"Mir ist manches schon passiert. Aber so etwas noch nicht, aber so etwas noch nicht ..."
So sangen sie einst lustig in der Operette.
Und sprachen damit etwas aus, was gerne im Munde unserer ganz Großkopferten ist. Aber dadurch nicht wahr wird.
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Und es ist nicht lustig!
Gerade hörten wir von 69 (bekannten) Vergewaltigungen an Kindern und Frauen durch die UN-Blauhelmsoldaten im Jahr 2015. 22 Fälle geschahen in der Zentralafrikanischen Republik. Jedoch entsteht durch die Berichterstattung der Eindruck, alle Fälle seien dort passiert. Vielleicht, weil es sich so viel einfacher auf Menschen aus anderen Teilen dieser Welt mit spitzen Fingern zeigt. (Die Soldaten dort kommen aus Afrika und Asien.)
Die Blauhelme, wir erinnern uns, sind jene, die sich in Krisengebieten für den Schutz der Zivilisten einsetzen (sollen). Sie sind zwar waffentechnisch ausgerüstet, haben aber nur in streng vorgeschriebenen Situationen (insbesondere zum Eigenschutz) Gebrauch von der Waffe zu machen. Und sie dürfen vieles andere auch. Zum Beispiel den Internationalen Gerichtshof in Den Haag anrufen.
Wer aber klagt den Kläger an? (Dass sie selbst immun sind, versteht sich von selbst.)
Herr Ban Ki-moon gab sich erstaunt und auch entsetzt und beteuerte, man werde ... (Ihr wisst schon.)
Vielleicht hat er zu diesem Zweck nur seine Rede von vor ein paar Jahren anlässlich der Vorführung des Filmes "The Whistleblower" herausgekramt. DA ging es um die Geschehnisse in den Neunziger Jahren des Nachkriegsbosniens, wo UN-Soldaten in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Polizeikräften ganze "Etablissements" aus dem Boden gehoben hatten, in denen Zwangsprostitution stattfand. Heute dürfen sie ja diese Häuser nicht mehr betreten. Aber, wer weiß?, vielleicht genügt es ihnen ja, noch immer ein bisschen daran zu verdienen?
Damals waren es nicht die UN-Soldaten, die entlassen wurden, sondern Kathryn Bolkovac, die die Sache aufgedeckt hatte, unter Gefahr an Leib und Leben Beweismittel sicherte und aus dem Land flüchtete. Sie fand nie wieder eine Stelle im öffentlichen Dienst. Auch Madeleine Rees, die sie damals unterstützte, erlitt berufliche Nachteile.
All das und noch viel mehr kann von Interessierten gegoogelt und bei Wiki nachgelesen werden.
Und wem all das zu trocken ist, der schaue sich den Film "The Whistleblower" an. (Nichts für schwache Nerven!) Der mich - wieder einmal - eine halbe Nacht kostete, denn solche Dinge kommen nicht zur besten Sendezeit und schon gleich gar nicht nach den Nachrichten. (Der Zuseher könnte Vergleiche anstellen.)
Bezüglich der aktuellen Vergewaltigungsfälle wurde übrigens bekannt, dass in einem bereits untersuchten Fall gegen den Täter (Blauhelmsoldat! Nicht vergessen!) eine Suspendierung von 9 (neun!) Tagen ausgesprochen wurde. Na, immerhin!
Um zum Eingangslied zurück zu kommen: Ban Ki-moons Erstaunen ist mir vollkommen fremd; ich denke ja, es gibt nichts, was es nicht schon mal gab. Und schon gar nichts, was die Herren in den Zentralen nicht schon längst wissen.