lag doch schon einige Jahre zurück... also blieb ich kurz stehen, um mir anzusehen, was so durch die Gegend zog. Ich dürfte in die Mitte des Protestzuges gelangt sein, denn zuerst sah ich gleich einmal den Schwarzen Block, komplett mit bengalischem Feuer:

Grummelbart (meins!)

Anscheinend sind Nationen das Problem, und nicht radikale Ideologien, Anarchie und Bürgerkrieg. Die präsentierte Lösung...

Grummelbart (meins!)

... ist... was ist das? No law? No order? Destroy the border? Zwar ein schöner Reim, aber... ist das nicht irgendwie auch ein Gewaltaufruf...?

Grummelbart (meins!)

Den Abschluss des schwarzen Blocks bildete dieses Gefährt (sogar der Fahrer war schwarz gekleidet, und versuchte sein Gesicht ein wenig zu verbergen): der Text lautet in Vollform:

"Watch your step! Nichts reaktioäres fällt, wenn es nicht gestoszen wird".

Man kann jetzt darüber streiten, ob das ein eindeutiger Aufruf zur Gewalt ist, eine Warnung an Reaktionäre Elemente oder nicht. Man mag jetzt sagen, dass dies "aus dem Kontext gerissen" ist, oder "gar nicht so gemeint" sei. Egal. Bei ähnliche Transparenten in einer Identitären Demo wären jedenfalls die Medien am nächsten Tag voll gewesen von der unglaublichen Gewaltbereitschaft dieser Gruppe.

Ich dachte zunächst, dieses Gefährt würde das Ende des Protestzuges bilden; dann kam nämlich einige Zeit nichts. Doch dann erblickte ich die Fortsetzung (erst später sollte ich lesen, dass es beinahe zu Zusammenstößen zwischen dem Schwarzen Block und der nachkommenden Gruppe, die auch islamistische Gruppierungen enthielt, gekommen war, und die Polizei die Streithansel daher vorsorglich trennte):

Grummelbart (meins!)

Offensichtlich waren für diese Herren Nationen doch nicht so sehr ein Problem - weshalb sollten Sie sonst mit irakischen Fahnen durch Wien ziehen? Wie diese Herrschaften mit der sonstigen "no borders!"-Fraktion zurechtkamen, konnte ich in der kurzen Zeit nicht herausfinden.

Und den Abschluss bildete die "Eat the rich"-Fraktion.

Grummelbart (meins!)

Fazit: Ich bin stets aufs Neue schockiert, wie kritiklos die österreichischen Medien linkem Extremismus gegenüberstehen. Wenn der Schwarze Block mit staatsfeindlichen Transparenten durch Wien zieht, wenn Leute fordern, Hofer zu vertreiben, wenn ziemlich unverhohlen zu Gewalt aufgerufen wird - wie lächerlich ist es da, nahezu identische Plakate den Rechten vorzuwerfen?

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