Donald Trump hat die sogenannte MAGA-Bewegung (Make America Great Again) rasch zu einer Art Kult gemacht, indem er seine politischen Gegner regelmäßig schwerer Verbrechen bezichtigte. Besonders effektiv war dabei der Vorwurf, seine Kontrahenten seien Teil eines Pädophilenrings, der den Kindern der USA Schaden zufüge. Pikant daran: Dieser angebliche Ring soll von Jeffrey Epstein geführt worden sein – ausgerechnet einem engen Freund und langjährigen Weggefährten Trumps.
Im Wahlkampf versprach Trump mehrfach, im Falle seines Wahlsiegs eine geheime „Pädophilenliste“ zu veröffentlichen, auf der angeblich hochrangige Politiker (vor allem Demokraten) als Täter enttarnt würden. Doch nach seinem (erneuten) Einzug ins Weiße Haus verweigert die Regierung plötzlich die Veröffentlichung dieser Liste – es gebe sie angeblich gar nicht, so ein Sprecher des Weißen Hauses. Was hier verschwiegen wird: Schon Monate zuvor wurde Trump darüber informiert, dass auch sein eigener Name auf dieser Liste auftaucht!
Je stärker der Druck wächst, desto mehr verwirrt das Team um Trump die Öffentlichkeit. Nun heißt es, die Liste existiere sehr wohl – sie sei aber von Demokraten „inszeniert“ worden, um Trump und seine Verbündeten zu diskreditieren. Beweise für diese Behauptung? Fehlanzeige.
Unterdessen kommt heraus, dass Ghislaine Maxwell, die bislang einzige Verurteilte im Epstein-Komplex, aus dem Gefängnis heraus einen Antrag auf Begnadigung stellt – und alles deutet darauf hin, dass Trump diesem Antrag wohl nachkommen wird. Der Grund dafür ist offensichtlich: Maxwell verfügt über Informationen, die Trump massiv belasten könnten. Ihre Schweigsamkeit und Loyalität sind offenbar Trump mehr wert als die Gerechtigkeit für die Opfer.
Um sich abzusichern, entlässt Trump zudem zahlreiche Ermittler und Staatsanwälte, die unabhängige Recherchen zu diesen Verbrechen anstoßen könnten. Die Veröffentlichung der belastenden Akten bleibt deshalb aus – weil Trump selbst tief in den Skandal verstrickt ist.
Fassen wir zusammen: Trump versprach Aufklärung, verurteilt seine Gegner öffentlich – verschleiert aber alles, was seine eigene Schuld beweist. Er verteidigt verurteilte Pädophile aus seinem engsten Umfeld, verhindert Aufklärung und entzieht sich jeder Verantwortung. Wer angesichts dieses Sündenfalls noch immer an Trump festhält, macht sich zum Komplizen eines beispiellosen moralischen Bankrotts.
