Die Krise im Hopfenanbau ist da – und diesmal hilft auch kein bayerischer Grant mehr, um sie schönzureden. Der Klimawandel hat dem Hopfen, dem grünen Gold der Bayern, endgültig den Garaus gemacht. Früher konnte man sich wenigstens noch darauf verlassen, dass das Bier bitter und der Bayer stur war. Heute ist beides im Schwinden begriffen. Die Hitzeperioden, die Trockenheit und die plötzlichen Wetterkapriolen setzen dem Hopfen so zu, dass selbst die traditionsbewussten Braumeister nicht mehr wissen, ob sie noch auf die nächste Maß anstoßen oder lieber gleich das Weinen anfangen sollen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In der Hallertau, dem Mekka des Hopfens, sind die Erträge eingebrochen, die Qualität rauscht in den Keller, und der so wichtige Alphasäuregehalt – also das, was dem Bier seine Würze gibt – ist im freien Fall. Die Forscher rechnen mit bis zu 31 Prozent weniger Alphasäure in den kommenden Jahrzehnten. Das bedeutet: Das Bier wird schlapper, der Geschmack fader – und das in Bayern! Da hilft auch kein „Des is hoid so“ mehr. Selbst die CSU, sonst Meister im Wegschauen, muss sich jetzt mit Wasserspeichern und neuen Hopfensorten herumschlagen, um das bayerische Kulturgut zu retten.
Und weil die alten Hopfensorten dem Klimawandel nicht gewachsen sind, wird jetzt hektisch gezüchtet, was das Labor hergibt. Doch was hilft’s, wenn der neue Hopfen zwar wächst, aber das Bier nicht mehr schmeckt wie früher? Die bayerische Identität wackelt, wenn die Maß zur lauwarmen Plörre verkommt. Da kann selbst der grantigste Bayer nicht mehr behaupten, der Klimawandel sei eine Erfindung der Preußen. Wenn das Bier leidet, ist Schluss mit lustig – und plötzlich ist der Klimawandel in Bayern angekommen, mitten im Biergarten, zwischen Weißwurst und Brezn.
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