Differenzieren, Versachlichung der Debatte um den Islam

„Gehört der Islam zu Deutschland und Europa? Und wenn ja, welcher Islam ist damit gemeint? Der deutsche Blick auf den Islam sei von Verharmlosungen genauso geprägt wie von Vorurteilen, kritisiert der in Südtirol geborene Journalist Teseo La Marca.“

Sein Buch „Die fehlgeleitete Islam-Debatte und ihre Folgen: Ein notwendiger Realitäts-Check“ spricht ein wichtiges Thema an. Aber aus Sicht eines Merkelianers, wie in der Debatte deutlich wird. Einen europäischen Islam gebe es bereits, siehe Südeuropa. Nur das es dort genau deswegen einen Krieg gab. Das die Grenzregionen zwischen Bosnien und Slowenien noch immer regelrechte Trümmerlandschaften sind. Das friedliche Bild einiger südeuropäischer Länder, wo Moscheen neben Kirchen sind, was er zeichnet, ist falsch.

Dennoch hat er in Punkten recht. Man muss die islamischen Debatten unbedingt versachlichen, die kritischen Muslime bzw. Ex-Muslime, die sich teils enorm kritisch äußern, stärken. Und nicht alle Muslime in eine Schublade packen, so dass sich eine Integration kaum lohnt, wenn man als gut integrierter, redlicher Muslim, immer nur noch der Muslim ist, dann lohnt sich Engagement für die deutsche Gesellschaft kaum. Differenzieren ist aufwendig, aber lohnt sich.

Das kommt in dem Interview ohnehin zu kurz. Was fehlt ist die Besinnung der Deutschen auf ihre Kultur, ihre Tradition und ihre Werte. Wenn man diese nicht vertritt, kann man nicht erwarten, dass andere diese annehmen und vertreten. Letztlich ist sein Bild ohnehin sehr verstellt. Es gibt keine offene innerislamische Diskussion in Deutschland. Das Frankfurter Forschungszentrum „Globaler Islam“ von Susanne Schröter wird am 1. Oktober 2025 beendet. „Damit schließt die einzige wissenschaftliche Einrichtung in Deutschland, in der zu islamischem Extremismus in all seinen Spielarten, aber auch zu moderatem, säkularem und synkretistischem Islam gearbeitet wurde.“

Es ist m. E. auch falsch sich immer erst bei Anschlägen mit dem Islam auseinanderzusetzen. Zum einen, weil dann die Diskussionen hasserfüllt sind. Zum anderen weil der Islam auch ohne Anschläge die Gesellschaft Deutschlands massiv verändert und nicht unbedingt positiv. Es werden vollkommen andere kulturelle Ansichten in den Mittelpunkt gerückt. Werte, wie Ordnungsmäßigkeit, Toleranz gegenüber Andersgläubigen oder unser Geschichtsbild, werden ausgehöhlt. Die deutsche Sprache teils verdrängt durch die enorme Geburtenrate gegenüber der der Hiesigen. Aber ohne Toleranz hat Demokratie keine Chance.

https://www.cicero.de/kultur/teseo-la-marca-podcast-islam-debatte

Mir gefällt der Blick von Gerd Buurmann: „Es interessiert mich nicht, was der Islam bedeutet. Ich will, dass der Islam mir egal sein kann. Ich will, dass der Islam mich in Ruhe lässt. Ich finde es ekelhaft, den Menschen, die um die Opfer von muslimischen Terroristen trauern, den Islam zu erklären. Die Opfer und ihre Angehörigen haben ganz andere Probleme. Sie müssen sich nicht um das Image des Islams sorgen und schon gar nicht ist es ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass der Islam in einem guten Licht steht.

Wem der Islam etwas bedeutet, der soll die Zeit nicht darauf verwenden, die Opfer zu bekehren. Sie sollen stattdessen zu den Muslimen gehen, die den Islam nutzen, um zu hetzen und zu morden. Sie sollen mit jenen reden, die Kinder im Namen des Korans hassen. Für jeden Menschen, der glaubt, Islam bedeute Friede, müssen die Muslime, die im Namen Gottes hassen, schlimmer sein als alle Menschen, die den Koran verbrennen.

Jedes Mal, wenn irgendwo auf der Welt irgendjemand den Islam kritisiert, Mohammed verballhornt oder einen albernen Film über Muslime dreht, ist der Aufschrei in der islamischen Welt groß und Muslime gehen massenhaft auf die Barrikaden. Wenn Islamisten die Menschlichkeit mit ihren Taten schänden und sich dabei auf Allah berufen, muss der Aufschrei um das Vielfache lauter sein!...

Das Problem des Islams sind nämlich nicht Karikaturisten und Kritiker, sondern jeder Mensch, der sich Muslim nennt und im Namen seines Gottes Hass sät, Gewalt ausübt und Menschen mordet. So wie die Nazis einst das Problem der Deutschen waren, so sind Islamisten heute das Problem des Islams!

Als sich Deutschland einst anschickte, ein Problem für die Welt zu werden, da erklärten unter anderem Thomas Mann, Sophie Scholl und Marlene Dietrich, dass sie mit diesem Deutschland nichts mehr zu tun haben wollten. Thomas Mann verließ das Land, Marlene Dietrich unterstütze die USA im Krieg gegen Deutschland und Sophie Scholl rechtfertigte in ihren Flugblättern indirekt das Recht Englands, Bomben auf Deutschland zu werfen. Sie alle waren Deutsche und dennoch stellten sie sich in Zeiten des brutalen deutschen Auswuchses gegen ihre Heimat.“

https://tapferimnirgendwo.com/2017/05/24/islam-nie-wieder/?fbclid=IwY2xjawM8-dtleHRuA2FlbQIxMQABHoCeqk1Pfod8YYX1tZLHVQumnmhHEp4_5lDyGry_eJjfxTMMPMwFC6DfK9w2_aem_1rPnq6KuaqOmksZtF-uOjw

Aus Buurmann leite ich ab, dass man von den Muslimen verlangen sollte, dass sie sich strikt gegen Islamismus einsetzen, von La Marca, dass man die Muslime dazu ihren Raum lassen muss.

Ich bin bei letzterem skeptisch, denn Muslime haben seit ihrer Zuwanderung hier in NRW ihren Raum, ihre Freiheit bekommen, konnten nahezu das tun was sie wollten. Aber dennoch ist offensichtlich die Mehrzahl fundamental ausgerichtet. Sie haben also die Vorteile einer liberalen Gesellschaft nicht für sich kopiert, um diese zu verteidigen, sondern zumeist um ihre fundamentale Sicht weiter zu verbreiten. Man kann dem Umgang mit dem Muslimen daher auch zu Recht als naiv bezeichnen.

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