Barmherzigkeit ist keine Rechtsgrundlage

In der Migrationskrise wird immer wieder moniert, dass sich die Verantwortlichen barmherzig verhalten sollten. Oft hört und liest man sogar, dass die Barmherzigkeit die Leitlinie bei jeder Handlung gegenüber den Migranten sein sollte. Keine Frage: Barmherzigkeit ist eine Kardinaltugend des Christentums und sie sollte in einem christlich geprägten Kontinent eine grundlegende Rolle bei den persönlichen Handlungen des Einzelnen gegenüber anderen Individuen spielen.

Eine Kategorienverwechslung

Doch die allgemeine Mahnung zur Barmherzigkeit, die Bürger und Verantwortliche von verschiedenen Stellen immer wieder erreicht, ist eine Kategorienverwechslung. Die Organe des Staates haben zunächst prinzipiell andere Aufgaben und müssen von Vernunft und Weitblick gesteuert werden und nicht von einer allumfassenden und unkritischen Barmherzigkeit, die mitunter sogar gefährlich werden kann.

Barmherzigkeit steht nicht über den Gesetzen

Die Legislative als Gesetzgebung muss die Migrationsgesetze und die Lösung der Krise so gestalten, dass der Nation daraus weder kurzfristig noch langfristig ein Nachteil erwachsen kann. Und die Exekutive in Form der Staatsgewalt muss die Gesetze zur Geltung und zur Anwendung bringen. Setzt man die Barmherzigkeit und die sogenannte Menschlichkeit über die Gesetze, resultiert automatisch ein Rechtsbruch daraus. Wir haben das bei der folgenreichen Grenzöffnung 2015 mit Schaudern miterleben können.

Der Hl. Martin half nur einem

Barmherzigkeit kann nur eine Individualhandlung sein, die am Nächsten ausgeübt wird - immer als Einzelfall und in bestimmten Situationen. Dort gehört sie hin und dort muss sie gelebt werden. Alles andere ist ein Missbrauch des Wortes. Der gerne als Symbolfigur der Barmherzigkeit verstandene Heilige Martin gab einem einzigen Anderen die Hälfte seines Mantels, er schenkte aber nicht sein Pferd und sein gesamtes Hab und Gut an alle möglichen Leute, die wirklich oder scheinbar bedürftig waren. Das wird im Zitat dieses Beispiels oft vergessen. Und ein solches Verhalten hätte ihm selber auch massiv geschadet.

Die Linken wollen die Christen erpressen

Auffällig ist, dass gerade die oft atheistischen Linken gerne im Fundus des Christlichen herumwühlen, um den Christen bestimmte Verhaltensanweisungen zu verordnen. Da wird gerne mit der Bergpredigt hantiert und eben mit dem zitierten Beispiel der Barmherzigkeit. Obwohl die Linken immer den laizistischen und auf der reinen Vernunft begründeten Rechtsstaat lautstark einfordern, ist ihnen bei der Umsetzung ihrer Ziele "Migrationsförderung" und "Internationalisierung" dann jedes Mittel recht - sogar die versuchte plumpe Erpressung von Christen mit deren eigenen Glaubensinhalten.

Die Nation ist zu schützen

Barmherzigkeit und Gnade sind Begriffe, die niemals als gesamtstaatlich gültige Grundsatznormen eine pauschale und alles übertünchende Gültigkeit haben können, denn die primären Interessen einer jeden Nation müssen im Schutz ihrer Grenze und in der Bereitstellung aller Mittel zur Sicherung ihres Fortbestands liegen. Tut sie das nicht, so schaufelt sie unweigerlich ihr eigenes Grab. Denn wer Staat und Kultur nicht schützt, wird beide verlieren. Diese Notwendigkeit zum Schutz schließt die oben genannte Staatsgewalt mit ein und das verlangt im Ernstfall die Verteidigung der Grenzen mit eben allen Mitteln. Auch da braucht man dem allgemeinen Barmherzigkeits- und Menschlichkeits-Getue nicht auf den Leim zu gehen.

Die Vernunft und das Wohl des Staatsvolks haben Priorität

Diese Conditio sine qua non muss auch das Prinzip aller gesetzlichen und staatlichen Aktivitäten sein. Es ist keine Barmherzigkeit in Handlungen von Staatsorganen enthalten, die zum Bruch von Gesetzen führen. Der Staat kann und muss zwar die Voraussetzungen schaffen, dass Menschen barmherzig sein können, aber die Nation und ihre Strukturen müssen auf der Basis der reinen Vernunft weiterentwickelt werden. Und diese muss immer die möglichst gute Zukunft des Staatsvolkes als Prämisse haben. Genau dafür sind die Nationen entstanden und genau das zu gewährleisten ist die höchste Aufgabe ihrer verantwortlichen Vertreter.

(Zuerst veröffentlicht auf meinem Blog: TheDailyFranz.at )

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