Die Demokratie ist kein Wunschkonzert!

Die Demokratie ist kein Wunschkonzert, doch die Politik hat sie als Wunschkonzert verkauft. Der Traum ist geplatzt und jetzt stehen wir vor der großen Malaise.

Jimmy Carter, der freundliche Erdnussfarmer aus Georgia, hat 1979 eine Rede gehalten, die ihm die Wiederwahl gekostet hat. Die Rede wurde als “Malaise” Speech bekannt. Die Rede war falsch, er hat es mit der Depression etwas übertrieben. Ronald Reagan hat es erkannt, er verbreite Optimismus und Hoffnung. Die Wahl 1980 wurde zum Debakel für Carter und zum Erdrutschsieg für Reagan.

Die Zeiten haben sich geändert und der Inhalt der Rede von damals wäre dieser Tage passend. Ich würde auch heute keinem Politiker raten diese Rede zu halten, außer er will verlieren. Was war der Inhalt der Rede, deren eigentlicher Titel „A Crisis of Confidence – Eine Krise des Vertrauens“ war. Jimmy Carter war überzeugt es gibt eine Krise des Vertrauens in die Regierung, in die Kirche, in die Einigkeit der Nation und auch das Selbstvertrauen der amerikanischen Bürger wäre davon betroffen. Der langen Rede kurzer Sinn, Amerika hat seine Hoffnung verloren.

Wir stehen heute an diesem Punkt. Der Ronald Reagan in dieser neuen Geschichte heißt Herbert Kickl. Herbert Kickl hat nicht die Qualität eines Ronald Reagan, nicht die brillanten rhetorischen Fähigkeiten und auch keine Vision für die Zukunft. Ronald Reagan betonte die Worte, er wechselte mit dem Tempo, mit der Laustärke, er war der Great Communicator. Kickl wirkt monoton, bis auf die Erhöhungen der Laustärke, was schon schreien ist. Das Publikum muss aufgeweckt werden. Ronald Reagan glaubte an seine Worte, er hatte die Einstellung, Herbert Kickl benützt nur die Worte, die ihm zum Wahlsieg verhelfen. Ronald Reagan war die Freiheit, Kickl benützt das Wort, um Stimmen zu fangen. Das Setting der Geschichte ist ähnlich, nicht identisch. Ronald Reagan war Schauspieler, aber Kickl nur ein Laiendarsteller, ein Amateur auf der Bühne.

Der Titel der Neujahrsrede von Kickl hätte lauten können „Das ist alles nur geklaut, und gestohlen, nur gezogen, und geraubt. Entschuldigung, das habe ich mir erlaubt“. Das Wort Volkskanzler hat schon Gusenbauer gebraucht. Wie erfolgreich Gusenbauer als Volkskanzler war, ich denke wir wissen es. Herbert Kickl hat sich bei Trump bedient, es sind andere Worte, doch der Inhalt könnte auch von Trump sein, allerdings mit mehr Demut und weniger Narzissmus. Der Kampf gegen ein System, gegen unbekannte Eliten und dem Volk wieder seine Stimme geben, hat auch Trump gesagt.

Das Wunschkonzert geht auch unter Kickl weiter. Er verspricht auch viel, aber halten wird er es nicht können. Die Demokratie ist eine Regierungsform, das Volk wählt die Vertreter und bei der Wahl wird viel versprochen. Die Versprechen werden immer mit dem Geld von anderen bezahlt, von den Menschen, die in dem Land leben. Die Versprechen werden auch immer mit dem Geld bezahlt, von denen die die Regierung nicht gewählt haben.

Der Name Volkskanzler ist eine Vorspiegelung falscher Tatsachen, weil das Volk keine Einheit ist. Zuerst das Volk und dann der Kanzler, nett Definition des Wortes Volkskanzler, aber was bedeutet es? Der Volkskanzler kümmert sich um die Wünsche, die Sorgen und Ängste der Bevölkerung, viel zu tun bei fast 9 Millionen Einwohnern. Der Name Volkskanzler kann dieses nicht erfüllen. Kickl benützt das Wort, ohne es sein zu können. Kickl ist nicht allwissend, kein göttliches Wesen der alle Wünsche erfüllen, alle Sorgen und Ängste nehmen kann. Nichteimal Eltern schaffen es bei ihren Kindern. Wie soll es dann der kleine Herbert beim Volk der Republik Österreich schaffen?

Die Demokratie als Wunschkonzert. Ich brauch keinen falschen Vater, der Versprechen macht, die niemand erfüllen kann. Wird er dem Mädchen die Hand halten bei ihrer ersten Menstruation? Wird er dem Schüler zusprechen vor der schweren Prüfung? Wird er der Tochter die Sorge nehmen könne um ihre kranke Mutter? Wir er dem Vater die Sorge nehmen können um die Zukunft seiner Kinder? Ich denke nicht!

Österreich muss auf der richtigen Seite stehen, mit Herbert Kickl steht es falsch! Österreich war besetzet, zurecht. Österreich weiß was es heißt von Fremdenmächten regiert zu werden. Österreich weiß, was es heißt, wieder frei zu sein. Ein Land in Europa kämpft um seine Freiheit, aber Kickl sagt Österreich soll dazu schweigen. Ein Land in Europa wird erpresst, aber Kickl sagt, Österreich soll dazu schweigen. Ein Land in Europa kämpft um seine Selbstbestimmung, aber Kickl sagt, Österreich soll dazu schweigen und nennt es Neutralität.

Kickl widerspricht sich, für die Selbstbestimmung von Österreich will er kämpfen, aber Österreich darf nichts sagen, wenn dieses Recht bedroht wird?

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