"Ich wurde frühmorgens durch Lärm geweckt. Als ich aufstand und aus dem Fenster sah, erkannte ich eine Gruppe Männer, die durch unser Dorf zog, Männer und Frauen zusammentrieb, die Männer ermordete, die Frauen schändete. Meine Mutter stürzte völlig aufgelöst zu mir und sagte, ich sollte mich verstecken, gut verstecken, was ich auch machte. Als ich mich nach einigen Stunden wieder aus meinem Versteck wagte, sah ich mein Heimatdorf und Schutt und Asche liegen, die Symbole unseres Glaubens lagen in Trümmern und der Boden war mit Leichen und Blut übersät.

Heulend vor Angst suchte ich nach meiner Familie und fand die toten Körper meiner Eltern im Staub. Als ich mich umschaute, waren nur mehr ein paar Männer, Frauen und Kinder am Leben, darunter unsere Nachbarn. Ich lief zu ihnen hin und fragte, was denn eigentlich passiert sei. Zur Antwort bekam ich, dass diese Männer, die durch das Dorf zogen, Anhänger eines neuen Glaubens seien. Sie riefen, dass nur ihre Gottheit Gültigkeit habe und wir auch daran glauben müssten und jeden, der sich weigerte, erbarmungslos töteten.

Erst später erfuhr ich, dass sich diese Menschen „Christen“ nannten, sie akzeptierten keinen anderen Glauben, auch nicht unsere Gottheiten, die uns seit Ewigkeiten Halt und Sicherheit gaben, bei denen wir um gute Ernte oder möglichst keine Katastrophen beteten. Warum die Christen das nicht wollten? Ich weiß es bis heute nicht, wir haben doch niemandem etwas getan, wir waren nur einfache Bauern und Handwerker. Was muss das nur für ein Gott sein, dessen Wille mit dem Schwert durchgesetzt wird? So ein grausames Wesen kann ich einfach nicht anbeten."

Diese Geschichte ist frei erfunden, doch so etwas Ähnliches kann durchaus passiert sein, als das Christentum in Europa Einzug hielt.

Erkennt hier jemand Parallelen zur Vorgehensweise einer heutigen Glaubensrichtung? Religionen haben sich immer schon durch Hass, Missgunst und Krieg verbreitet, daher stelle ich die Frage: warum wird "Glaube" immer noch so hoch angesehen? Ich hörte mal den Satz "Religion ist die einzige psychische Erkrankung, die nicht therapiert, sondern gefördert wird" und ich finde, er passt besser denn je. Früher erfand die Menschheit Götter, weil sie sich Naturphänomene nicht erklären konnte, doch heute, Jahrtausende später, ist sie weiter, durch Forschung werden immer mehr Rätsel unserer Welt entschlüsselt, doch die alten Götter haben immer noch Bestand, nur dass sie zu einem einzigen Gott zusammengefasst wurden. Ist es nicht langsam an der Zeit, diese uralten Gewichte, die nur die Entwicklung behindern, abzulegen und in die Zukunft zu gehen? Eine Reihe alter Männer, denen es verboten ist, eine Familie zu haben, wollen den Menschen vorschreiben, wie sie zu leben haben? Das kann nicht sein, es ist einfach nur unlogisch. Der Mensch braucht keine Religion, keinen „Gott“, um zu bestehen. Seitdem es den Glauben gibt, wurde in dessen Namen gemordet, ist es das wirklich wert?

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