Hausverstands Lieblingsbands Vol.1 - Saltatio Mortis

Einige von uns hier auf "FuF" schreiben zum Wochenende immer wieder Musikblogs. Da ich nach (glaub) 5 Jahren hier auf der Seite noch nie einen schrieb, möchte ich mich mit diesem Blog gerne in die Reihe der Musikliebhaber einreihen.

Grundsätzlich hat Musik in meinem Leben seit jeher, einen besonderen Stellenwert. Ich erinnere mich noch als 13- oder 14-Jähriger als ich in "meinen" Plattenladen mit dem Fahrrad fuhr und mir eine Neue Band aus Australien empfohlen wurde: AC/DC! Kannte kein Schwein damals! Mein Musikgeschmack änderte sich im Laufe der Jahre immer wieder, aber AC/DC ist seit jeher eine meiner Topbands. Also ein Fan der ersten Stunde! :) Irgendwann kam zum Rock noch Reggae, Folk, Pop, in den 80er dann noch Funk und P-Funk, aber dem Rock blieb ich in all seinen Variationen immer treu! Nur Schlager-, Blas- und Volksmusik ist mir nach wie vor immer noch ein Graus! Abgesehen von den "Helden" aus Österreich wie Danzer und Ambross die man zeitweise in Schlager einordnen könnte!

Irgendwann kam ich zum Deutschrock, zu den "Onkelz" die mich begeisterten. Der Sound, die Stimme von Kevin Russel ist für mich das Sinnbild einer (deutschen) Rockstimme, einfach unvergleichlich und neben "Ohrenfeind" immer noch eine meiner Deutschtopbands. Mit den Onkelz kam ich eigentlich zum Deutschrock, den ich unwissentlich immer irgendwie verurteilt und belächelt hatte.

Vor vielen Jahren bin ich dann letztendlich beim Mittelalterrock hängengeblieben. Es stellt für mich eine meiner Hauptrichtingen dar da sie vieles vereint, was ich an der Musik liebe.

Mittelalterrock - Saltatio Mortis

Für mich gehören Saltatio Mortis (Nr.1) und In Extremo (Nr.2) sowie Feuerschwanz (Nr.3) seit vielen Jahren zu meinen Favoriten. Ich verfolgte den Auftieg der Band zeitgerecht, fast von Beginn an. :) Ich möchte in meinem Block heute auf "Saltatio Mortis" eingehen und ihren ungewöhnlichen Weg an die Spitze der Charts kurz beschreiben:

Im Jahr 2000 - Wie "Zufällig" trafen sich einige Musikbegeisterte auf einer Mittelalter Veranstaltung. Sie beschlossen nach einem ausgibigen Trinkgelage, in Zukunft zusammen Mittelaltermusik zu machen und waren jahrelang als Straßenband in verschiedenen Städten und auf Mittelaltermärkten spielerisch tätig. Es war einfach nur die Freude an der Musik. So entstand "Saltatio Mortis" (Toten Tanz). Die exakte Story findet ihr am Ende des Blog in dem Interview.

Nach bereits einem Jahr hatten sie das Geld zusammen ihre erste CD "Tavernakel" zu produzieren. Diese CD war für ein Mittelalterfest in Schweden gedacht und der Verkauf sollte die Reisekosten für die Gruppe abdecken.

Fast jedes Jahr brachten sie eine CD auf den Markt, die meist auf den Mittelalterfesten verkauft wurde, um die Kosten, die mit den Reise anfielen, einzuspielen. Es war ein Leben "mit der Hand in den Mund", wie mir einmal Gunter (Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein) verriet, mit dem ich lange nach einem Konzert sprach und einiges trank.

Während die ersten Alben noch sehr "Mittelalterlich" mit den klassischen Instrumenten und trotzdem einfach GEIL waren, begannen sie nach einigen Umbesetzungen auf Mittelalterrock umzusteigen. Sie präsentierten August 2007 mit dem Rockalbum "Aus der Asche" das wegweisende und bis zu diesem Zeitpunkt erfolgreichste Album der Bandgeschichte. Sie spielten damals aber weiterhin auf den Mittelalterfestivals nach wie vor ihre klassische Mittelalter Musik als Straßenmusikanten auf den Festen.

Danach kam "Wer Wind säht" als neues Mittelalter Rockalbum und kletterte in Deutschland sofort in die "10 besten Alben". Der Weg war nun vorgezeichnet.

