Die falschen Narrative der Islamismusverharmloser

Im Stile eines Jürgen Todenhöfer versuchen viele Menschen, die sich selbst als links ansehen, immer wieder Falschinformationen und Halbwahrheiten zu verbreiten! Ein beliebtes Narrativ, das sie benutzen, um Gewalt gegenüber Minderheiten in muslimischen Mehrheitsgesellschaften zu leugnen und zu verharmlosen, ist die Floskel, die meisten Opfer Terrorismusopfer seien Muslime. Außerdem behaupten sie damit einhergehend andere als Terrororganisationen eingestufte Gruppierungen würden mehr Opfer fordern.

Um dem unbedarften Leser dies Glauben zu machen, wird er ohne nähere Erläuterungen mit dubiosen Statistiken, die allesamt aus der selben Quelle stammen, bombardiert. Es handelt sich dabei um gezielte Desinformationskampagnen. Warum das so ist, erläutern wir im Folgenden.

1.) Eine Statistik wird an die nächste gereiht. Die Statistiken, ihre Untersuchungsmethoden und die ihnen zugrunde liegenden Kategorien werden nicht näher erklärt, sondern der Leser wird nur mit einem Feuerwerk von nichts sagenden Zahlen bombardiert. Aus den Zahlen werden dann mit einem bis drei Sätzen fragwürdige Schlußfolgerungen gezogen.

2.) Die Zahlen werden nicht in historische Kontexte eingebettet. Die ETA z.B. kann man nicht verstehen, ohne das faschistische Francoregime, das mit Hilfe von Hitler an die Macht gekommen ist zu erklären. Die Statistiken machen keinen Unterschied zwischen zivilen Toten, Polizisten und Armeesoldaten. Dann würden sie schon ganz anders aussehen.

3.) Die Tatsache, dass es vor 30 und vor 40 Jahren mal andere Organisationen Anschläge verübt haben, macht die islamistische Gewalt die sich heute ausbreitet nicht weniger bedrohlich. Andere Todesarten mögen wahrscheinlicher sein als in Europa bei einem islamistischen Anschlag zu sterben.

Na und?

Herzattacken sind auch wahrscheinlicher als Tod durch Schlangenbisse. Soll deswegen die Herstellung von Gegengiften gestoppt werden? Nein!

Paris, Köln und Brüssel waren islamistisch motiviert und innerhalb von weniger als ½ Jahr. Zur selben Zeit werden orientalische Christen und Jesiden von Islamisten täglich in Asylunterkünften angegriffen (siehe: 1.)https://www.change.org/p/schutz-christlicher-minderheiten-in-asylbewerberheimen,

2.)http://ezidipress.com/blog/uebergriffe-auf-eziden-in-fluechtlingsheimen/,

3.)http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/fluechtlingspolitik-vergesst-die-christen-nicht-14223590.html,

4.) http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/tv-kritik/dokumentation-christen-in-der-arabischen-welt-auf-arte-14236024.html).

Das taucht dann in solchen Statistiken gar nicht auf, obwohl der Zusammenhang offensichtlich ist.

4.) Die Aussage, dass 80% der Opfer Muslime seien, ist nicht seriös. 80% der Opfer kommen in islamisch geprägten Staaten um, wäre richtig. Dass dort vor allem Minderheiten Opfer von Terror und Gewalt werden, zeigen die jüngsten Anschläge von Lahore am 28.03.2016 in Pakistan, die letzten 5 Jahre im Irak, die Resolutionen des EU-Parlaments und des US-Kongress, die einen Völkermord an Jesiden und orientalischen Christen feststellen und der Weltverfolgungsindex.

(siehe: 1.)http://www.europarl.europa.eu/news/de/news-room/20160129IPR11938/Parlament-fordert-Sofortma%C3%9Fnahmen-zum-Schutz-religi%C3%B6ser-Minderheiten-vor-dem-IS,

2.) http://www.die-tagespost.de/Sie-toeten-Christen-weil-sie-Christen-sind;art456,168005,

3.) http://www.focus.de/fotos/christen-sind-die-meistverfolgte-religion-weltweit_mid_1233966.html,

4.)http://www.welt.de/politik/deutschland/article153724722/Wer-Frauenrechte-nicht-anerkennt-kann-hier-nicht-leben.html,

5.)https://www.opendoors.de/downloads/wvi/Open_Doors_Weltverfolgungsindex_2016_Bericht.pdf,

6.) http://haolam.de/de/israel-nahost/artikel_17012.html, 7.)http://haolam.de/artikel_24560.html

8.) http://www.theeuropean.de/wolfram-weimer/10830-massenmord-an-christen)

Zahlreiche muslimische Opfer gibt es selbstverständlich auch.

Wenn man sich die muslimischen Terroropfer besonders im Irak ansieht, dann merkt man gerade im Irak, dass es meistens Schiiten sind. (1.) http://www.tagesspiegel.de/politik/terror-im-irak-isis-dschihadisten-bruesten-sich-mit-massaker-an-1700-schiiten/10045784.html, 2.) http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/irak-dutzende-tote-bei-attentat-auf-schiitische-pilger-1773735.html 3.) http://www.welt.de/videos/article144167084/Dutzende-Tote-bei-Anschlag-auf-Feier.html).

Dass die Statistikbomben auf die Unterscheidung der muslimischen Konfessionen verzichten, machen sie umso wertloser.

Open Doors Deutschland https://www.opendoors.de/verfolgung/weltverfolgungsindex2016/

5.) Waren die ersten Verbrechen der Nazis weniger schlimm, weil Dschingis Khan, Napoleon Bonaparte, Attila der Hunne, die Inquisition und andere vorher einmal gewütet haben? Statistiken, die die NS kurz nach der Machtergreifung vor Beginn des 2.Weltkriegs mit diesen Herrschaften verglichen hätten, hätte man ohne Probleme ähnlich färben können. Nichts anderes tun Todenhöfers Anhänger, um die Verbrechen radikaler Islamisten, wie dem IS, der Al Nusra und deren Unterstützerstaaten Saudi-Arabien, Katar und Türkei zu verharmlosen.

Der Artilleriebeschuss durch Zahlen und die Lehren daraus sind reinste Augenwischerei!

Wer nicht die Darstellung teilt, dem wird vorgeworfen ein egoistisches, politisches Süppchen zu kochen. Eigentlich ist es aber umgekehrt! Die Anhänger von Todenhöfers Narrativen kochen vielmehr ihr politisches Süppchen auf dem Rücken der Opfer einer immer größer und tödlicher werdenden Bedrohung durch den politischen Islam.

Wie präsent diese Bedrohung in Deutschland bereits ist und vom wem sie ausgeht, erklären uns z.B. der Islamwissenschaftler Dr. Abdel-Hakim Ourghi und Ex-Nordafrikakorrespondent Samuel Schirmbeck in diesen Videos.

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Die Tempeltänzerin

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