Demokratie funktioniert gut, wenn ein Grundkonsens gegeben ist:

1. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges war eigentlich im gesamten Westen - ein Grundkonsens gegeben:

* Alle europäischen Länder (in Form von Nationalstaaten oder auch Regionen, enger verbunden durch gewachsene Traditionen) waren - egal in Form welcher Partei und ihren auf Meta-Ebene recht verschiedenen Programmen (grosso modo eigentlich nur 2 Lager gab es: Bürgerlich-Marktwirtschaftlich - oder - Sozialistisch-kommunistisch) -, der Grundkonsens war jedem nahe wie das Hemd - und so konnte der Rock des Meta-Ebene mal nach der SEite oder nach vorne weg und aus dem Weg geschoben werden. Damit - dem Grundkonsens des Wiederaufbau-Willens (Meta-hin-oder-her) gut gewirtschaftet werden, und in einer Generation also etwa 1970 war Europa in ansehnlichem Wohlstand, die USA schon in am Beginn der Boomer-Generation (wo die Mentalität "reich werden", vor "anständig werden" (die Mentalität der "Silent-Fighter"-Generation, die England im 2.Wk.zu Hilfe kam und den Kampf in Europa entscheiden konnte) fast aus dem Weg räumte. Europa erreichte dies als "Konsumgesellschaft" etwas abgeschwächt und durch Sozialstaat-Strukturen auch nicht so lebenswichtig, und viel später (2000 ff).

2. Was passiert, wenn der Grundkonsens einfach historisch nicht mehr da ist, führt uns der BREXIT vor: ein recht tief gespaltenes Land, noch voll einer breiten Grunddemokratischen Gesinnung, aber bzgl. der nur eine Stufe tiefer gelagerten Basisentscheidungen (also in den Regierungsentscheidungen), schon tiefgehend (als mit den Traditionen mental arbeitend) gespalten: Das muss ja die Produktivität, das gemeinsamen sinnvolle "konzertierte" Arbeiten (einer arbeitet den anderen in die Hände, ob als Individuum oder als Organisation privater oder öffentlicher Art) kommt ins Stottern (Warum soll ich meinen tiefempfunden Meinungsgegner in die Hände arbeiten). Zumal es auch ein Generationen-Problem zu sein scheint: Die Älteren leben in den GEwohnheiten des British-Empire "gefühlt" weiter, die Jüngeren kennen das nur aus den Geschichtsbüchern und die interaktive Generation (also was über Interakte von Mensch zu Mensch mündlich, am Stammtisch, am Familienfest ... ) weitergegeben wird - ist schon konterkariert durch die Kommunikationstechnik: Am Handy - wo der Großteils des Weltwissens (nicht aber der -Weisheit) gespeichert und also von jedem abrufbar ist, laufen andere Argumente, dünne Meinungen, deftige Ausdrücke ... hin und her: und auch die Jungen sind in Summe nur mehr "aus der Vergangenheit" raus, aber noch nicht in einem "neuen Grundkonsens" geeint.

3. UK, Großbritannien ist der Welt einen Schritt voraus, insofern als schon lebbar auftritt, was in der Welt sonst gärt. Es ist noch nicht aufgekocht, und also unklar was der Neue-Grundkonsens sein soll. Manche sagen, den Kapitalismus "ordentlich" regulieren (sozial und ökologisch verträglich machen - so es noch geht, soweit es noch geht), andere erregen sich in der Ablehnung, und sind damit zumindest vorerst für den Status-quo, da sie ja auch Richtungsentscheidungen verhindern. Demokratisch verhindern: oder muss das nun jeweils ausgelotet werden: mit etlichen Plebisziten? Oder geht das zu langsam um die Ressourcenfrage zu regeln, wirksam zu regeln... Ist also der demokratische Prozess zu langsam via Plebiszite, ist eine große Wahl der Richtung demokratisch zu entscheiden - und dann die REgierung regulieren zu lassen - oder wird das erst möglich nach eine ausreichenden Katastrophe (ökologisch (Natur gegen Zivilisation) oder auch sozial (Arm gegen Reich). - Wieviel Opfer muss es geben, bis eine neuer Grundkonsens zustand kommt? Und wie könnte dieser aussehen? ...

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