Die Wiener SPÖ und seine königlich-kaiserliche Hoheit Michael I. geben also nach und machen den Weg frei für den neuen Kanzler Christian Kern. Ein Land atmet befreit auf, denn nun sind alle Probleme gelöst.

Man konnte es ja schon ahnen, dass der, wie die Presse meint, smarte Bahnmanager, das Rennen um SPÖ Vorsitz und Kanzlerschaft machen wird. Im vorauseilenden Gehorsam hat auch die Kronenzeitung seine "Erfolgsbilanz" veröffentlicht. Immerhin weiß man im Dichand-Konzern noch wo die Presseförderung und die Inserate herkommen. Die ausgedehnte ÖBB Kampagne in der Krone wird Kern jedenfalls nicht zum Nachteil gereichen in den Redaktionsräumen der ehrenwerten Krone und ihrer, der journalisitischen Objektivität verpflichtenden, stets den rechten Ton treffenden, Redakteure.

Das also ist das Anforderungsprofil an einen SPÖ Bundeskanzler: Jung, fesch, wortgewandt und gut verbandelt mit der Krone, die fleischgewordene Antithese zu Strache, oder vielleicht nicht? Was wird uns die Kernwaffe der SPÖ bringen? Sofort werden wieder alle Schulabgänger lesen und schreiben können, die Wirtschaft wird anspringen, die Industrie wie wild investieren, die Arbeitslosigkeit wird wie von Zauberhand verschwinden und Strache wird wieder Zahntechniker.

Kern mag vielleicht für den Moment attraktiv genug sein um die österreichische Sozialdemokratie zu retten, aber ich halte das ja in Wirklichkeit für gar nicht wünschenswert. Wir leben in einem Staat der wohlerworbenen Rechte, der Hyperbürokratisierung, Verwaltung um der Verwaltung Willen, eingeklemmt zwischen den Interessen der (im Verfassungsrang stehenden!!) Kammern. Wie jeder SPÖ Kanzler ist auch Kern nichts ohne die Partei, und die Partei, das sind vor allem die mächtigen Verhinderungsbeauftragten der Gewerkschafter, allen voran Werner Muhm und Rudolf Kaske, und die laute, aber einflusslose JUSO-Fraktion. An diesen Tatsachen wird auch Kern nichts ändern können.

Ich fürchte nicht mal Joda, Obi Wan oder Luke Skywalker könnten diese dunkle Seite der Macht besiegen. Ob Kern es wenigstens versucht. Meine Hoffnung ist gering.

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Eveline I.

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Matthias Wolf

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julbing

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