Privatisiert euch glücklich: Das Erbe der deutschen Rechten.

Rechte (konservative) Politik hat in diesem Land nie etwas bewahrt.

Sie hat verkauft, privatisiert, abgebaut – Stück für Stück.

Sie hat aus Sicherheit ein Risiko gemacht

und aus Verantwortung eine Zahl im Haushalt.

Seit Helmut Kohl hieß „konservativ“:

Rentenalter rauf, Löhne runter.

Privatisieren statt schützen.

Sparen bei denen, die nichts mehr haben.

Fördern, was oben ist – bremsen, was unten wächst.

Unter Kohl begann der Sozialabbau.

Unter Merkel wurde er perfektioniert.

Unter Merz soll er zementiert werden.

Sie nennen es Vernunft.

Ich nenne es Verrat am Versprechen dieses Landes.

Sie haben die Lebensarbeitszeit verlängert,

während die Lebenserwartung zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht.

Sie haben das Rentenniveau gesenkt – von über 53 auf unter 48 Prozent.

Die Rentenkasse stabilisiert? Nein.

Nur die Profite der Versicherungen,

die an Riester, Rürup und Co. Milliarden verdienen.

Sie haben die Sozialwohnungen verkauft,

an Konzerne, die heute Mieten diktieren.

1987 gab es über drei Millionen Sozialwohnungen.

Heute weniger als eine Million.

Sie haben Leiharbeit salonfähig gemacht.

Befristung zum Normalzustand erklärt.

Sicherheit abgeschafft und Unsicherheit zum „Flexibilitätsvorteil“ erklärt.

Sie haben Krankenhäuser zu Renditeobjekten gemacht.

Aus Pflege wurde Profit, aus Würde wurde Zeitdruck.

1995 waren 80 % der Pflegeeinrichtungen gemeinnützig –

heute ist über die Hälfte privat.

Sie haben Schulen und Straßen verfallen lassen,

weil die „schwarze Null“ wichtiger war als Zukunft.

Über 4.000 Brücken marode, jede vierte Schule sanierungsbedürftig.

Das ist nicht konservativ.

Das ist fahrlässig.

Konservativ sollte bewahren.

Doch bewahrt wurde nur der Vorteil der Besitzenden.

Der Spitzensteuersatz sank von 56 % auf 42 %.

Die Vermögensteuer liegt seit 1997 auf Eis.

Millionenerbschaften bleiben steuerfrei,

während Arbeiter auf jede Überstunde Abgaben zahlen.

Das ist die Wahrheit hinter „Leistung muss sich lohnen“.

Leistung schon – aber nur für die,

die von der Arbeit anderer leben.

Und jetzt reden sie wieder davon,

das Rentenalter auf 70 zu erhöhen.

In einem Land,

in dem die Hälfte der Beschäftigten mit 63 gesundheitlich angeschlagen ist.

In einem Land,

in dem jeder Fünfte im Alter armutsgefährdet ist.

In einem Land,

das jedes Jahr Milliarden an Steuergeschenken an Konzerne verteilt.

Das ist kein Sparprogramm.

Das ist ein Klassenkampf von oben.

Wenn jemand mit 70 noch auf der Baustelle stehen soll,

damit die Bilanzen stimmen,

dann hat Politik ihren moralischen Kompass verloren.

Sie reden von Verantwortung –

meinen aber Haushaltsdisziplin.

Sie reden von Ordnung –

meinen Gehorsam.

Sie reden von Freiheit –

meinen Deregulierung für Konzerne.

Und sie reden von Bewahrung –

meinen Stillstand und Verschleiß.

Das ist kein Konservatismus.

Das ist der schleichende Abbau der sozialen Demokratie.

Bewahrt haben andere:

die, die Tarifverträge erkämpft haben.

Die Gewerkschaften.

Die Sozialdemokratie der Siebziger.

Die kritische Zivilgesellschaft.

Die Lehrer, Pflegerinnen, Handwerker,

die nicht weggeschaut haben,

wenn Ungerechtigkeit sichtbar wurde.

Sie haben dieses Land aufgebaut.

Linke Politik hat unsere Zivilgesellschaft gestärkt,

unsere Rechte geschützt,

den Sozialstaat geschaffen,

die Demokratie verteidigt.

Rechte Politik hat all das „modernisiert“,

was Menschen lebenswert machte –

und uns dafür Flexibilität verkauft.

Und wer jetzt glaubt,

die AfD wäre die Lösung dieses Niedergangs,

steht auf dem völligen Holzweg.

Denn programmatisch unterscheidet sie sich kaum von der CDU.

Beide wollen das Rentenalter erhöhen.

Beide wollen Bürgergeld kürzen.

Beide wollen Arbeitnehmerschutz schleifen,

Gewerkschaften schwächen,

Sozialsysteme privatisieren.

Die AfD verkauft sich als Stimme des kleinen Mannes –

aber ihr Programm ist geschrieben im Ton der Arbeitgeber.

Wer glaubt, sie sei eine Alternative,

bekommt dieselbe Politik –

nur lauter, roher, nationalistischer.

Beide Parteien dienen denselben Interessen:

denen, die vom Arbeiten anderer leben.

Wer rechte Politik will,

wählt nicht Veränderung,

sondern Verschleiß.

Nicht Erneuerung,

sondern Erschöpfung.

Nicht das Volk,

sondern den Profit.

Konservativ?

Nein.

Konzernservativ – ob mit CDU-Logo oder AfD-Slogan.

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