VIER PFOTEN

Vor einigen Jahren hatte ich einen Hund namens Phoenix. Irgendwann kam Lena, ein Welpe, dazu. Phoenix war zwar nicht offensichtlich feindselig, aber: Er fing an zu hinken! Ich kam nur drauf, dass das ein gespieltes Hinken war, weil Phoenix irgendwann durcheinanderkam und auf dem anderen Bein hinkte – bis dahin war ich völlig ratlos, hatte den Hund schon zu zahlreichen Untersuchungen gebracht, die alle nichts ergaben. Phoenix wolle einfach meine Aufmerksamkeit. Das klingt natürlich lustig, ist aber wirklich ein Akt der Verzweiflung. Ich habe mich ihm dann bewusst verstärkt gewidmet – bis er das Hinken schließlich sein ließ, weil er wieder Vertrauen hatte, dass er geliebt wird.

Viele von uns haben einen Hund oder eine Katze und überlegen, sich einen zweites Haustier zu nehmen. Die Überlegung ist ja durchaus plausibel: Ich habe ein Haustier, und es wäre schön, wenn dieses auch einen tierischen Gefährten hätte. Oft ist die Realität dann aber leider, dass die beiden Tiere einfach nicht zusammen leben können oder es Anfangsschwierigkeiten gibt wie bei mir und Phoenix. Vor allem: Nicht jedes Tier akzeptiert einen möglichen Rivalen ohne Weiteres. Letztendlich leiden die Tiere und wir natürlich mit ihnen. Im Extremfall muss das neue Tier abgegeben werden. Daher ist es ganz wichtig, einige Faktoren auf jeden Fall zu beachten, bevor das zweite Tier ins Haus kommt.

Die richtige Wahl

Es klingt selbstverständlich, aber bei der Auswahl eines neuen Gefährten spielen die Persönlichkeit, das Alter sowie die Spezies des ersten Tieres eine zentrale Rolle. Ich empfehle, vorab genau abzuwägen, wie die Chancen für ein schönes Miteinander stehen. Ein zweites Haustier bedeutet außerdem zusätzliche Ausgaben für Verpflegung, Spielzeuge, Tierarztbesuche, Steuern und Urlaubsversorgung – nicht immer ist das im Vorhinein so klar.

Temperament und Wesen der Tiere sollten sich zumindest ähneln. Tierhalter tun einem älteren Tier, das sich oft schon ausruhen möchte, keinen Gefallen, wenn sie ein junges Energiebündel ins Haus holen. Andererseits: Wenn das bereits vorhandene Haustier dominant ist, dann sollte das zweite Tier nicht genauso willensstark sein. Das kann zu negativer Rivalität führen. Erfahrungen zeigen übrigens, dass jüngere Tiere vom anderen Geschlecht eher akzeptiert werden.

Prioritäten setzen

Um Eifersucht zu vermeiden, sollten Tierhalter darauf achten, dem Neuankömmling nicht mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Im Gegenteil: Experten raten, das erste Haustier anfangs mehr zu beachten. Sobald sich die Tiere aneinander gewöhnt haben, kann die Aufmerksamkeit gleichwertig aufgeteilt werden. Das erste Tier leidet nämlich oft extrem darunter, nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen.

Zeit nehmen

Mit der richtigen Vorbereitung können auch Tiere unterschiedlicher Spezies erfolgreich aneinander gewöhnt werden. Selbst sogenannte Feinde, wie Hund und Katze, können friedlich miteinander in einem Haushalt leben – allerdings muss man sich dafür viel Zeit nehmen. Außerdem:. Es ist wichtig, sich mit den Spezies auszukennen, die zusammenleben sollen. Mit viel Geduld und sorgfältiger Beobachtung des Verhaltens ist es möglich, vor allem junge Tiere mit Nicht-Artgenossen, die noch keine negativen Erfahrungen mit anderen Tieren gemacht haben, zusammenzubringen.

Woher nimmt man das Tier?

Nachdem die Entscheidung für ein weiteres Haustier getroffen wurde, stellt sich die Frage, woher man es nimmt. Wir können aus Erfahrung sagen: Ein Besuch im Tierheim ist immer der beste Schritt. Die Tierpfleger kennen die Tiere und können Auskunft über ihre Persönlichkeiten geben. Gemeinsam mit ihnen kann eine optimale Auswahl eines Kameraden für das erste Haustier getroffen werden.

Jetzt würde mich aber wirklich interessieren, welche Erfahrungen Sie mit einem zweiten Haustier gemacht haben! Ich freue mich auf Ihre Berichte…

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