Russlands schleichende Okkupation in Georgien

Gut acht Jahre ist der Krieg zwischen Georgien und Russland um die von Georgien abtrünnige Region Südossetien jetzt her. Am 7. August 2008 schickte Russland Truppen nach Georgien und bombardierte Teile des Landes. Eine unverhältnismäßige Reaktion von russischer Seite, wie es in einem von der Europäischen Union in Auftrag gegebenen Untersuchungsbericht heißt. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist bis heute angespannt.

Die Georgier wollen vor allem eines: In einem freien Land leben, unabhängig von dem einstigen großen Bruder Russland, von Moskau, das ihnen zu Sowjetzeiten diktierte, was zu tun war. Aber Russland lässt das nicht zu. Vor acht Jahren marschierten russische Truppen in Georgien ein, Flugzeuge bombardierten Teile des Landes. Dabei sind viele unschuldige Menschen gestorben worden, die Russen haben die Dörfer morodiert, die Häuser in Flammen gesetzt, die Leute getötet. Der Kaukasuskrieg war grausam, wie Kriege es immer sind. Nach dem Blutvergießen 2008 verlor Georgien die Kontrolle über Südossetien und das ebenfalls abtrünnige Abchasien komplett.

In der Tat führt sich Russland in Georgien wie ein Gutsherr auf. Russland hat die beiden abtrünnigen georgischen Gebiete Südossetien und Abchasien als Staaten anerkannt – im Alleingang, trotz heftiger internationaler Kritik. Bisher sind ihnen nur Venezuela, Nicaragua und die winzige Pazifikinsel Nauru gefolgt.

Gegen internationale Proteste hat Russland zudem seine Truppen in den beiden Separationsgebieten verstärkt und Militärbasen errichtet, statt sich, wie im Waffenstillstandsabkommen von 2008 vereinbart, auf die Positionen vor dem Krieg zurückzuziehen. Und Russland behindert sogar die Europäische Union bei ihrer Friedens- und Vermittlungsarbeit.

Die sogenannten „administrativen“ Grenzen der von Russland besetzten georgischen Gebiete verändern sich fortwährend. Der an der Grenze zur „Republik Südossetien“ aufgestellte Banner wird immer näher zu Georgiens zentraler Autobahn verschoben und immer mehr Gebiete landen auf der anderen Seite des Stacheldrahtes.

Umgerechnet rund eine Milliarde Euro habe Russland seit dem Krieg in das Gebiet gepumpt. Aber Fortschritte seien kaum sichtbar.

In Zchinwali gibts hin und wieder kein Strom und Gas, die Leute bekommen kein Leitungswasser.

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz hatte im letzten Jahr in einem Bericht der Zeitung "Die Presse" erklärt, die Bedrohung durch Russland sei in Georgien wesentlich präsenter als im Baltikum...

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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 18.01.2017 23:29:05

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