„Die Hofnärrin des Tages“ lässt „Einfach zum Nachdenken“ grüßen:

Wenn sich eine Stimmung breit macht, in der selbst jene beneidet werden, die wenig bis nichts haben, steuern wir als Gesellschaft in einen erbärmlichen Zustand. Da ist Empathie und Selbstreflexion umso mehr gefragt.

Ich erinnerte mich kürzlich an eine Doku, welche die Armutsgefährdung von Alleinerziehenden aufzeigte, für die wir eine alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern vermittelt hatten.

In Tränen aufgelöst rief sie mich an, ein paar Tage nachdem die Sendung ausgestrahlt wurde. Sie erzählte mir schluchzend von etlichen gehässigen Bemerkungen mit denen sie konfrontiert war. Angefangen von: „Wozu hat sie sich denn dann Kinder „zugelegt“, wenn sie diese nicht gut genug über die Runden bringen kann?“ und dann war da noch der Fernseher, der im Hintergrund im Wohnzimmer für alle sichtbar wurde: „Aha, aber einen Flachscreen-TV kann sie sich leisten!“ tönte es aus der "Gehässigkeitsabteilung" . Dass ihr TV bei der Güteraufteilung zugesprochen wurde, daran hat wohl niemand dieser Denunzierer gedacht. Seither sind wir mit Medienarbeit viel sensibler geworden und vermitteln auch keine Kontakte mehr, zumal wir ohnehin keine Agentur dafür sind.

Ich denke dabei aber auch an Asylflüchtlinge nach Medienberichten, die danach mit gehässigen Ansagen konfrontiert wurden, weil sie ein Handy besitzen würden. Das ihnen übrigens zur Verfügung gestellt wurde, um mit ihren Familien, die sie auf der riskanten Flucht zurücklassen mussten, um in Kontakt bleiben zu können, in der Hoffnung sie eines Tages nachkommen lassen zu können.

Wenn es eng wird im Staatshaushalt, wird es bei vielen Menschen auch eng im Herzen. Wer kein Mitgefühl mehr hat und selbst jene beneidet, die in widrigen Umständen nichts haben ist wahrlich in keinem seelisch gesunden Zustand. Gehässigkeiten sagen immer mehr über einen selbst aus als über jene, über die hergezogen wird.

„Neid ist ein Aufruf an uns selbst, unserer eigenen Individualität und Krea(k)tivität mehr Spielraum zu geben.“ Wer diese verpönten Gefühle bei sich selbst wahrnimmt, ist gut beraten sie nicht zu verdrängen, sondern an seiner Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten und daran zu wachsen, statt unreflektiert „nach unten“ zu treten. Denn Neid kann schnell in Hass umschlagen.

Ob ich damit den Finger auf die größte "österreichische Wunde" gelegt habe? ;) Dem bewusst gegen zu wirken, würde damit indirekt auch unserer Gesellschaft einen guten Dienst erweisen.

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© Margit Picher, „Die Hofnärrin des Tages“, Sachbuchautorin: „Einladung zum persönlichen Erfolg - Finden Sie vom Broterwerb zu Ihrer Berufung & Lebensbalance“, Sozial-und Berufspädagogin, Unternehmenstrainerin & Inhaberin der „Karriere-Werkstatt ® - Business & Family Management“, GF Obfrau und Familiencoach „Patchwork-Familien-Service-Verein für Elternteile & Familien im Wandel“, Graz

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