2013 kam mit "Manufactum III" ein neues Live-Album, wieder mit rein akustischer Mittelalter-Marktmusik heraus und wurde trotz erfolgreicher Rockalben wieder ein Erfolg. Es war nach 12 Jahren ein "Back to Roots" Album das an alte Zeiten errinnern sollte. Ich finde diese klassische Powermusik ohne Gitarren einfach genial. Man kann erkennen, dass es nicht zwingend notwendig ist, E-Gitarren einzusetzen um wirkliche Power Musik zu präsentieren.

2015 erschien das Album "Zirkus Zeitgeist", das sofort auf Platz 1 der deutschen Albumcharts einstieg. Nun waren sie auch für die Nicht-Mittelalter Rock-Liebhaber eine bekannte Band. Sie wurden gleichgesetzt mit der schon seit Jahren sehr erfolgreichen Band "In Extremo". Sie hatten es geschafft!

Ab diesem Moment folgten zeitweise pro Jahr sogar 2 Alben, die alle ein großer Erfolg wurden und sich die Band damit als die Nr.1 aller Mittelalterbands positionierte. Sie blieb aber immer noch eine "Nischenband", eine "Alternative" wenn auch nicht nur bei den Festival Besuchern sehr beliebt.

Der Songwriter der Band "Lasterbalk der Lästerliche" (Schlagzeug) verließ leider 2021 die Band als Livemusiker. Er wird aber als erfolgreicher Songwriter der Band weiterhin für den Erfolg hinter der Bühne tätig sein. Ihm verdankt Saltatio Mortis zum großen Teil den rasanten Aufstieg. Texte und Musik gehen ins Ohr. Ich empfehle jedem der sie noch nie Live gesehen hat, dies nachzuholen. Es muss ja nicht unbedingt Wacken sein :).

Nun sind noch die Gründungsmitglieder "Alea der Bescheidene" für unvergleichlichen Gesang und "Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein" als Musiker für Dudelsack und Schalmei (Drehorgel) in der Band. Alle anderen stießen in den Jahren 2004 bis heute zur Band, sind aber mittlererweile ein fester Bestandteil.

Die letzten Veröffentlichungen zeigen einen erneuten Wandel der Band, die sich zeitweise von Deutschen Texten verabschiedet und immer mehr englischsprachige Texte in ihre Songs einbringt!

Ein großer Erfolg wurde auch das Cover von "My Mother Told Me", dem Titelsong aus "Vikings". Für mich ist dies ein genialer Song, auf den ich in einem meiner weiteren Musikblogs gesondert eingehen möchte, da es einfach sehr viele geniale Versionen davon gibt.

Die Zukunft sieht gut für sie aus, da sie experimentieren und versuchen sich immer wieder neu zu positionieren. Ob dies die klassischen Mittelalter Fans auch begeistert, lasse ich mal offen. Ich für meinen Teil, höre mir gerne die alten Songs an.

Natürlich kann ich verstehen, dass sich die Band in Zukunft auch International positionieren möchte und dies ist nun mal mit englischen Texten leichter, obwohl sie auch in Deutsch ihre Erfolge rund um die Erde feiern.

Von der Straßenband zur International erfolgreichen "Nischenband"!

Eigentlich wäre es der "Amerikanische Traum" der ein "Deutscher (Musiker)Traum" geworden war.

Zum Abschluß ein paar meiner Lieblingslieder. Nachdem mir annähernd 99,9% gefallen war die Auswahl nicht leicht. Ich liebe einfach diese Wucht von den Dudelsäcken in Verbindung mit den Gitarren:

Den musikinternen METALFIGHTCLUB von "Hämatom vs Saltatio Mortis" (Eine geniale Marketinstrategie für beide) konnte SaMo für sich entscheiden. "Hämatom", eine ebenfalls geniale Band, hatte gegen SaMo verloren, was aber ihre Genialität nicht schmälert! Saltatio Mortis präsentieren auch damit ihren neuen Song. Hier ist die zukünftige Musikrichtung schon zu erahnen. Es wird meist in Richtung Englischen Rock gehen.

Aber auch egal, es gibt 20 CD´s mit ihren alten Songs!

In diesem Sinne ...

Zum Abschluß noch ein aktuelles Interview

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