Religion hat etwas geschafft, was nur wenige schaffen, sie hat Menschen auf der ganzen Welt vereint. Sie gibt Hoffnung, wenn die Realität oftmals nur schwer zu ertragen ist. Sie lässt einen an das Gute im Menschen glauben und gibt einem Halt, wenn man nicht mehr weiter weiß. Viele von uns glauben an eine übersinnliche Kraft, welche uns alle beeinflusst. Der Bezeichnung dieser Kraft variiert je nach Konfession. Manche nennen sie Allah, andere Gott oder wieder andere Vishnu .

Ich schreibe diesen Artikel nicht, um eine Religion zu kritisieren oder schlecht zu reden. Jedoch denke ich, dass es in der Natur des Menschen liegt, Sachen zu hinterfragen. Wir alle haben einen freien Willen und können entscheiden welche Religion bzw. welcher Glaube der Richtige für uns ist. Es steht mir als Autor nicht zu, zu hinterfragen, warum jemand sich für eine bestimmte Religion entschieden hat. Früher suchten die Menschen antworten auf die Dinge, für die sie keine Erklärung fanden. Dank der Wissenschaft sind viele Fragen, welche früheren Generationen Nachts wachhielten, beantwortet. Die Naturgesetzte bzw. wissenschaftliche Erkenntnisse erklären uns, warum der Himmel nachts leuchtet bzw. wie wir es geschafft haben uns von primitiven Säugetieren zu einigermaßen Intelligenten Lebewesen zu entwickeln.

Die Frage, die sich mir in diesem Zusammenhang stellt ist jedoch folgende: Wenn wir beinahe alle Fragen unseres Universums bereits beantworten können, warum sollen wir dann an etwas glauben, was weder wissenschaftlich erwiesen, noch rational erklärbar ist? Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich noch genauer auf diese Frage eingehen und meine eigene Meinung zu diesem Thema darlegen. Die, meines Erachtens beinahe wichtigere Frage sollte lauten: Wenn alle Religionen eine friedlebende Koexistenz zwischen allen Gesellschaften predigen, wie kann es dann sein, dass wir im Namen Gottes oder Allahs Menschen töten, verfolgen oder ausgrenzen?

Im Mittelalter wurden Menschen verfolgt, gefoltert und am Scheiterhaufen verbrannt, weil sie medizinische Kenntnisse hatten, welche für damalige Generationen nur als Hexenwerk erklärbar waren. Sie glaubten, dass diese Personen in Kontakt mit dem Teufel standen und somit den Tot verdient hätten. So entstand der Malleus maleficarum, auch bekannt als Hexenhammer. Ein Lehrbuch, welches beschreibt, wie man mit "Geschöpfen des Bösen" umzugehen hat. Aufgrund der in diesem Werk enthaltenen Weltanschauung und dem Wissen bzw. dem Einverständnis der Kirche, fanden somit tausende Frauen, denen man Hexerei zum Vorwurf machte, den Tod.

Diese Phase war jedoch kein Einzelfall in der Geschichte der Katholischen Kirche. Um die heilige Stadt Jerusalem von den, aus katholischer Sicht, barbarischen Muslimen zurückzuerobern, rief der Papst zum heiligen Krieg gegen die Ungläubigen auf. Das Töten eines Ungläubigen hatte nicht zur Folge, dass die betreffende Person in die Hölle kam, sondern galt als der wahre Weg zu Gott. Die Liste der Greueltaten, welche im Namen Gottes verübt wurden, könnte endlos fortgesetzt werden. Doch eines hat uns die Geschichte gezeigt, Greueltaten wiederholen sich immer wieder. Heute werden nicht mehr im Namen Gottes Menschen verfolgt, sondern häufig im Namen Allahs. Ich spreche hierbei nicht von Menschen, deren Religion der Islam ist, sondern von Verblendeten, welche den Koran als Werkzeug für ihre Schandtaten benutzten. Der Koran lehrt ebenso wie die Bibel, dass alle Menschen von Geburt an gleich sind. Ebenso wie die Bibel ist der Koran gekennzeichnet von Nächstenliebe und Toleranz. Jedoch wird es immer Menschen geben, welche die "heiligen Schriften" missbrauchen und für ihre Zwecke missbrauchen. Ebenso wie bei bei den meisten, uns bekannten Religion wurden Verbrechen im Namen des Glaubens begangen und das nur, weil die falschen Propheten sich selbst als Gottes Werkzeug betrachteten. Nun stellt sich mir die Frage:" Wenn so viele Verbrechen in Gottes Namen verübt wurden, warum glauben Menschen immer noch an ihre Religion? Der Großteil der Menschheit interpretiert die heiligen Schriften nicht wortwörtlich, sondern versucht ein gutes und rechtschaffendes Leben zu führen. Um auch in einsamen Stunden bzw. in Trauerphasen nicht allein zu sein, suchen sie die Antwort im Glauben.

Um auf die anfangs, mir selbst gestellte Frage, warum wir überhaupt glauben sollten bzw. an was ich glaube, zu beantworten, muss ich kurz meine Sicht auf die Welt erläutern. Ich sehe Religionen als ein gutes Instrument, um einen Sinn im Leben zu finden.

Doch brauche ich einen Priester, Propheten oder Imam, um meinen Weg zu Gott zu finden? Nein. Wenn ich glaube, dann glaube ich nicht an einen Abgesandten Gottes, sondern ich glaube an die Kraft selbst. Ich denke, wenn ein Mensch ein aufrichtiges Leben führt, wird er unabhängig von seiner Konfession seinen Weg zu Gott finden. Denn wenn Gott dieses Allmächtige und Verzeihende Wesen ist, welches wir uns vorstellen, dann wird es nicht entscheidend sein, ob ich in einer Moschee, in einem Tempel oder einer Kirche bete. Ich, für meinen Teil, habe aufgehört Religionen negativ zu pauschalisieren. Für mich zählt das Gute im Menschen. Ich bin mir sicher, dass wenn ich einmal diese Welt verlasse, dies nicht das Ende sein wird, sondern nur der Anfang von etwas Neuem. Und wenn es einen Gott geben sollte, wäre er mit Sicherheit nicht erfreut, wenn seine Kinder sich streiten.

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