Katzenkastration ist Pflicht, auch am Bauernhof

Wir denken bei Kastrationsprojekten stets an Gegenden, in denen wir nicht wohnen. Doch auch in Österreich hält das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Kastrationen bei Katzen erst langsam Einzug.

Zwei bis drei Mal im Jahr werfen Katzen. Wenn das unkontrolliert passiert, ist das ärgerlich bis gefährlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Katzenbabys krank sind, ist sehr hoch. Gibt es dazu noch keine Futterstellen, holen die Katzenmütter das Essen von überall her, fangen an, Vogelnester zu plündern, dehnen den Aktionsradius aus. Laufen sie über Straßen, wird es für uns Menschen gefährlich. Leider kenne ich es hauptsächlich von männlichen Bauern, dass sie Hofkater und -katzen aus irgendwelchen diffusen Gründen nicht gerne kastrieren lassen. Sei's drum. Man muss sich ja nur vorstellen: Diese „halben Wildkatzen“ werden selten zehn Jahre alt, wenn sie überhaupt die ersten Lebensmonate überleben. Hauskatzen können locker doppelt so alt werden.

Wenn wir also bei schönem Wetter wieder öfters aus der Stadt aufs Land fahren, lohnt es sich, einmal genauer nach Bauernhofkatzen Ausschau zu halten. Wissen Sie, was wir im Wiener Tierschutzhaus machen? Wir kastrieren aufgegriffene Katzen ungefragt. Das ist mittlerweile eine Sache von einem Tag - ein kleiner Schnitt, selbstauflösende Nähte und so weiter. Dazu ein Langzeitantibiotikum und nach 24 Stunden lassen wir die Katze oder den Kater wieder frei herum laufen. Wer also in seiner Urlaubsumgebung viele derartige Katzen bemerkt, kann hier selbst tätig werden. Entweder über den WTV, diverse NGOs oder auch die veterinärmedizinische Universität Wien.

Natürlich kann man bei Katzen, die eindeutig einen Besitzer haben, nicht einfach hergehen und sie zur Kastration bringen. Hier hilft es, aufzuklären. Wie gesagt: Am Land ist der Zugang zu den Katzen noch ein anderer. Wo viele Katzen, dort weniger Ratten und Mäuse – es sind in vielen Köpfen immer noch mehr Nutz- als Haustiere. Und dann kommt der depperte Städter daher und redt g'scheit! Aber wer das Problem anspricht, kann sich absolut sicher sein, auf der richtigen Seite zu stehen. Denn auch Bauernhofkatzen gelten laut Gesundheitsministerium als Heimtiere und sind somit zu kastrieren. Hilft gar nichts, dann muss man am Ende des Tages den Amtstierarzt kommen lassen...

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Joachim Eberhard

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