„Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“ – und so macht Italien mal wieder deutlich, wie wenig es mit Gerechtigkeit am Hut hat. Der libysche Foltergeneral Najeem Osama Almasri, der in Tripolis Menschen mit sadistischer Brutalität gefoltert haben soll, wurde zwar in Italien festgenommen – wenige Tage später aber flugs aus dem Land gekippt. Statt vor Gericht, sitzt er jetzt gemütlich wieder in Libyen, während Italien der Welt zeigt: Menschenrechte? Ach, Quatsch! Wichtig sind nur die eigenen Interessen.
Italien springt geschmeidig über den Schatten des Internationalen Strafgerichtshofs hinweg, ignoriert den Haftbefehl und liefert den angeblichen Kriegsverbrecher zurück an den Ort seiner Gräueltaten. Warum? Weil’s sich besser mit Libyen dealen lässt, wenn man auf einen verlässlichen „Partner“ wie Almasri setzt – auch wenn der sein Handwerk im Foltern und Unterdrücken beim Besten gegeben hat. Die italienische Politik feiert das als Triumph für die innere Sicherheit, für den Schutz der Grenzen. Wahrheit ist: Das ist ein schmutziger Handel mit schwerst belasteten Figuren unter Brüdern im Geiste.
Der Spruch könnte nicht treffender sein: Die Krähen hacken sich nicht gegenseitig die Augen aus, wenn’s um ihre eigenen Interessen geht – und schon gar nicht, wenn der Preis Korruption, Verfolgung und Verrat an den Menschenrechten heißt. Was wie ein juristisches Armutszeugnis aussieht, ist bittere Realität – und zeigt Italiens Bereitschaft, Folterer zu schützen, solange sie nur ein nützliches Werkzeug im bizarren Spiel um Migration und Macht sind.
Solange so gespielt wird, wird es keine Gerechtigkeit geben. Stattdessen eine Partei, die die Verbrecher schützt, und eine andere, die schweigt. Klare Sache: Die Krähen picken beharrlich nur da, wo es nützt, und lassen die eigenen Brutalverbrecher frei gewähren. Ein Skandal, der so kalt kalkuliert ist, dass man kaum glauben mag, dass Menschenrecht am Ende nur noch Verhandlungsmasse ist.