Wenn einer von ihnen stirbt, dann sterben alle

Die Indianer, die noch im Regenwald des Amazonas leben, bezeichnen uns moderne Menschen als „Termitenmenschen“.

Wir kommen und fressen alles auf, wir fressen ihren Lebensraum, ihre Bäume, ihre Tierwelt, ihre Zukunft. Wer schon einmal den Regenwald erlebt hat, wird dieses Erlebnis niemals vergessen.

Für uns moderne Menschen wirkt darin alles bedrohlich. Überleben in so einem Wald ist für uns unvorstellbar und fast nicht möglich. Herrscher ist die Natur, wer sich ihr nicht unterordnet geht unweigerlich zugrunde. Und doch haben es die Menschen geschafft, den Regenwald weltweit in großem Maße zu vernichten.

Ohne Bedenken wurde und wird da vorgegangen.

Es ist so, als würden wir unseren eigenen Garten vor dem Haus mutwillig zerstören, weil er bedrohlich auf uns wirkt. Aber in erster Linie steht natürlich das Profitdenken. Wertvolle Hölzer, Bodenschätze, Pflanzen und Tiere, die man zu Geld machen kann, haben in diesem Rausch keine Überlebenschancen.

Regenwälder abbrennen, um Ackerland zu gewinnen, hat nicht viel gebracht. Der Boden im Regenwald beinhaltet wenige Nährstoffe, fast alles ist in den Bäumen gespeichert. Wenn man sie vernichtet, versandet er in kurzer Zeit. Mit Pfeil und Bogen kämpfen die letzten Naturvölker gegen diesen Wahnsinn an.

Man muss sich einen Regenwald wie ein riesiges Gehirn vorstellen. Alles funktioniert nur in der Einheit. Wenn man darin Eingriffe macht, zerstört man das ganze System. Wie man jetzt lesen konnte, will Brasilien den Regenwald in kleinen Teilen bis 2030 wieder aufforsten. Zwölf Millionen Hektar, das entspricht in etwa der Größe von Griechenland.

Weltweit gibt es noch Regenwälder etwa in der Größe der USA. Dieses riesige Waldsystem beinhaltet den Schlüssel für unser aller Überleben. Ein großer Teil unseres Sauerstoffes entsteht darin. Dieser Wald birgt Heilpflanzen, die erst zu einem kleinen Teil erforscht wurden. Vieles davon wurde aber auch schon vernichtet.

Aus Gier und Unwissenheit hat der sogenannte moderne Mensch bereits angefangen, seinen Lebensraum gänzlich zu vernichten. Wie die Termiten, die kommen und alles fressen.

Aus Arroganz und Überheblichkeit hört niemand auf die Naturvölker dieser Erde. Man nennt sie primitiv und zurückgeblieben. Man lächelt über sie und behandelt sie wie Zirkusaffen.

Abgekapselt von der Natur und den Spielregeln agiert die Menschheit weiter. Aber es gibt auch schon viele Stimmen die erkannt haben, dass dieser Weg in den Untergang führt. Leider gehen negative Nachrichten über die Zerstörung der letzten Regenwälder im derzeitigen weltweiten Partyrausch meistens unter.

Doch wer einmal die Schönheit, die Vielfalt, die Mystik, die Tier und Pflanzenwelt eines Regenwaldes erlebt hat, wird das niemals mehr vergessen. Ein sprichwörtlicher Garten Eden, ein Paradies.

Indianer sehen sich als winziger Teil eines Ganzen, nicht mehr und nicht weniger. Nur ein winziges Lebewesen, das, wenn es sich nicht anpasst, unweigerlich zugrunde geht. Hoffen wir alle, dass die gesamte Menschheit aufwacht, und erkennt, dass wir nur überleben können, wenn wir unseren wahren Stellenwert in der Natur sehen und leben.

Wenn nicht, dann verwandelt sich die Welt in eine Wüstenlandschaft.

So wie die Indianer im Amazonasdschungel sagen: „Wenn der Wald, der Fluss und die Erde stirbt, dann sterben wir alle.“

Sie haben Recht, obwohl wir sie als primitiv bezeichnen.

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