Ein Park, ein Park direkt vor der Tür und wenn man Glück hat, sogar noch ein kleiner Fluss.

Was ein Segen.

Wenn man etwas damit anfangen kann.

Denn ich kannte solche, die unter den gewundenen Spazierwegen den kürzesten aussuchten und damit ihrer "Spazierpflicht" nachgekommen zu sein meinten. Für solche freilich würde auch ein viereckiges Stück Rasen mit einem Weg drumherum reichen. Vielleicht könnte man für die sogar den Rasen weglassen. Sie sehen und hören ja ohnehin nichts.

Und ich sah die, die nie weiter als bis zum "Hexenhäuschen" gingen, einer kleinen Kneipe, um bei Kälte drinnen und bei schönem Wetter draussen was auch immer zu trinken.

Für mich aber ist der Park der reine Segen. Schon die Brücke über den kleinen Fluss, deren große Steine beim Drübergehen klappern. Da stehen und den Enten und dem Fischreiher zusehen. Der Fischreiher mit einer solchen Erhabenheit durchs Wasser watend, manchmal aber auch minutenlang still lauernd, ehe er zuschnappt. Ich sehe ihn nicht oft etwas fangen. Aber seine Geduld bleibt unermüdlich. Und wenn die Aussichten wirklich schlecht sind, fliegt er ein Stück flussauf und versucht es erneut.

Aber auch im Park selbst ist stets Leben. Joggende Rehabilitanden zu nahezu jeder Tageszeit. Manche verbissen, als wollten sie dem schon nahe gewesenen Tod fortrennen. Der konnte doch nicht sie gemeint haben. Sie sind doch so fitt!

Hunde, die ihre Herrchen und Frauchen ausführen, die Menge. Kinder auf dem Spielplatz mit mehr oder weniger betulichen Eltern.

Und die Frisbees.

Jungs, jünger als mein Sohn, aber älter als mein Mann als er zum ersten Mal Vater wurde, die mit einer solchen Hingabe und Grazie die Scheiben schmeissen. Die Freude am Spiel, an der Bewegung, an ihrer eigenen Geschicklichkeit dringt ihnen aus allen Poren. Sie tanzen den Frisbee. Springen nach den Scheiben, rennen ihr entgegen, rollen sich geschickt ab, wenn sie vorbei springen oder die Scheibe im hohen Flug auffangen.

Ich sah sie zum ersten Mal an einem Abend, schon in der Dunkelheit. Während ich einen späten Gang durch den Park machte, hörte ich ihre Rufe in der Stille und fragte mich, ob es klug sei, um diese Zeit allein im Park zu sein. Dann sah ich die leuchtenden Scheiben durch die Nacht fliegen. Und die Jungs, die sich von Kälte und Dunkelheit nicht abhalten ließen. So versunken in ihr Spiel wie Kinder, die abends von der Mutter aus dem Sandkasten abgeholt und gefragt werden: "Hast du nicht gemerkt, wie es dunkel wurde?" Und das Kind schaut die Mutter an und will gar nicht von dieser wunderbaren Sandburg ablassen, die es im Schein der Laternen, ungestört von anderen, noch ein kleines bisschen schöner machen möchte, ehe einer kommen kann, der drüber trampelt.

http://flickrhivemind.net/Tags/flashflight,nacht

Auf der Parkbank sitzen oder bei schönem Wetter auch auf der Wiese und den Frisbees, Kindern, Hunden zuschauen, einfach so, völlig ungetrieben, zwischendurch in den Himmel schauen, gar nichts denken und rundum zufrieden sein ...

Ach, und irgendwann erzähle ich von dem Mann, der auf dem zwischen zwei Bäumen gespannten Gummiseil Sachen tun konnte, die ich nicht einmal auf dem Boden schaffe. ;)

http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Slacker-im-alten-Botanischen-Garten-156462.html

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Margaretha G

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Globetrotter

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