Spott und Häme sind das österreichische Gegenfeuer zum Feuer der politischen Selbstherrlichkeit. So gesehen, Herr Stronach, steht Ihnen der wärmste Winter aller Zeiten bevor, und als „Milliardär der Spötteleien“ werden Sie hierzulande auch bald keine Neider mehr haben. Falls Sie aber doch noch etwas Ansehen auf Ihrem Konto verbuchen möchten, gibt es wohl nur eine Lösung: Verschenken Sie Ihre Partei, Herr Stronach!
Freilich meine ich damit nicht, dass Sie dieses vorgezogene Weihnachtspackerl ihren „kostbaren“ Mandatarinnen und Mandataren in die Hand drücken sollen. Nein, bloß das nicht! Für Ihre parlamentarische Söldnertruppe empfiehlt sich lediglich das biblische Trennungsmodell vom alten Lot: Ein Teil der Streithähne zieht gegen Osten, der andere Teil gegen Westen. Lassen Sie Ihre Streithähne getrost in die Himmelsrichtung des politischen Opportunismus ziehen. Gönnen Sie Ihren elf Zwergen ruhig noch ein paar Jahre am Futtertrog.
Viel, viel wichtiger ist ja, was bei einer solchen Trennung unterm Strich übrig bleibt: In der Bibel war’s angeblich eine Menge Frieden – bei Ihnen wär’s 100%ig eine Menge Geld VON den österreichischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahleren! „Zumindest“ jene 1,9 MILLIONEN EURO, die Ihre Bundesorganisation jährlich als Parteienförderung erhält. Ja, zumindest dieser Betrag sollte zukünftig weder als Rückzahlung für Ihr Darlehen herangezogen - noch als Spielgeld für das gescheiterte, politische Experiment vergeudet werden. Sehr geehrter Herr Stronach, stellen Sie diesen Betrag ab sofort der österreichischen Bevölkerung für sinnvolle und notwenige Bürgerinitiativen im sozialen und ökologischen Bereich zur Verfügung! „Verschenken“ Sie die Parteienförderung – verschenken Sie Ihre Partei! Unterstützen Sie mit diesen 1,9 Millionen Euro jene Organisationen und Menschen, die tatsächlich etwas Sinnvolles für dieses Land bewegen. Sie wollten Österreich verändern, noch ist es nicht zu spät.
