Derek Huffman – ein Name, der in bestimmten Kreisen zum Symbol geworden ist für eine Flucht vor der Realität, für einen tragischen Irrtum mit tödlichen Konsequenzen. Huffman, ein überzeugter Sympathisant rechter Ideologie, sah in der bunten Vielfalt seiner texanischen Heimat – dargestellt durch einen simplen Regenbogen – den Untergang des Abendlandes. Er packte seine vier kleinen Kinder ein, wich dem Westen aus wie vor einer Pest und wählte ausgerechnet Russland als neue Heimat. Ein Land, das offiziell Freiheit predigt, aber längst im autoritären Takt marschiert.
Er wollte raus aus dem, was er als moralischen Verfall empfand – und landete mitten in einem imperialistischen Krieg. Huffman wurde mit seinem russischen Aufenthalt nicht nur zum Staatsbürger, sondern auch zum Soldaten einer blutigen, zermürbenden Invasion. Der Preis für seinen Irrweg: Tod durch eine ukrainische Drohne. Ausgelöscht in einem Moment – ironisch, tragisch und doch irgendwie folgerichtig.
Er hat bekommen, was er suchte: Konfrontation, Konsequenz, eine „klare Ordnung". Nur war die Ordnung russischer Prägung erbarmungslos. In seiner Sehnsucht nach traditionellen Werten stellte er sich blind gegenüber der Realität, dass das russische System gerade jene entfernt, die eigenständig denken – und stattdessen Kanonenfutter aus Ausländern macht.
Nun liegen seine Ideale zerfetzt neben seinem Körper auf einem namenlosen Feld. Und die Kinder? Vier unschuldige Seelen, entwurzelt aus einem Land, das trotz aller Fehler immerhin den Versuch unternimmt, Freiheit, Vielfalt und individuelle Entfaltung zu ermöglichen. Zurückgelassen in einem Land, in dem Zensur, Kontrolle und staatlich verordnete Lügen den Alltag dominieren.
Es ist einfach: Jeder ist seines Glückes Schmied. Doch wer mit rostigem Werkzeug arbeitet und irrwitzige Entscheidungen trifft, der darf sich nicht wundern, wenn der Amboss bricht. Huffman entschied sich freiwillig, seine Familie in ein repressives System zu führen, in der Hoffnung, dort seine Ideale geschützt zu sehen. Stattdessen wurde er selbst zur Waffe gemacht und schließlich zu einer Zahl in der Statistik des Ukrainekriegs.
Sein Tod ist kein Heldentod. Es ist eine Warnung. Eine Erinnerung daran, dass Ideologie blind machen kann – und dass kein Land, kein System, niemand jemanden retten kann, der sich dem gesunden Menschenverstand verweigert. Schade um die Kinder. Aber vielleicht, nur vielleicht, erkennen sie eines Tages, welchen Preis ihr Vater für seine Illusionen bezahlt hat.