Was Nilam Farooq mit ihrem Duschgel richtig macht

Wer als einflussreicher YouTuber versucht sich kreativ außerhalb seiner Branche weiterzuentwickeln, kann schnell in Kritik geraten. Dabei geht es oft um den Vorwurf, seine Zuschauer „auszubeuten“ indem man teure Eigenprodukte zum Verkauf anbietet; oder sich durch inhaltslose Kooperationen oder Produktplatzierungen einen wunden Hintern zu verdienen, ohne einen Mehrwert für den Zuschauer zu erzielen. Das mag auf so einige Youtube-Creator zutreffen, mit denen ich mich aber nicht beschäftigen möchte.

Es geht mir um die neue Duschgel-Kreation, die Youtuberin Nilam Farooq in Kooperation mit Fa kreiert hat. Schnell können die oben genannten Vorwürfe laut werden. Aber schaut man sich ihr dazugehöriges Video an, scheint eine andere Intention dahinter zu stecken.

Anstatt hoch enthusiastisch ihr nagelneues, exklusives Produkt vorzustellen, welches sich jeder treue Zuschauer sofort zulegen sollte, erklärt sie welche Absicht hinter dieser Kooperation stand. Sie erklärt, auf welche Weise Fa auf sie zugekommen ist und welche Möglichkeiten sie hatte, sich in dieses Produkt einzubringen. Außerdem erklärt sie, wie sie die Anforderungen, die sie als Verbraucher hat, auf den Duft des Duschgels anwenden konnte, um ein gewissenhafteres Erzeugnis zu schaffen. Auch der Gestaltungsprozess der Verpackung und ihr persönlicher Bezug dazu, wird geschildert. Man bekommt einen ziemlich guten Einblick in den Prozess, der mit diesem Produkt durchlaufen werden musste.

Warum ist das gut? Es zeigt, dass bedeutungsvolle Kooperationen mit kommerziellen Firmen tatsächlich möglich sind. Sie hat ihre Zuschauer weder dazu aufgerufen das Produkt sofort zu kaufen, noch hat sie vorgegaukelt, was für ein wichtiger und bedeutsamer Schritt es in ihrer Karriere darstellt dieses Produkt entworfen zu haben. Sie beschriebt es wie es ist. Eine Möglichkeit etwas Neues auszuprobieren, seinen Horizont zu erweitern, zu lernen seine eigenen Qualitäten in ein Fachgebiet einzubringen, mit dem man sich sonst nicht beschäftigen würde. Wer würde solch eine Möglichkeit und Herausforderung nicht annehmen?

Natürlich macht es weder Nilam, noch die Firma Fa zu Revolutionären der YouTube Kooperationen, aber es zeigt eine andere, vorbildlichere Herangehensweise zur kommerziellen Vermarktung. Denn Veränderungen, lassen sich nur in kleinen Schritten erzielen.

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MartinMartin

MartinMartin bewertete diesen Eintrag 17.10.2017 12:17:10

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